Dieser neue Gaming-Stuhl aus Deutschland ist der beste, auf dem ich bisher saß

Ich habe mittlerweile viele Gaming-Stühlen ausprobiert, vom günstigen Standard bis hin zum sündhaft teuren GosuChair. So überzeugend wie der neue Adept-Stuhl war aber noch keiner.

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Gaming-Stühle können für sehr unterschiedliche Reaktionen sorgen. Einerseits nutzen sie viele Spieler und Streamer. Andererseits liest man oft die Meinung, dass niemand einen Gaming-Stuhl braucht und dass man mit einem hochwertigen Bürostuhl viel besser bedient ist.

Unstrittig dürfte dagegen sein, dass man eine Sitzgelegenheit benötigt, um am PC komfortabel mit Maus und Tastatur zu spielen - und dass dabei folgendes gilt: Je länger man darauf bequem Platz nehmen kann und je mehr sie für den eigenen Körper geeignet ist, desto besser.

Auf sehr positive, aber auch subjektive Art und Weise kommt hier der neue, grüne Adept Gaming Chair ins Spiel, von dem ich euch in diesem Test berichte. Warum ich sehr angetan von dem Stuhl bin und welche Schwächen er dennoch besitzt, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten:

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Wer ist Adept und was soll das besondere am Adept Gaming Chair sein? Adept ist eine neue Marke aus Deutschland. Die Gründer wollen hohen Sitzkomfort mit grünen Eigenschaften wie einer klimaneutralen Produktion, plastikfreier Verpackung und einem klimaneutralen Versand vereinen. Eine weitere Besonderheit: Ihr könnt die Rückenlehne und das Fußkreuz mit einem individuellen Schriftzug versehen.

Mehr zu den grünen Eigenschaften des Stuhls und zu den Zertifikaten und Mitgliedschaften, die dahinterstehen, erfahrt ihr auf der zweiten Seite dieses Artikels. Im Test selbst stehen dagegen die wichtigsten Eigenschaften des Stuhls wie der Sitzkomfort, die Einstellungsmöglichkeiten und die Verarbeitungsqualität im Vordergrund. So viel sei schon jetzt und im folgenden Kurzfazit verraten: Insgesamt macht der Stuhl eine sehr gute Figur.

Kurzfazit: Der neue Adept Gaming Chair erfindet das Rad und den Gaming-Stuhl in keiner Weise neu, aber bei den zentralen Eigenschaften liefert er die beste Kombination, die ich persönlich bislang getestet habe. Vor allem die gute Lösung für die Lordosenstütze (ergonomisch angepasste Stütze) erlaubt mir auch auf Dauer sehr bequemes Sitzen, außerdem überzeugen mich die vielen Einstellungsmöglichkeiten und die größtenteils hochwertige Verarbeitung.

Pro
  • simpler Aufbau (alleine in zehn Minuten möglich)
  • größtenteils sehr hochwertige Verarbeitung
  • vielfältige Einstellungsmöglichkeiten erlauben flexibles und komfortables Sitzen
  • gut gelöste Lordosenstütze
Contra
  • Sitzfläche und Rückenlehne subjektiv empfunden etwas zu hart
  • eine Stufe mehr beim Einrasten der Rückenlehne wünschenswert
  • Rollen könnten leichtgängiger sein
  • Armlehnen wirken weniger hochwertig und ändern etwas zu leicht die Position

Neben einzelnen Tests findet ihr auf GameStar.de in unserem neuen Tech-Bereich außerdem eine ausführliche Kaufberatung mit den besten Gaming-Stühlen für verschiedene Budgets.

Das Wichtigste zuerst

Wie gut euch ein Stuhl gefällt, ist eine äußerst subjektive Angelegenheit. Von der Härte der Sitzfläche über die Form der Rückenlehne bis hin zu den Einstellungsmöglichkeiten und euren bevorzugten Sitzpositionen: Ihr könnt meiner Meinung nach erst dann wirklich wissen, ob ein Stuhl dauerhaft das Richtige für euch ist, wenn ihr ihn eine gewisse Zeitlang selbst ausprobiert habt.

Wer beispielsweise einen eher breiten Rücken und einen muskulösen Körperbau hat, der stört sich möglicherweise an den außen nach vorne geführten Elementen der Rückenlehne. Mehr zum Thema Ergonomie und passender Peripherie erfahrt ihr auch im folgenden Artikel:

Bürostühlen, Mäusen, Tastaturen & mehr

Außerdem sehr wichtig: Gesundes Sitzen hängt nicht nur davon ab, welche Eigenschaften wie etwa eine Synchronmechanik ein Stuhl besitzt (dazu später mehr), sondern auch davon, wie ihr euren Stuhl nutzt. Besonders entscheidend ist es, nicht ständig in derselben Position zu verharren, sondern unterschiedliche Bereiche eures Körpers zu be- und entlasten und regelmäßig zwischendurch aufzustehen.

