Seite 2: Age of Empires: Definitive Edition - Warum es nicht auch auf Steam erscheinen kann

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Gilt das auf für Age of Empires 4?

Die Frage, die allen Strategie-Fans unter den Nägeln brennt, ist natürlich: Wenn die Definitive Edition exklusiv für Windows 10 und im Windows Store erscheint, gilt das dann auch für Age of Empires 4? Eine exakte Antwort darauf haben wir beim Studiobesuch in den USA nicht erhalten - Age of Empires 4 sollte eigentlich nicht besprochen werden.

Jedoch ist bereits absehbar, dass Age of Empires 4 dieselbe Problematik haben wird, wie die Definitive Edition und andere Microsoft-Spiele zuvor. Wenn Valve und Microsoft bis zum Release keine Übereinkunft finden, gehen wir davon aus, dass der neue Teil der Reihe auch ein Windows-Store-Exklusivtitel sein wird.

Wünsch dir was - GameStar-Edition:Was wir uns von Age of Empires 4 erhoffen

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Haben andere Spiele dasselbe Problem?

Wenn Microsoft Valve die Schuld gibt, klingt das im ersten Augenblick wie das Weiterschieben von Verantwortung. Doch es gibt Beispiele, die die These unterstützen. So kam etwa Halo Wars: Definitive Edition (auch von Microsoft) zuerst im Windows Store heraus, vier Monate später dann auch auf Steam. Doch gegen- bzw. miteinander können Spieler mit unterschiedlichen Versionen nicht antreten: Cross-Play zwischen Windows Store und Steam ist nicht möglich.

Und auch Activision kennt das Problem: 2016 teilte Call of Duty: Infinite Warfare seine Fans in zwei Lager auf - solche, die es im Windows Store und solche, die es auf Steam kauften. Zusammenspielen konnten beide Fraktionen damals ebenfalls nicht.

Ob wirklich Steams Regeln schuld daran sind, dass Xbox-Live-Spiele nicht auf Steam erscheinen können, ist für uns im Moment nicht abschließend bewertbar. Wir haben mit Entwicklern und Publishern gesprochen, jedoch keine darüber hinausgehenden Informationen erhalten. Ob Steam von sich aus Xbox Live »aussperrt« wollten wir auch von Valve wissen - haben aber bislang noch keine Antwort auf unsere Frage erhalten. Falls das Unternehmen sich noch äußert, werden wir die Berichterstattung aktualisieren.

Wer Halo Wars: Definitive Edition im Windows Store kaufte, konnte nicht gegen Steam-Käufer antreten. Wer Halo Wars: Definitive Edition im Windows Store kaufte, konnte nicht gegen Steam-Käufer antreten.

Warum ist der Windows Store umstritten?

Unter Videospiel-Fans wird der Windows Store teils stark kritisiert, weil eine Voraussetzung für die Nutzung ein Upgrade auf Windows 10 ist. Mit Windows 7, das auch acht Jahre nach dem Release noch bei vielen Spielern installiert ist, kann man Windows-Store-Spiele nicht spielen - auch nicht, wenn die eigentlichen Systemvoraussetzungen des Spiels nicht Windows 10 voraussetzen (etwa, weil sie Direct-X 12 nutzen).

Andere wiederum wehren sich gegen die Prämisse des Windows Stores ganz allgemein: Sie empfinden den Store als Zwang, weil er bei Windows 10 vorinstalliert ist und Spielern keine Wahl lässt. Tim Sweeney, Gründer von Epic Games, ruft sogar offen zum Widerstand gegen Windows auf, der Konzern versuche eine Monopolstellung zu schaffen.

Andere Meinungen gibt's auch:Hardware-Experte Nils gibt dem Windows Store eine Chance

Doch die vermutlich wahrscheinlichsten Gründe sind viel profaner: Spiele im Windows Store sind einfach teurer als auf Steam. Sie sind extrem wertstabil, Sales-Angebote gibt es so gut wie nie. Microsoft reagiert auch nicht auf Veränderungen am Markt: Ein Spiel bleibt erstaunlich lang zum Vollpreis im Store und verändert seinen Preis nicht, wenn andere Anbieter Kampfpreise aufrufen. Als Microsoft die Xbox-Philosophie auf den PC brachte, waren viele besorgt, dass die PC-Preise nun auf das Niveau von Konsolen steigen.

Und noch etwas macht gerade Fans von Age of Empires sorgen: Spiele im Windows Store laufen wie Apps in der Universal Windows Platform (UWP). Von außen ist es schwer, Inhalte anzupassen, einzusehen oder verändern - für Modder zum Beispiel ein Problem.

Sie können nun nur noch das anpassen, was Entwickler ihnen durch APIs oder Modding Tools proaktiv an die Hand geben. Die langanhaltenden Datenschutzbedenken gegenüber Microsoft spielen dem Konzern jedenfalls nicht in die Karten, wenn Kunden das Gefühl haben, vor ihnen werden Teile des Codes »versteckt«.

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