Alan Wake - PC-Spieler das Fürchten lehren

Alan Wake kommt fast zwei Jahre nach der Xbox-360-Version auch für den PC - inklusive der DLC-Erweiterungen »Das Signal« und »Der Schriftsteller«. Die Kollegen von GamePro.de hatten die Konsolen-Version getestet und verraten, was PC-Spieler erwartet.

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Während Xbox-360-Spieler bereits den nächsten Serienteil für Xbox LIVE angekündigt bekommen haben, bringt der Entwickler Remedy Entertainment das Survival-Horrorspiel Alan Wakeim ersten Quartal 2012 nun endlich auch auf den PC. Für Xbox 360 ist das stimmungsvolle Action-Abenteuer um den namensgebenden Romanautoren Alan Wake bereits seit Mai 2010 zu haben. Inzwischen sind für die Konsolen-Version auch schon zwei kostenpflichtige Download-Erweiterungen erschienen. Die PC-Version wird die DLCs »Das Signal« und »Der Schriftsteller« bereits mitliefern - eine kleine Entschädigung für das lange Warten. Oder besser noch, für die Ungewissheit, denn Alan Wake wurde zwar einst auch für PC angekündigt, galt dann aber bald als Xbox-exklusiver Titel. Bis jetzt.

Wir stellen auf den folgenden Seiten das Hauptspiel Alan Wake und die Addons vor und bedienen uns dabei bei den Test-Erfahrungen der Konsolen-Kollegen von GamePro.de, die die Abenteuer von Alan Wake bereits auf Xbox 360 erleben durften.

Auftritt Alan Wake - Der Autor

Es kann jeden treffen! Von Philosophen über Dramatiker und Romanciers bis hin zu Werbetextern, Internet-Bloggern oder Videospielzeitschriften-Tastenprüglern: Kein Schreiber auf diesem Planeten ist sicher vor der unüberwindlichen Mauer, die sich zwischen das gedachte und das geschriebene Wort schieben kann und wie eine geistige Darmverschlingung den Fluss von Buchstaben, Silben, Worten und Sätzen unterbricht.

Test-Video zur Xbox-360-Version von Alan Wake Video starten 6:36 Test-Video zur Xbox-360-Version von Alan Wake

Auch Alan Wake, Hauptdarsteller des gleichnamigen Spiels, könnte ganze Seiten zum Thema Schreibblockade abliefern - wenn er denn nur schreiben könnte. Seit zwei Jahren hat der gefeierte Schriftsteller kein einziges Wort mehr zu Papier gebracht. Ablenkung - das einzig probate Mittel gegen eine Schreibblockade - ist ebenso wirkungslos geblieben wie die Inspirationsversuche von Wakes Frau Alice.

Kurz gesagt: Der New Yorker Autor fühlt sich wie ein Pornodarsteller, der die blaue Pille nötig hat: Er will zwar, kann aber nicht. Ständiger Druck seitens seines Agenten Barry und die immense Erwartungshaltung der Fan-Gemeinde tun ihr übriges, um Mr. Wake in eine Krise zu stürzen, die sich unter anderem durch quälende Schlaflosigkeit und die damit einhergehende Anspannung bemerkbar macht.

Story und Szenario

Um Alans Kreativität und ihre Ehe zu retten beschließt Alice, der Familie Wake einen Urlaub zu verordnen. Und so macht sich das Paar auf den Weg nach Bright Falls, einem verschlafenen Nest im Bundesstaat Washington. Die von schroffen Felsmassiven und düsteren Wäldern umrahmte Stadt ist das genaue Gegenteil von New York - jeder kennt jeden, alles läuft langsam, entspannt und freundlich ab.

Das höchste Gebäude von Bright Falls hat drei Stockwerke, es gibt ein klassisches Diner, Daunenwesten in Signalfarben sind en vogue und der Höhepunkt des kulturellen Lebens ist das jährliche Hirschfest. Was hier so spannend klingt wie eine Folge Waltons, sollte bei Videospielern und Fans von Fernsehserien sämtliche Alarmglocken läuten lassen - immerhin fallen auch Orte wie Silent Hill, Twin Peaks oder Raccoon City in die Kategorie »verschlafene Kleinstadt«.

Episodenstruktur

Egal wie man es dreht und wendet, das Thema Videospielhorror ist mittlerweile so ausgequetscht wie eine Kuh, die von einem Panzer überrollt wurde. Das wissen natürlich auch die geistigen Väter von Alan Wake. Anstatt dem Rezept anderer Hersteller zu folgen und die inspirationsfreie Horror-Suppe erneut aufzukochen, haben die Entwickler ihrem Kind einen anderen Namen geben. Alan Wake will nämlich kein Horror-Spiel sein, sondern versteht sich als »Psychological Action Thriller«.

Alan Wake - Screenshots ansehen

Doch damit nicht genug. Auch in Bezug auf Erzählweise und Struktur der Geschichte haben sich die kreativen Köpfe einiges vorgenommen. Anstatt ohne Unterbrechung vom Anfang zum Ende der Story zu hetzen, ist Alan Wake aufgebaut wie eine Fernsehserie, die den Spieler in sechs Episoden Alan Wakes Abenteuer nacherleben lässt. Natürlich inklusive Vor- und Abspann, Cliffhänger-Situationen und einer Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse am Anfang jeder neuen Episode.

Atmosphäre

Bereits zu Beginn des Abenteuers merkt man, wie sehr Alan Wake von dem Fernsehserien-Gedanken durchdrungen ist. Ein extralanger Kameraflug trägt uns - von dramatischer Musik begleitet - über einen breiten Fluss, kreist über Bright Falls und verliert sich dann zwischen üppigen Wäldern und zerklüfteten Felswänden. Die sonnendurchflutete Landschaft sieht so lebendig und beeindruckend aus, dass man fast meint, man könne die würzige, kalte Herbstluft riechen.

Am Tag Tag und Nacht: Bei Tage anheimelnd und freundlich...

Bei Nacht ... des Nachts düster und bedrohlich. In dieser Hütte findet Alan alles, nur keine Erholung.

Allerdings verströmt die wuchtige Landschaft nicht nur anheimelnde Gefühle. Passend zum Herbst, der von vielen mit Verfall und Tod gleichgesetzt wird, sorgt die von Streichern dominierte Hintergrundmusik für ein leichtes Gefühl der Beklommenheit. Man ahnt bereits jetzt, dass da etwas faul ist im Staate Washington.

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