30 FPS in Mafia 3 - Protest mit Ansage

Mafia 3 kommt zum Release mit einer Beschränkung auf 30 FPS, und die PC-Community ist empört. Maurice findet: Das Spiel hätte nie so erscheinen sollen – die Entwickler haben sich damit nur selbst geschadet.

Gleich vorneweg: Nein, der 30-FPS-Lock für Mafia 3 ist keine Totalkatastrophe, die das Spiel komplett ruiniert. Und weil die Entwickler bereits angekündigt haben, das Problem schon wenige Tage nach Release patchen zu wollen, müssen wir hoffentlich auch nicht lange mit ihm leben. Das wirft aber doch die Frage auf: Warum überhaupt mit so einer gravierenden Portierungsschwäche auf dem PC releasen? Letztlich schießen sich die Entwickler damit nur ins eigene Bein.

Mafia 3 hätte meiner Meinung nach nie mit 30 Bildern pro Sekunde erscheinen sollen. Zum einen ist das eine Frage des Prinzips: Der Kunde verdient schon zum Release das bestmögliche Produkt für sein Geld. Und mehr als 30 FPS sind auf dem PC nun mal Standard, wir hatten allen Grund, das auch von Mafia 3 zu erwarten. Ob die entsperrte Bildrate nun innerhalb von Tagen oder Wochen nachgereicht wird, ist dabei erstmal nebensächlich - sie hätte Teil des Grundpakets sein müssen.

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Trotzdem ist es lobenswert, dass die Entwickler so schnell auf die Fan-Beschwerden reagieren und ein Fix allem Anschein nach kurz bevorsteht. Das ist heutzutage ja keineswegs selbstverständlich, selbst bei deutlich schlimmeren Mängeln.

Der Autor
Maurice Weber arbeitet bei Tag als scheinbar harmloser GameStar-Autor, um von seinen nächtlichen Verbrecher-Aktivitäten abzulenken. Als Mafia-Don weiß er: Respekt ist alles! Wer einmal den Ruf weg hat, nicht zuverlässig zu sein oder gar suboptimalen Stoff zu verhökern, der wird den so bald nicht mehr los. Und schläft bald bei den Fischen.

Shitstorm? Selbst schuld!

Und doch haben die Entwickler in meinen Augen einen verheerenden Fehler gemacht. Um das zu erkennen, muss man gar nicht erst noble Kundenfreundlichkeitsprinzipien bemühen. Es reicht, sich die Reviews auf Steam und Metacritic anzuschauen. Die zeichnen ein düsteres Bild: Mafia 3 hat sich direkt zum Release und völlig selbstverschuldet einen riesigen Shitstorm aufgehalst - der so vorhersehbar wie überflüssig war. Denn die Spieler zürnen nicht erst nach einer Woche, sie zürnen nicht erst nach einem Tag - sie zürnen sofort zum Release.

Während ich diese Zeilen schreibe, steht Mafia 3 bei nur 48 Prozent positiven Steam-Reviews und einem Nutzerscore von 6,0 auf Metacritic. Eine übertriebene Reaktion? Vielleicht, aber man hätte wahrlich keinen Hellseher gebraucht, um sie vorauszusagen. Dass PC-Spieler bei unvollständigen Konsolenports empfindlich sind (und das zurecht!), ist ja keine neue Erkenntnis.

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Warum sind die Entwickler sehenden Auges in diesen Sturm gesegelt, wenn es sie doch anscheinend nur ein paar Tage mehr gekostet hätte, die Wurzel des Problems zu beheben? Abschließend beantworten können wir das nicht, es mag einen ganzen Berg von möglichen Gründen hinter den Kulissen gegeben haben. Vielleicht war gar nie geplant, mit 30 FPS zu releasen, und es ging noch im letzten Moment etwas schief.

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Aber in dem Fall wäre es zumindest angebracht gewesen, die Spieler vorher darüber zu informieren und damit zumindest einen Teil der überraschten Wut abzufangen, die sich jetzt entlädt, weil Käufer die gesperrte Bildrate selbst entdecken mussten.

Noch besser wären Publisher und Entwickler aber meiner Meinung nach beraten gewesen, die Veröffentlichung kurzfristig nach hinten zu verlegen. Das hätte gewiss ebenfalls viele verärgert, aber langfristig viel weniger Schaden angerichtet. Man hat schließlich nur eine Chance, einen ersten Eindruck zu machen. Die Wut über einen späteren Release wäre schnell verflogen, wenn das Spiel nur selbst gut ist. Aber die negativen Launch-Reviews werden bleiben.

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