Seite 2: Aktuelle Browser im Vergleich - Firefox 4 gegen IE9, Chrome, Opera & Safari

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Microsoft Internet Explorer 9

Viele Internetnutzer sehen den Internet Explorer als veralteten, langsamen und unsicheren Dinosaurier unter den Browsern an. Daneben sinken die Nutzerzahlen des Microsoft-Browsers stetig. In Deutschland dominiert beispielsweise Firefox mit einer Verbreitung von fast 50% (Gamestar.de wird sogar von gut 75% aller Nutzer mit dem Firefox aufgerufen) während Microsoft sich mit einem Marktanteil von nur 34% zufrieden geben muss. Den Markt kampflos abgeben mag Microsoft aber nun doch nicht. Der Internet Explorer 9 soll alte Sünden ausbügeln und zur Konkurrenz aufschließen. Allerdings nur unter Windows Vista und Windows 7, Nutzer von Windows XP bleiben außen vor und müssen sich mit dem IE8 begnügen, Linux und MacOS werden traditionell sowieso nicht unterstützt.

Bedienung

Wer die Oberfläche der älteren Versionen des Internet Explorer gewohnt ist, bekommt beim ersten Start des IE9 einen Schreck. Die Eingabeleiste ist auf ein Minimum verkleinert worden und bietet nur noch grundlegende Navigationsmöglichkeiten sowie die URL-Eingabe. Für die Suche bei Bing oder Google steht kein separates Eingabefeld mehr zur Verfügung, wie Chrome kombiniert der IE9 die Eingaben im URL-Feld. Die bisher stets vorhandenen Elemente wie die Statusleiste, die Befehlsleiste und Favoriten lassen sich auf Wunsch allerdings wieder einschalten. Microsoft schafft so mehr Anzeigeplatz für die eigentliche Webseite, etwas Gewöhnung bei der Bedienung erfordert der IE9 allerdings schon. Mangels Mausgesten-Add-on und anderen Komfortfunktionen anderer Browser fühlt sie die Bedienung des Internet Explorer allerdings etwas altmodisch und unkomfortabel an. In einem neuen Tab werden die am häufigsten besuchten Websites in einer Kachelansicht übersichtlich angeordnet.

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Funktionen

Tabs lassen sich per Drag and Drop umsortieren und zu einem eigenen Browserfenster machen. Dabei gilt jedes Tab als eigene Browserinstanz, der Absturz eines Tabs reißt damit nicht die restlichen angezeigten Seiten ins Nirvana. Internetseiten lassen sich an die Taskleiste von Windows anheften, um so einen schnellen Zugriff auf diese Seite zu erlangen.

Ältere IE-Versionen mussten sich zu recht vorwerfen lassen, aktuelle Webstandards gar nicht oder nur fehlerhaft zu unterstützen. Der IE9 macht hier einen großen Schritt nach vorne. Neben HTML5 wird CSS3 unterstützt, allerdings konnte Microsoft sich nicht zu einer vollständigen Unterstützung dieser Techniken durchringen, sodass sowohl HTML5 als auch CSS3 nur in Teilen unterstützt werden. Pop-Up-Blocker oder Rechtschreibkorrekturen bietet der IE9 nicht serienmäßig. Im ACID3-Test, einem Test auf Standard-Konformität des Browsers, erreicht der IE9 nur 95 von 100 Punkten – der schlechteste Wert aller aktuellen Browser.

Performance

Stark kritisiert wurde in der Vergangenheit die Performance des IE. Deshalb hat Microsoft eine neue Javascript-Engine namens Chakra entwickelt, die technisch endlich zu Chrome, Firefox 4 und Opera aufschließt, den JavaScript-Code kompiliert und so deutlich schneller arbeitet als die Vorgängerversionen. Auch die Startzeit des Browsers wurde nochmals verbessert, sodass der IE9 sicherlich auch wegen der engen Verzahnung mit Windows schneller startet als die Konkurrenz.

Zusätzlich soll auch die Grafikkarte beim Browsen nicht untätig bleiben. So nutzt der IE9 beim Rendern von Webseiten sowie bei der Darstellung von Videos oder Browserspielen auch abseits von Flash die Funktionen moderner GPUs um die Darstellung zu beschleunigen. Alles in allem ist der IE9 teils spürbar schneller geworden und kann jetzt auch beinahe mit den Spitzenreitern mithalten. Auffallend ist hingegen, dass die 64-Bit-Version des Browsers erheblich langsamer arbeitet als die 32-Bit-Variante (nicht zu verwechseln mit den getrennten Downloads für Windows 32 Bit und 64 Bit – im 64-Bit-Download ist die 32-Bit-Variante ebenfalls Standard, nur gezielt lässt sich die 64-Bit-Version starten).

Erweiterbarkeit

Im Gegensatz zum Firefox existiert beim Internet Explorer keine leistungsfähige Add-on-Schnittstelle. So lässt sich der IE9 eher schlecht als recht um zusätzliche Funktionen erweitern, wenngleich es das eine oder andere Add-on dennoch gibt. Vielen Anwendern dürfte allerdings ein kostenloser Werbeblocker wie AdBlock Plus fehlen und auch eine Rechtschreibprüfung gibt es nur per Toolbar oder mit kostenpflichtigen Erweiterungen. Die Konkurrenz bietet hier deutlich mehr Komfort und Auswahl.

Sicherheit

Der Smart Screen Filter schützt vor vielem, aber nicht vor Abofallen. Hier hilft nur Mitdenken. Der Smart Screen Filter schützt vor vielem, aber nicht vor Abofallen. Hier hilft nur Mitdenken.

Bereits mit den Vorgängerversionen hat Microsoft begonnen, den Browser sicherer gegen Angriffe aus dem Internet zu machen. Der Smart-Screen-Filter schützt vor Phishing-Angriffen und Malware; Verdächtige oder bekannte Betrugs-Internetseiten werden automatisch geblockt. Für den IE9 wurde dieser Filter verbessert, so dass der Browser auch Downloads von Schadsoftware rechtzeitig erkennen soll und per Hinweis vor der Gefahr warnt. Der Filter prüft dabei nicht nur die URL des Downloads auf bekannte Gefahrenquellen sondern sendet auch Daten an den Sicherheitsdienst von Microsoft , um bekannte Schädlinge schon vor oder während des Downloadvorganges zu erkennen. Das Mitdenken bei Abofallen-Internetseiten übernimmt das Programm jedoch nicht, solche Seiten werden nicht als Bedrohung gekennzeichnet. Im Fall von Sicherheitslöchern wird der IE allerdings wie bisher langsamer mit Patches versorgt als die anderen Browser, potentielle Gefahrenquellen bleiben länger offen.

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