20 Jahre GameStar: Michael Herold - Die Suche nach dem perfekten Wertungssystem

In 20 Jahren hat die GameStar viele Methoden ausprobiert, um Spielen eine Wertung zu geben. Michael erinnert sich an die letzte große Umstellung des Wertungssystems und wie sie ihm das Berufsleben gerettet hat.

Michael Herold wurde dank der GameStar zum Bachelor. Michael Herold wurde dank der GameStar zum Bachelor.

In den 20 Jahren, in denen die GameStar nun besteht, hat sich nicht nur die Spielelandschaft verändert, sondern auch die Methode der Spielebewertung.

Seit 1997 befindet sich die GameStar auf der Suche nach dem perfekten Wertungskasten. Für mich ist diese Suche etwas ganz Besonderes, denn sie hat mir dabei geholfen, die Uni zu bestehen!

Die Wertungskästen sind mit der GameStar gewachsen

In der allerersten GameStar-Ausgabe hielt sich der Wertungskasten in Sachen Komplexität noch relativ zurück. Neben einem Haufen an technischen Infos gab es dort nur die vier Kategorien Grafik, Sound, Handling und Design sowie eine Gesamtwertung mit Prozentangaben.

Seitdem gab es immer wieder Umstellungen und Erweiterungen des Wertungssystems. Den größten Schritt wagte die GameStar im Jahr 2004, als sie zum Relaunch der Zeitschrift einen neuen und wesentlich komplexeren Wertungskasten einführte.

Unsere Wertungskästen wurden mit der Zeit immer größer und umfangreicher. Unsere Wertungskästen wurden mit der Zeit immer größer und umfangreicher.

Die Gesamtbewertung errechnete sich aus zehn verschiedenen Einzelwertungen in Kategorien wie Balance, Atmosphäre oder Leveldesign. Zudem gab es nicht mehr nur Prozentangaben, sondern Pro- und Contra-Punke für jede Kategorie.

Dieses System leistete auch mehr als zehn Jahre lang sehr gute Dienste. Irgendwann wurde es aber schwierig, der riesigen Vielfalt moderner Spiele mit dem alten System gerecht zu werden. Wie sollte man zum Beispiel alle zehn Kategorien auf ein Spiel-gewordenes Kunstwerk wie Dear Esther anwenden? Der heutige Wertungskasten mit fünf Kategorien und ohne Zusammenrechnerei von Punkten kann das leisten.

Den Autor
Michael ist seit Herbst 2016 Redaktions-Trainee bei der GameStar. Eigentlich hatte er sich bei IGN Deutschland auf eine Stelle beworben, aber wie durch ein Wunder ist Chefredakteur Heiko Klinge auf den Hessen aufmerksam geworden und so landete Michael letztlich doch bei der GameStar. Dort kümmert er sich seitdem insbesondere um Sport- und Action-Spiele.

GameStar hat mich zum Bachelor gemacht

Nun aber genug Geschichtsstunde und zurück zum Teil wie mich die GameStar die Uni bestehen ließ und zum Bachelor of Arts im Fach Online-Journalismus machte:

Als sich mein Studium 2015 dem Ende neigte und ich ein Thema für meine Bachelorarbeit festlegen musste, sah ich mich umgeben von einem Haufen ambitionierter Journalisten, die gefühlt alle über die Bedeutung von Kriegsberichterstattung schreiben wollten. Ich hingegen hatte schon damals entschieden, Spielejournalist zu werden und so kam mir die Umstellung des GameStar-Wertungssystems wie gerufen.

Kurzerhand erklärte ich die Suche nach dem perfekten Wertungssystem in Fachmagazinen für Videospiele zum Thema meiner Bachelorarbeit. So holte ich mir im Handumdrehen und mit einem Thema, das ich selbst höchst spannend fand, meinen Uni-Abschluss. Und nicht zuletzt hat diese Bachelorarbeit auch meinen Weg zum Redakteur bei der GameStar erleichtert.

Das Ergebnis meiner Arbeit war übrigens recht ernüchternd: Es gibt kein perfektes Wertungssystem für Videospiele. Jede Methode hat ihre Daseinsberechtigung, sofern die Leser etwas damit anfangen können. Und ich bin froh, dass das für das heutige GameStar-System ganz besonders gilt, schließlich haben unsere Leser dank einer Umfrage selbst am neuen Wertungssystem mitgewirkt.

Das neue GameStarGamePro-Wertungssystem - Wie entsteht so ein Wertungssystem? Video starten 9:17 Das neue GameStar/GamePro-Wertungssystem - Wie entsteht so ein Wertungssystem?

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