40 Jahre AMD - Vom IC-Produzenten zum Phenom II X4

Advanced Micro Devices wird heute genau 40 Jahre alt. Der Konkurrent von Intel verdankt seine Gründung auch der finanziellen Unterstützung des Mannes, der Intel gegründet hat.

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Am2900 Am2900

Am286 Am286

Am486DX2 mit 66 MHz Am486DX2 mit 66 MHz

AMD K5 AMD K5

AMD K6 AMD K6

Der Athlon "Classic" Der Athlon "Classic"

Heute vor 40 Jahren wurde eine kleine Firma namens "Sanders Association" von Jerry Sanders III, Ed Turney und fünf weiteren ehemaligen Mitarbeitern von Fairchild Semiconductor gegründet. Einer der Geldgeber für das Startkapital war kein geringerer als Robert Noyce († 3. Juni 1990), der Intel erst knapp 10 Monate vorher gegründet hatte und dem die Prozessoren-Industrie demnach nicht nur die Erfindung der integrierten Schaltung (mit Jack Kilby) und Intel, sondern zum Teil auch AMD zu verdanken hat.

Denn aus Sanders Association wurde, was wir heute als Advanced Micro Devices (AMD) kennen. AMD stellte zunächst kleinere Mikrochips her. Ein erstes bedeutendes Jahr für AMD war 1975, das den Einstieg in die Speicherproduktion, den Bit-Slice-Prozessor Am2900 (ein Chip zum Bauen einer programmierbaren CPU) und die Vorstellung eines Intel-8080-Klones mit sich brachte. AMD versuchte sich auch in den Bereichen RISC, Grafik, Audio inklusive Modem-Chips und EPROM-Speicher mit mehr oder weniger Erfolg.

Im Februar 1982 erhielt AMD von Intel die Lizenz zur Herstellung von 8086- und 8088-Prozessoren, da IBM den 8088 in seinem IBM-PC verwenden wollte, eine hausinterne Regel aber vorschrieb, nur Chips zu verwenden, die von mindestens zwei Quellen erhältlich sind. 1986 beendete Intel die Vereinbarung, um 80386-Klone von AMD zu verhindern, die es beim 80286 mit dem Am286 gegeben hatte. Der von AMD angestrengte Rechtsstreit gegen die Kündigung zog sich bis 1994 hin, als das kalifornische Supreme Court AMD letztendlich Recht gab.

In der Zwischenzeit erschienen der Am386 und der Am486, der von vielen PC-Herstellern verwendet wurde. Aber auch der in den Prozessoren enthaltene Microcode von Intel wurde zu einem rechtlichen Problem und AMD und Intel einigten sich schließlich außergerichtlich, dass AMD ab der 80586-Serie keine Klone mehr produzieren würde. Nachbauten wurden für AMD aufgrund der immer kürzeren Produktzyklen auch zeitlich ein Problem, daher musste eine eigene x86-Architektur entwickelt werden. Der Am5x86-PR75 war nur ein schneller Am486DX4 mit 133 statt 100 MHz. Aus dem 80586 wurde 1993 Intels erster Pentium und AMDs erste Eigenentwicklung K5 erschien 1996.

Der K5 wurde zunächst Anfang 1996 in einer Art Beta-Version unter dem Namen 5k86 auf den Markt gebracht, die Probleme mit dem Cache und bei der Sprungvorhersage hatte, nur damit überhaupt wieder ein AMD-Prozessor auf dem Markt zu finden war. Erst Mitte 1996 erschien der K5, der sich dann deutlich leistungsfähiger als der 5k86 präsentierte und auch den Vergleich mit Intels Pentium-Prozessoren zu diesem Zeitpunkt nicht scheuen musste. Produktionsprobleme verhinderten jedoch einen Erfolg des K5.

Da AMD die K-Nummerierung auch heute noch verwendet (K10 bzw. K10.5), ist hier vielleicht der Platz für eine kleine Erklärung, wie es zu diesem Buchstaben kam. K steht für (AMD)-grünes Kryptonit, das Mineral, mit dem man Superman schwächen oder gar töten kann. Superman war in diesem Fall natürlich Intel. Kurioserweise macht diese Namensgebung AMD zu einer Art Super-Bösewicht, eine Rolle, die AMD eigentlich lieber Intel zuschreiben würde.

1996 kaufte AMD das Unternehmen NexGen auf, dass ebenfalls x86-kompatible Prozessoren herstellte. Dies sollte sich als ungeheuer wichtiger Schritt erweisen. Das ehemalige Designteam von NexGen überarbeitete nach der Übernahme ihren Nx686 für AMD. Das Resultat kam 1997 als AMD K6 auf den Markt und bot Intel erstmals eine deutlich merkbare Konkurrenz zum damals aktuellen Pentium II. AMD wurde zu dieser Zeit auch einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. Der K6 wurde mit seinen Nachfolgern K6-2 und K6-III noch mehrere Jahre lang gebaut.

1999 erschien nicht nur der K6-III (Februar), denn am 23. Juni wurde auch der erste Athlon vorgestellt. Auch hier bewies AMD seine Neigung zu originellen Namen, denn der griechische Begriff bedeutet "Champion (oder Trophäe) der Spiele". Auch der erste Athlon, heute Athlon Classic genannt, war ein enormer Erfolg für AMD, der den damaligen Pentium III in jedem Benchmark schlagen konnte. Um einen AMD Athlon Classic mit 600 MHz zu übertreffen, musste ein Pentium III schon mit 700 MHz getaktet sein. Mit dem Ende November vorgestellten K7.5-Kern des Athlon wurde das Cache-Design weiter verbessert. Während Intel eine Zeitlang mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte, konnte AMD mit seinen überlegenen Prozessoren sogar das Rennen um den ersten 1-GHz-Prozessor für sich gewinnen. Intel konterte erst im Laufe des Jahres 2001 mit dem Pentium 4.

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