3D-Brillen für PC-Spiele - Übelkeit statt Spielspaß

Interaktive Eingeabegeräte mit Bewegungssensoren sind der Renner der neuen Konsolengeneration: Nintendo baut einen für Wii, Sony einen für die Playstation 3... und was bekommen PC-Spieler? Auf der E3 haben sich zwei Hardware-Hersteller mit dem Thema auseinandergesetzt und präsentieren 3D-Brillen für Computerspiele.

Am Stand von Emagin haben wir uns den 3DVisor umgeschnallt: Vor jedem Auge hängt ein kleiner Monitor, zusammen sollen beide ein dreidimensionales Bild erzeugen. Der Clou: Im Gerät ist ein Bewegungssensor eingebaut, der erkennt, wohin wir unseren Kopf drehen. Zusätzlich zur Maus können wir uns so umschauen. Wir testen das 550 Dollar teure Gerät mit Ghost Recon 3. In der Tat, der Effekt ist interessant: Wir können uns einmal um die eigene Achse drehen und schauen uns so in Mexico City um. Die Bildqualität ist allerdings zu schlecht, um das Spiel wirklich genießen zu können: Die Monitore wirken zu weit weg, unsere Augen haben Mühe, die beiden Bilder zu einem zu verbinden - Schwindelgefühle. Die vermeintliche Bewegungsfreiheit nützt außerdem nicht viel: Eine komplette Drehung macht keinen Sinn, immerhin müssen wir die Hand ja noch an Maus und Tastatur lassen.

Bob Ladrach von Trimersion hat das Problem erkannt und packt zu seiner kabellosen 3D-Brille einen Controller in Form einer Pistole. An deren Seite hat er ein Steuerkreuz montiert, womit wir unsere Spielfigur durch UT 2004 lenken. Bastler Ladrach hat zwar noch keinen Produzenten für sein 3D-Konzept gefunden, ist aber davon überzeugt, dass sein Pistolen-Controller ein Hit wird. »In Spielhöllen zahlen die Leute Geld dafür, mit sowas zu spielen - obwohl sie teure PCs mit tollen Spielen zuhause haben. Warum? Weil es ein völlig anderes Spielgefühl ist«. In der Pistole steckt allerdings kein Bewegungssensor, wir steuern daher das Fadenkreuz ausschließlich mit dem Kopf - das strengt an. Und auch hier ist die Bildqualität zu schlecht, das Gerät strapaziert die Augen. Nach ein paar Minuten nehmen wir das Gerät lieber wieder ab.

Ohne Zweifel steckt ein verlockendes Konzept hinter den Geräten von Emagin und Trimersion, wirklicher Spielspaß kommt dabei aber noch nicht auf. Aber vielleicht bekommen wir auf der nächsten E3 eine 3D-Brille in die Finger, mit der uns nicht nach wenigen Minuten schwindelig wird.

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