Worst of 20 Jahre GameStar - Unsere schlimmsten Fails

Ja, wir geben es zu: Wir haben Leichen im Keller. Das ist bei 20 Jahren unvermeidlich. Zum Jubiläum zerren wir unsere übelsten Versager ans Licht.

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In 20 Jahren GameStar hat nicht alles geklappt. Oh nein, bei Weitem nicht alles. In 20 Jahren GameStar hat nicht alles geklappt. Oh nein, bei Weitem nicht alles.

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Bei GameStar arbeiten sehr viele Menschen, und das schon seit 20 Jahren. Worauf das hinausläuft? Genau, auf viele Fehler. Die meisten davon kommen nie an die Öffentlichkeit, weil wir sie beim Gegenlesen oder Videosichten aufspüren und mit Schamesröte im Gesicht ausmerzen. Manche davon rutschen uns aber durch, dann landen kleine Tippfehler und auch mal eine falsche Behauptung (Anzahl der Schwierigkeitsgrade, falscher Entwicklername etc.) im Heft, in einem Video oder auf der Website.

Selbst wenn solche Ausrutscher kein Weltuntergang sind, ärgern wir uns doch jedes Mal sehr darüber. Und noch mehr ärgern wir uns über die wirklich großen Böcke, die wir in den letzten 20 Jahren geschossen haben. Angeblich hilft es ja bei der mentalen Verarbeitung von Fehltritten, einfach mal offen darüber zu reden. Deshalb gibt's hiermit den quasi-therapeutischen Artikel zu den größten Fails der GameStar-Geschichte.

Ist diese Liste vollständig? Sicher nicht! Denn nicht jeder Fehltritt wiegt für jeden gleich schwer. Was für uns eine Kleinigkeit sein mag, kann für manchen Fan ein nicht zu entschuldigendes Sakrileg sein. Und bestimmt haben wir ein paar krasse Fehltritte mittlerweile einfach verdrängt. An die lassen wir uns aber gern (naja...) in den Kommentaren erinnern.

1. Die Wertung von Gothic 3 (2006)

Es ist kein Test, es ist ein Kampf. Noch bevor die erste Blutfliege erlegt und der erste Buchstabe des Artikels getippt ist, hat der Kollege Daniel Matschijewsky schon graue Haare bekommen. Denn er bekommt unzählige Versionen von Gothic 3, die er jeweils wieder von vorne anfangen muss, weil die Spielstände nicht kompatibel sind. Die finale Testversion ist schließlich spät dran, trotzdem voller Bugs, und entspricht vor allem nicht der Verkaufsversion. Letzteres teilt uns Publisher Jowood allerdings erst kurz vor knapp mit, wir stehen vor einem Dilemma: Natürlich wollen wir einerseits das vielleicht wichtigste Spiel des Jahres 2006 bewerten, können es andererseits aber nicht mit gutem Gewissen tun.

Gothic 3 - Video-Special: Die Bugs Video starten PLUS 6:14 Gothic 3 - Video-Special: Die Bugs

Unsere aus heutiger Sicht halbseidene Lösung: Wir vergeben zwei Wertungen. Die erste bewertet das Spiel im momentanen Zustand, fällt mit 85 Punkten angesichts der Bug-Dichte aber immer noch deutlich zu hoch aus. Die zweite ist eine »Glaskugelwunschwertung«, die gilt, falls die Macher die von uns bemängelten Fehler ausbügeln. Richtig glücklich sind wir mit der Konstruktion auch damals schon nicht, aber was hilft's: Wir wollen um jeden Preis »Test« auf das Cover schreiben, schließlich erscheinen Spiel und Heft nahezu gleichzeitig.

GameStar-Podcast: Wird die GameStar immer schlimmer?

Die Quittung kommt prompt, Jowood hält sein Versprechen einer nahezu »fehlerfreien« Verkaufsversion nicht ein. Im Gegenteil: Sie ist sogar noch bug-verseuchter als unser letztes Testmuster und für viele Käufer gar unspielbar. Entsprechend wenig Verständnis bekommen wir von unseren Lesern für die 85 samt Award. Schließlich vergeben die Kollegen von der PC Powerplay unter dem Ex-Kollegen Martin Deppe viel passendere 67 Punkte.

Gothic 3 - Test-Video Video starten PLUS 4:50 Gothic 3 - Test-Video

Mit dem ersten Patch und damit dem Nachtest setzen wir die Wertung sogar noch einen Punkt auf 86 hoch, obwohl noch immer viele Spieler Probleme mit Gothic 3 haben. Was sollen wir auch machen? Nach dem eindeutig verbessernden Patch mit der (natürlich zu diesem Zeitpunkt wirklich zu hohen) Wertung runtergehen? Erst in den Monaten danach wird Gothic 3 mit diversen Patches langsam zu dem Spiel, dass die 86 auch verdient. Schließlich wählen es unsere Leser bei den GameStars 2006 sogar zum besten Spiel des Jahres. Irgendwie lagen wir wohl also doch richtig.

2. Minecraft verpennt (2009)

Wir sind Journalisten. Unser Job ist es, die Welt im Allgemeinen und unser Fachgebiet im Besonderen genau zu beobachten, Trends zu erkennen und Wichtiges von Unwichtigem zu filtern. In der Regel klappt das ganz gut, wir waren mit die ersten, die große Spielethemen wie Stronghold, Operation Flashpoint oder Star Citizen identifiziert haben. Regelrecht verpennt haben wir jedoch Minecraft.

Lesenswert: Spiele-Entwicklung im Alleingang

Klar gab es Kollegen, die von Anfang an dabei waren und das Spiel schon Weihnachten 2009 für schlanke fünf Euro in der Premium-Version gekauft haben. Aber was soll schon dabei rauskommen, wenn ein kauziger Schwede allein an einem Blöckchen-Spiel bastelt? Viel, wie sich in den kommenden Jahren herausstellen sollte.

Unser Minecraft-Video vom Dezember 2010 gehört bis heute zu unseren meist-abgerufenen Videos, wir hätten es aber eben auch schon ein Jahr früher bringen können. Auf jeden Fall haben wir unsere Lektion gelernt und achten mittlerweile deutlich genauer auf neue Spiele-Phänomene wie jüngst Playerunknown's Battlegrounds.

Minecraft - Die GameStar-Wertung: Geschichte einer Odyssee Video starten 10:23 Minecraft - Die GameStar-Wertung: Geschichte einer Odyssee

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