Seite 2: Aliens: Colonial Marines - Multiplayer-Test - Unattraktives Alien-Gefummel

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Uninspirierte Spielmodi

Zugegeben, im Team-Deathmatch können beide Seiten auf Koordination pfeifen und sich einfach gegenseitig in Grund und Boden ballern beziehungsweise kloppen. Die drei anderen Spielmodi verlangen schon etwas mehr Teamgeist. In »Vernichtung« beispielsweise muss ein sechsköpfiges Marine-Team versuchen, über die Karte verteilte Alien-Brutstätten zu zerstören, aus den bekannten Eiern also quasi Rührei machen. Im Modus »Überlebender« sollen die Soldaten einige Minuten an einer bestimmten Position überleben, indem sie Türen verriegeln oder Geschütztürme aufstellen.

Und dann gibt es noch die »Flucht«. Als vierköpfige Marine-Einheit rennen wir darin von einer Seite der Karte auf die andere, auf dem Weg öffnen wir Türen, halten wichtige Positionen und drücken Knöpfchen. Die Alien-Seite versucht natürlich, das zu verhindern. Hat da jemand »Left 4 Dead« gesagt? Ja, das ist uns tatsächlich auch direkt in den Sinn gekommen. Allerdings erreicht der »Flucht«-Modus längst nicht die Klasse des Vorbilds. Dazu fehlt es zwischen den drei Alien-Klassen zu sehr an Variation, und das Leveldesign hat uns auch nicht gerade vom Hocker gerissen. Es fehlten uns echte Höhepunkte.

»Der Host hat die Spiellobby verlassen«

In technischer Hinsicht schneidet der Multiplayer-Teil ähnlich bescheiden ab wie das Hauptspiel. Steife Animationen gepaart mit mauen Effekten und groben Texturen ergeben nicht gerade einen Augenschmaus. Wenigstens ist das Leveldesign wunderbar abwechslungsreich, wir kämpfen sowohl in engen, spärlich beleuchteten Untergrund-Anlagen, als auch unter freiem Himmel mit viel offener Fläche.

Anstatt einfach den Host zu wechseln, wird das Spiel einfach abgebrochen, wenn der aktuelle Host offline geht. Anstatt einfach den Host zu wechseln, wird das Spiel einfach abgebrochen, wenn der aktuelle Host offline geht.

Neben der verunglückten Alien-Bedienung, lahmen Spielmodi und schwacher Technik wartet Aliens: Colonial Marines aber noch mit ein paar weiteren Schnitzern auf. Die Partien werden, wie etwa in Call of Duty: Modern Warfare 3, nicht auf dedizierten Server ausgefochten, sondern einer der Teilnehmer übernimmt die Rolle des Hosts. Wenn der das Spiel verlässt, gibt es nicht etwa eine kleine Pause, in der das Spiel kurzerhand den Host wechselt, nein. Das Spiel endet einfachmit der Fehlermeldung »Der Host hat die Spiellobby verlassen«. Na, Dankeschön.

Super-Soldat vs. Baby-Alien

Dann ist da noch der Umstand, dass wir unseren Marine schon in der Einzelspielerkampagne aufleveln und mit besserer Ausrüstung ausstatten. Als wir dann das erste Mal den Multiplayer-Part gestartet haben, konnten wir schon auf einen hochgezüchteten Soldaten zugreifen, unsere Aliens hingegen befanden sich noch auf dem jungfräulichen ersten Level und waren den anderen Marines entsprechend unterlegen. Eine, ähm, interessante Designentscheidung, liebes Gearbox.

Wenn ein Alien einen Marine mit einer Spezialfähigkeit erledigt, können wir ein Musterbeispiel misslungener Animationen beobachten. Wenn ein Alien einen Marine mit einer Spezialfähigkeit erledigt, können wir ein Musterbeispiel misslungener Animationen beobachten.

Auch blöd: In der Praxis läuft es meistens darauf hinaus, dass die Alien-Spieler entweder nicht verstehen, dass die Xenomorph eine etwas vorsichtigere Vorgehensweise voraussetzen, und darum ständig sterben. Oder es verhält sich genau anders herum, und die Alien-Seite macht vollen Gebrauch von ihrem speziellen Fähigkeiten-Arsenal – lange Sprünge, Lüftungsschächte, an den Wänden krabbeln –, dann stehen unkoordinierte Marine-Teams plötzlich völlig hilflos da. Dafür kann das Spiel natürlich zunächst mal nichts, trotzdem schmälert der aktuelle Status Quo das Spielerlebnis.

Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, macht uns zu Anfang jeder Runde noch ein Marine-Kommandant ordentlich Feuer unterm Hintern: »Vernichtet alle Aliens!« - die Nachricht bekommen wir übrigens auch, wenn wir auf Alien-Seite spielen. Sehr sinnvoll, Gearbox.

Multiplayer-Fazit

Malte Witt: Der Multiplayer-Part von Aliens: Colonial Marines ist nicht ausschließlich schlecht. Ich hatte durchaus Spaß, besonders auf der Seite der Alienbrut. Meterweit durch die Luft springen, den Feinden in den Rücken fallen, an der Decke entlangkrabbeln, das ist genau mein Ding. Wenn nur nicht die doofe Steuerung wäre - mein Gott wie kann man das so verhauen. Und als Alien will ich am Anfang einer Runde auch nicht gesagt bekommen »Vernichte alle Aliens!«. Das ist schlicht amateurhaft. Wer das Spiel ohnehin schon besitzt, kann durchaus mal ein paar Runden spielen und dabei Spaß haben. Kaufen hingegen muss man es deshalb nun wirklich nicht.

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