Letzteres kann euch ein höhenverstellbarer Schreibtisch als Ergänzung erleichtern, wie ich inzwischen auch aus eigener Erfahrung weiß. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel Mein neuer Schreibtisch tut richtig weh - und das ist genau das, was ich brauche.

Nils Raettig
Nils Raettig

Nils Raettig testet seit bald neun Jahren Hardware für die GameStar, inklusive Stühlen. Vom relativ günstigen Vertagear SL200 für 250 Euro über den deutlich teureren Recaro Exo Platinum für fast 1.000 Euro bis hin zum Exoten GosuChair mit Hängemattentechnik und ausfahrbarer Fußablage für bis zu 2.800 Euro war alles dabei. Daheim spielt und arbeitet er dagegen seit Jahren auf dem Ikea-Klassiker Markus, den er damals für ungefähr 130 Euro gekauft hat, wenn er sich recht entsinnt. Der Adept Gaming Chair ist jetzt der erste Stuhl, von dem sich Nils gut vorstellen kann, dass er seinen geliebten Markus in Rente schickt.

Wo gibt es den Stuhl und was kostet er?

Zum Start erscheint der Stuhl exklusiv auf www.adept-gaming.com, später ist aber auch ein Vertrieb über Amazon und andere Anbieter geplant. Das günstigere Modell Hemi kostet in der Basisvariante 549 Euro.

Das etwas teurere Modell Holo liegt bei 679 Euro und bietet dafür ein Alu-Fußkreuz, eine integrierte Lordosenstütze, Microfaser statt Stoff an der Mittelbahn der Bezüge und Designerrollen.

Außerdem gibt es zum Launch die limitierte Holo First Edition für denselben Preis wie die Holo-Variante, also für 679 Euro. Sonst kostet sie 100 Euro mehr. Sie setzt sich durch PU-Leder statt Stoff an den Außenbahnen sowie Sleeves mit individuellem Schriftzug (bis zu neun Zeichen) und eine einzigartige Seriennummer auf dem Fußkreuz ab.

Eine Übersicht zu den Unterschieden, die zum Start angebotenen Farbkombinationen (es sollen später noch mehr werden) sowie die technischen Eckdaten der Varianten Hemi und Holo findet ihr auf der zweiten Seite im Abschnitt Modelle, Preise und Eckdaten im Überblick. Wir testen die Holo-Variante mit individualisierten GameStar-Aufschriften:

Was macht den Adept Gaming Chair so gut?

Die erste positive Überraschung im Test bescherte mir ein Werbeversprechen, bei dem ich überzeugt war, dass es weit von der Wahrheit entfernt ist. Man kann den Stuhl werkzeugfrei in unter fünf Minuten aufbauen, alleine geht es in weniger als zehn Minuten, hieß es.

Ich dachte mir: Ja klar, also braucht man realistisch betrachtet mindestens doppelt so lange! - aber damit lag ich falsch. Dank gut durchdachter Vormontage habe ich alleine tatsächlich weniger als zehn Minuten für das Auspacken und Aufbauen gebraucht. Im Kern ist nur das Folgende zu tun:

  1. Fünf Rollen und die Gasdruckfeder am Fußkreuz anbringen
  2. Die Sitzfläche mit vormontierten Armlehnen in der Gasdruckfeder einrasten lassen
  3. Die Rückenlehne in der Halterung an der Sitzfläche einrasten lassen

Mir persönlich gefällt der Look des Adept Gaming Chairs. Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr das seht. Mir persönlich gefällt der Look des Adept Gaming Chairs. Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr das seht.

Der zweite erfreuliche Aha-Effekt war der Look des Stuhls (siehe auch das Bild oben). Das ist zugegebenermaßen der subjektivste Aspekt an diesem Test, aber ich mag die in mehrere Elemente unterteilte Rückenlehne und die schlichte Farbgebung sehr. Irgendwie erinnert mich das Ganze an die Aliens aus dem namensgebenden Film, und ich liebe Aliens!

Wichtig in Sachen Look zu wissen: Bei meinem Testgerät kommt am Rückenträger ein rauer Lack zum Einsatz und die Platten in der Mitte sind schwarz. Die finalen Produkte verzichten dagegen auf Lack und nutzen eine texturierte Kunststoff-Oberfläche, außerdem sind die Platten passend zur Polsterfarbe grau.

Über zwei Drehräder im Rückenträger könnt ihr die Höhe und Tiefe der integrierten Lordosestütze verändern. Über zwei Drehräder im Rückenträger könnt ihr die Höhe und Tiefe der integrierten Lordosestütze verändern.

