Activision vs. Infinity Ward - Anklageschrift und Anwalts-Kommentar veröffentlicht

Während der Anwalt von den ehemaligen Entwicklern die Vorwürfe von Activision als Bödsinn abtut, ist mittlerweile die komplette Anklageschrift veröffentlicht worden.

Vor weniger als einem Monat wurden die führenden Köpfe hinter der umsatzstarken Marke Call of Duty, Vince Zampella und Jason West, von ihrem Arbeitgeber Activision Blizzard auf kuriose Art und Weise gefeuert. Die beiden Manager und Mitbegründer vom Entwicklerstudio Infinity Ward reichten daraufhin Klage gegen den Publisher ein, da dieser mehrfach gegen die Vertragsbedingungen verstoßen haben soll. Activision reagierte prompt mit einer Gegenklage, von der mittlerweile die komplette Klageschrift aufgetrieben wurde. Die amerikanische Internetseite IGN.com hat diese nun veröffentlicht.

Activision wirft Vince Zampella und Jason West mehr als nur Vertragsbruch vor. So sollen die beiden Ex-Entwickler versucht haben, den Publisher dazu zu zwingen, dass sie einen Bonus in Millionenhöhe nicht dem ganzen Team geben, sondern selbst behalten können. Das soll nicht die einzige Gelegenheit gewesen sein, bei der Zampella und West versucht haben Activision zu erpressen.

Activision Blizzard Activision Blizzard

Beide sollen die Macht über zukünftige Titel der Modern Warfare-Reihe ausgenutzt haben, um Activision Zusagen abzunötigen, die ihnen vertraglich nicht zugestanden hätten. Innerhalb der finalen Entwicklungsphase von Call of Duty: Modern Warfare 2 hätten laut Klageschrift Zampella und West mehrfach mit einem Entwicklungsstopp gedroht, um die eigene Position zu verbessern.

Hinzu kommt, dass die Angeklagten laut Activision immer wieder versucht haben, die Marke Call of Duty für das eigene Studio in Anspruch zu nehmen und dem Publisher zu entziehen. Zampella und West sollen alles dafür getan haben, dass »Modern Warfare« für Infinity Ward steht, nicht für Activision. Daneben sollen beide ehemaligen Studio-Leiter gegenüber Vorgesetzten mehrfach Ungehorsam gezeigt und die Beziehungen zwischen Studio und Publisher mit Beleidigungen gegenüber Activision-Mitarbeitern "vergiftet" haben.

Infinity Ward Infinity Ward

Laut Activision haben Zampella und West ihren Abgang von Infinity Ward und Activision bereits kurz nach der Vertragsverlängerung 2008, die einen hohen Bonus beinhaltete, geplant . So hätten beide schon früh mit anderen Infinity Ward-Angestellten darüber geredet, die Firma zu verlassen und ein neues Studio zu gründen. Zampella und West haben so versucht, Kollegen dazu zu überreden, ihrem Anliegen zu folgen. Diese "Abwerbe-Gespräche" sollen bis zur Entlassung der beiden fortgeführt worden sein.

Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, sollen Zampella und West heimlich über ihren Agenten Kontakt mit dem "Geschäftsführer und anderen leitenden Angestellten" des "größten Konkurrenten" aufgenommen haben.

Call of Duty: Modern Warfare 2 Call of Duty: Modern Warfare 2

Derweil zitiert die L.A. Times den Anwalt von Vinze Zampella und Jason West, der sich zu den Vorwürfen geäußert hat: "Die Anschuldigungen, die Activision heute geäußert hat, sind falsch und empörend. Nur ein Beispiel dafür ist der Vorwurf von Activision, dass sich Jason und Vince zusammengerottet haben um Infinity Ward abzukoppeln. Die Idee, Infinity Ward auszugliedern, kam von Activision selbst, als die Verträge von Jason und Vince neu verhandelt wurden. Dabei wollte Activision die beiden dazu bewegen, die Entwicklung eines neuen Titels zu Gunsten eines weiteren Modern Warfare-Squels einzustellen"

Zampella und West sollen ihre Agenten nicht deswegen kontaktiert haben, weil sie Infinity Ward verlassen wollten, sondern um sich bei den Verhandlungen mit Activision beraten zu lassen. Alle Vorwürfe seitens Activision hätten keinen Bezug zur Realität und seien aus der Luft gegriffen und man wolle "sehr bald eine Ankündigung machen".

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