KI hält Nickerchen
So richtig überzeugen kann uns die besagte KI dabei aber immer noch nicht -- in den normalen Missionen machen es sich die dösigen Computergegner gerne mal hinter ihren Mauern gemütlich, jagen uns gelegentlich ein Suizidkommando auf den Hals und warten allenthalben darauf, dass wir genug Soldaten ausgebildet haben, um sie hoffnungslos zu überrennen. Zeitgleich mit der Free2Play-Umstellung wollte sich Entwickler Gas Powered Games dieses Problems annehmen -- und machte alles noch viel schlimmer, weil die »neue« KI so aggressiv und zügig zu Werke ging, dass Quests teilweise unspielbar schwierig wurden. Mittlerweise ist an der KI-Front aber wieder alles beim stellenweise recht anspruchslosen Alten.
Löbliche Ausnahme davon sind die Gefechte im 450 Punkte teuren Skirmish-Addon. Dabei spielen wir auf einer von 20 vorgefertigten oder alternativ auch benutzerdefinierten Karte mit bis zu drei Kumpels gegen maximal vier Computergegner -- und die haben es faustdick hinter den Ohren. Lange rumtrödeln und in Ruhe ein gewaltiges Heer hochziehen? Wird prompt mit einem massiven Angriff belohnt, der uns von der Map fegt. Hier kommt dann auch der zum Release noch stiefmütterlich vernachlässigte Koop-Modus endlich zur Entfaltung -- im Zusammenspiel mit ein paar Freunden machen die knackigen Gefechte jede Menge Spaß.
Zäh, aber fair
Insgesamt macht Age of Empires Online ohnehin einen runderen, umfangreicheren und vor allem faireren Eindruck als bei Erscheinen vor einem Jahr. Während wir als Free2Play-Spieler nicht mehr alle Naselang darauf hingewiesen werden, dass wir doch bitte mal was kaufen sollen, stehen die optionalen Erweiterungen für zahlungswillige Spieler endlich in einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis -- und lassen sich mit entsprechender Geduld auch für lau freispielen.
Zum ganz großen Echtzeit-Online-Wurf fehlt uns allerdings nach wie vor ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Missionsdesign; gerade in den ersten Stunden spielt sich Age of Empires Online immer noch vergleichsweise zäh, weil wir ständig nach Schema F vorgehen und von der rammdösigen KI nicht weiter behindert werden. Zumal sich auch die Kulturen erst in der zweiten Spielhälfte spürbar unterscheiden, da es zu Beginn herzlich egal ist, ob wir den Computergegner nun mit spartanischen Hopliten oder ägyptischen Kamelreitern überrollen.
Trotzdem können wir ein Anspielen inzwischen guten Gewissens empfehlen; schließlich muss man nicht mehr das Bankkonto plündern und einen Kleinkredit aufnehmen, um mit Age of Empires Online durchgehend Spaß zu haben. Und mit dem Skirmish-Modus oder den Bündniskriegen gibt’s mittlerweile auch im Endgame was zu tun. Dass Microsoft fast ein Jahr gebraucht hat, um einem durchaus soliden Spiel auch ein benutzerfreundliches Geschäftsmodell zu verpassen, ordnen wir dabei mal in der Kategorie »kurios« ein.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
- Echtes Free-to-Play-Modell; kein Pay-to-Win mehr
- Angemessene Preise für Premium-Inhalte
- Kostenpflichtige Inhalte lassen sich auch freispielen
- Benutzerdefinierte Skirmish-Gefechte mit Koop-Modus
- Bündniskriege
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