Der dritte und mit Abstand wichtigste Pluspunkt des Stuhls sind die Einstellungsmöglichkeiten gepaart mit dem Sitzkomfort. Er bietet alle wichtigen Individualisierungsmöglichkeiten, die ich brauche, inklusive anpassbarer Lordosestütze (siehe das Bild oben). Folgende Einstellungen könnt ihr vornehmen:

  • Sitzhöhe ändern
  • Rückenlehne in drei fixierten Stufen oder flexibel anwinkeln
  • Anwinkeln der Rückenlehne leichtgängiger oder schwerer machen
  • Tiefe der Sitzfläche ändern
  • Höhe, Tiefe und Winkel der Armlehnen ändern
  • Armlehnen abklappbar
  • In Rückenlehne integrierte Lordosestütze in der Höhe und Breite anpassen

Besonders gut gefällt mir der letzte Punkt. Ich habe eine leicht krumme Wirbelsäule und empfinde es bei Stühlen als sehr angenehm, wenn ich ihren unteren Bereich beziehungsweise mein Hohlkreuz zusätzlich stützen kann.

Lösungen per Kissen wie beim Gaming-Stuhl von Vertagear sind mir zu unflexibel, der Ansatz von Adept geht dagegen eher in die Richtung des GosuChairs. Dank zwei Drehrädern an der Rückseite kann ich relativ flexibel bestimmen, wie hoch und wie tief die Lordosenstütze ist - sehr praktisch!

Gepaart mit den anderen Einstellungsmöglichkeiten und den für meinen Geschmack größtenteils sehr hochwertigen und stabilen Materialien sitze ich so auch längere Zeit sehr gerne und bequem auf dem Adept Gaming Chair.

Was ist eine Synchronmechanik? Der Adept Gaming Chair besitzt eine sogenannte Synchronmechanik. Sie sorgt durch eine besondere Verbindung von Rückenlehne und Sitzfläche dafür, dass sich beide Bereiche des Stuhls beim Zurückkippen der Lehne bewegen und dass der Winkel dabei größer wird. Das soll besonders angenehm für die Körperhaltung sein und ein möglichst dynamisches (und damit auch gesundes) Sitzen ermöglichen.

Was macht der Adept Gaming Chair nicht so gut?

Entscheidende Patzer erlaubt sich der Stuhl in meinen Augen keine, stattdessen gibt es ein paar Kleinigkeiten, die mir persönlich nicht so gefallen:

Sitz- und Rückenfläche sind für meinen Geschmack einen Tick zu hart. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich in diesem Punkt generell sehr empfindlich bin. Meine Frau macht sich sogar regelmäßig darüber lustig, wie weich für mich alle Formen von Stühlen und Unterlagen immer sein müssen. Außerdem habe ich mich bereits gut daran gewöhnt und empfinde es nicht als unangenehm, es handelt sich also wirklich nur um einen Tick (in zweifachem Sinne).

Ich wünsche mir eine Stufe mehr beim Einrasten der Rückenlehne, weil mir die erste Stufe nach der Aufrechten Position schon etwas zu weit nach hinten geneigt ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber ohnehin, möglichst flexibel zu sitzen statt nur in einer fest eingerasteten Position, daher ist das zu verschmerzen.

Auch für die Armlehnen gibt es leichte Abzüge in der B-Note. Ihre Oberfläche empfinde ich zwar als sehr angenehm, aber ganz so hochwertig wirken sie dennoch nicht. Zudem ist es mir mehrfach passiert, dass ich sie ungewollt nach hinten verschoben oder zur Seite angewinkelt habe.

Ihr könnt die Armlehnen nach oben und nach unten sowie nach vorne und nach hinten verschieben und sie anwinkeln. Durch das viele Plastik wirken sie aber nicht so hochwertig. Ihr könnt die Armlehnen nach oben und nach unten sowie nach vorne und nach hinten verschieben und sie anwinkeln. Durch das viele Plastik wirken sie aber nicht so hochwertig.

Zu guter Letzt habe ich an den Rollen leichte Kritik: Einerseits würde ich mir beim Anbringen ein hörbares Einrasten wünschen (was übrigens auch für die anderen Elemente beim Aufbau gilt). Andererseits sind sie für meinen Geschmack etwas zu schwergängig.

Insgesamt handelt es sich beim Adept Gaming-Chair aber dennoch um den besten Gaming-Stuhl, auf dem ich bislang gesessen habe. Er hat damit gute Chancen, meinen geliebten Ikea Markus dauerhaft zu ersetzen - falls ich vorher nicht über einen bezahlbaren, sehr guten Bürostuhl stolpere (Hi Community!), vielleicht auch in Form eines Tests auf GameStar.de.

Was haltet ihr von Gaming-Stühlen und welchen Stuhl verwendet ihr aktuell? Wie gefällt euch der grüne Ansatz beim Adept Gaming Chair und könnt ihr euch vorstellen, ihn zu kaufen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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