Age of Mythology: Extended Edition im Test - Teurer Trip in die Antike

Statt über einen neuen Teil der Age of Empires-Serie zu jubeln, müssen wir uns mit dem Age of Mythology-Remake begnügen. Der Test zeigt: Spielerisch ist der Klassiker kaum gealtert. Technisch schon.

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Nach der leidlich geglückten HD-Neufassung von Age of Empires 2 legen Microsoft und die Skybox Labs exklusiv für Steam den dritten Serienteil als Age of Mythology: Extended Edition wieder auf. Der galt seinerzeit als nicht ganz artenreiner Ableger, reicherten die Entwickler doch die bis dato strikt historischen Hintergründe der Echtzeit-Saga um zahlreiche Elemente aus dem Reich der Legenden an - Götter, Fabelwesen, Magie und Helden.

Im Grunde bleibt Age of Mythology aber der Erfolgsformel der Reihe treu: Es kombiniert einen umfangreichen Aufbaupart inklusive komplexem Wirtschaftssystem, zahlreichen Upgrades und Produktionsstätten mit spannenden Echtzeit-Schlachten, in denen der richtige Truppenmix mehr zählt als bloße Masse. Das Original ist von Ende 2002 und läuft eigentlich auch noch auf modernen Systemen.

Steam-Pflicht
Age of Mythology: Extended ist nur über Steam erhältlich und muss an einen Steam-Account gebunden werden. Danach dürfen Sie das Spiel auf beliebig vielen Rechnern installieren. Ein Weiterverkauf ist dann aber nicht mehr möglich.

Age of Mythology - Screenshots aus der Extended Edition ansehen

Das Remake bringt aber zwei Neuerungen: eine aufpolierte Grafik und die Steam-Integration. Wobei »aufpoliert« fast schon zu viel versprochen ist. Die Renovierung beschränkt sich auf frische Lichteffekte und Schatten, spiegelndes Wasser und spielerisch unnötigen Schnickschnack wie Tag/Nachtwechsel. Die detailarmen 3D-Modelle, die aus heutiger Sicht fürchterlich kantig wirken, haben die Macher genauso wenig angetastet wie die verwaschenen Texturen. Dafür ruckelt die Darstellung bei Kameraschwenks oder in großen Schlachten regelmäßig - das ist angesichts des Alters der Engine und der Power heutiger PCs eine böse Überraschung.

Im Kampfgetümmel lösen sich unsere schönen Formationen leider allzu schnell auf. Wir haben dann alle Hände voll zu tun, unsere Einheiten wieder zu sortieren. Im Kampfgetümmel lösen sich unsere schönen Formationen leider allzu schnell auf. Wir haben dann alle Hände voll zu tun, unsere Einheiten wieder zu sortieren.

Die Steam-Funktionen haben die Entwickler glücklicherweise kompetenter umgesetzt. So gibt es nun eine Lobby inklusive Spielerwertungen, über die sich Multiplayer-Gefechte wesentlich komfortabler als früher planen lassen - sogar inklusive Zuschauermodus und Video-Streams. Und dank der Unterstützung des Steam Workshops können Nutzer nun mit wenigen Mausklicks Mods und andere von Usern erstellte Erweiterungen wie neue Szenarien installieren.

Zum Testzeitpunkt waren bereits über 100 Addons verfügbar (wenngleich von durchweg minderer Qualität), und dank des integegrierten Missionseditors dürfte der Kartennachschub langfristig gesichert sein. Trotzdem merkt man der Technik an, dass sie aus einer anderen Zeit stammt.

Chaos im Kampf

Beispielsweise der damals standesgemäßen, für heutige Verhältnisse aber eher schwachen Einheiten-KI. Zwar formieren sich Krieger automatisch zu Verbänden und es gibt grundlegende Verhaltensvorgaben wie aggressiv, defensiv oder passiv. Doch bei Feindberührung lösen sich die Gruppen blitzschnell wieder in Wohlgefallen auf. In dem Chaos den Überblick zu bewahren und das eigentlich clevere Stein-Schere-Papier-Prinzip bei den diversen Truppengattungen richtig auszunutzen, ist schwieriger, als einen Sack Zerglinge zu hüten.

Das Stein-Schere-Papier-Prinzip funktioniert hervorragend. Selbst starke Einheiten wie Belagerungstürme lassen sich mit dem richtigen Truppenmix leicht kontern. Das Stein-Schere-Papier-Prinzip funktioniert hervorragend. Selbst starke Einheiten wie Belagerungstürme lassen sich mit dem richtigen Truppenmix leicht kontern.

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