Adobe - Software-Konzern distanziert sich von GamerGate-Affäre

Durch einige unbedachte Twitter-Nachrichten eines Mitarbeiters und ein Missverständnis wurde Adobe in die GamerGate-Affäre hineingezogen. Nun hat sich der Software-Hersteller von der ganzen Angelegenheit distanziert.

Die #GamerGate-Affäre leistet sich weitere Auswüchse. Mittlerweile wurde auch Adobe in die Angelegenheit hineingezogen und distanziert sich nun von der Kampagne. Die #GamerGate-Affäre leistet sich weitere Auswüchse. Mittlerweile wurde auch Adobe in die Angelegenheit hineingezogen und distanziert sich nun von der Kampagne.

So schnell kann's gehen: In der vergangenen Woche reagierte der Software-Konzern Adobe auf die Beschwerden zahlreicher Nutzer über einen Reporter des News-Blogs Gawker, der sich per Twitter einen gedankenlosen Scherz über die immer noch aktuelle GamerGate-Affäre leistete und sich dabei über vermeintliche Computer-Nerds lustig machte. Das Unternehmen verlangte vom Blog-Betreiber anschließend die Entfernung seines Logos von der Advertising-Seite - das dort offenbar platziert wurde, ohne dass Adobe zuvor überhaupt ein Anzeigenkunde des Blog-Netzwerks war.

Nachdem sich daraufhin nun eine zu erwartende Kontroverse mit teilweise harschen Gegenreaktionen in Gang setzte, hat Adobes Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit nun einen Blog-Eintrag veröffentlicht, in dem man sich von der GamerGate-Affäre distanziert. Man habe seine Lektion aus der Angelegenheit gelernt, heißt es und wolle einige Dinge bezüglich der Ereignisse klarstellen.

Adobe sei fälschlicherweise als Anzeigenkunde auf der entsprechenden Gawker-Unterseite aufgeführt worden. Darauf sei man allerdings erst aufmerksam geworden, nachdem sich zahlreiche Nutzer infolge der Tweets des Gawker-Reporters darüber beschwert hätten, dass der Software-Hersteller die Schikane von Internet-Nutzern unterstütze. Man habe daraufhin eine Entfernung des Logos veranlasst, woraufhin wiederum einige Nutzer Adobe als Unterstützer der GamerGate-Initiatoren wahrgenommen hätten. Das sei jedoch nicht korrekt, da es sich bei der ganzen Angelegenheit nur um ein Missverständnis gehandelt habe.

»Wir lehnen jede Form des Mobbings ab, die Belästigung und Schikane von Frauen durch mit GamerGate in Verbindung stehende Individuen mit eingeschlossen. Jedes menschliche Wesen verdient Respekt, ganz unabhängig von seinem Geschlecht, seiner sexuellen Orientierung, seinem Aussehen, seinen Hobbies oder allem anderen, was aus Individuen das macht, was sie sind.«

In der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder dazu, dass GamerGate-Unterstützer Druck auf Werbetreibende und Webseiten ausübten. Anfang des Monats veröffentlichte der Chip-Hersteller Intel eine Entschuldigung für die vorzeitige Einstellung einer Werbe-Kampagne auf gamasutra.com, die man auf Druck einer GamerGate-Initiative vorgenommen hatte. Auch polygon.com und dessen Mutterkonzern Vox Media sollen Opfer ähnlicher Kampagnen geworden sein.

Bei der GamerGate-Bewegung handelt es sich im Kern um eine Ansammlung von Internet-Aktivisten, die sich für mehr Ethik im Videospieljournalismus und die Wahrung der Identität der Gamer einsetzen. Trotz ihrer anfangs durchaus unterstützenswerten Absichten geriet die Kampagne jedoch schnell außer Kontrolle: Auf dem vorläufigen und zweifelhaften Höhepunkt der Bewegung veröffentlichten einzelne Anhänger Morddrohungen gegen die Entwicklerin Zoe Quinn und die Feministin Anita Sarkeesian.

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