Menschen sind schon ein komisches Völkchen. Da kolonisieren die in ferner Zukunft fremde Planeten mit riesigen Raumschiffen, aber einen Bewegungsmelder, den man sich an sein Sturmgewehr kleben kann, anstatt ihn unpraktisch in der linken Hand halten zu müssen, das bekommen sie nicht hin. Gott sei Dank, denn der »Motion Tracker« hat mit seinem Dauergepiepe nicht nur die ersten beiden Teile der Alien-Filmreihe unheimlich spannend gemacht, sondern auch das Spiel Aliens vs. Predator und seinen Nachfolger.
Sie kennen weder Alien, noch die Spiele, noch den Motion Tracker? Dann lassen Sie uns kurz erklären. Die namensgebenden Aliens sind katzenähnliche, dunkelgrau-glänzende, schaurig-schöne Monster, die mit scharfen Krallen, einem Peitschschwanz und einem doppelten Satz spitzer Zähne bewaffnet sind. Zu allem Überfluss ätzt ihr Blut zentimeterdicken Stahl durch. Die beste Vorsichtsmaßnahme gegen die Biester ist daher: Abstand halten. Hier kommt der Motion Tracker ins Spiel. Der zeigt auf einem kleinen Display Lebewesen an, die sich in der Umgebung bewegen. Je näher das Objekt, desto höher der Piepton, desto höher der Stress. Und Stress ist genau das, was der Ego- Shooter Aliens: Colonial Marines bei Ihnen erzeugen will.
Dienstflucht
Colonial Marines orientiert sich am wohl actiongeladensten Teil der Filmreihe: dem zweiten. Denn während im ersten Kinofilm Alien nur ein einzelnes Monster für Chaos sorgt, hat Regisseur James Cameron Aliens: Die Rückkehr als brachiales Spektakel inszeniert, in dem es Sigourney Weaver alias Lieutenant Ellen Ripley mit einer ganzen Alien-Großfamilie zu tun bekommt. Chronologisch gesehen läuft Colonial Marines dabei parallel zu Alien 3. Kompliziert? Nur auf den ersten Blick. Aliens: Die Rückkehr endet mit einem Gefecht zwischen Ripley und einer Alien-Königin an Bord des Militärraumschiffs Sulaco. Die heldenhafte Kämpferin schafft es, die Monstermutter ins All zu bugsieren (legendär: der dazu verwendete Laderoboter). Anschließend legen sich Ripley und die drei Überlebenden des Massakers in die Kälteschlafkammer, um den langweiligen Heimflug zur Erde zu verpennen ? Ende gut, alles gut.
Am Anfang von Teil 3 stellt sich jedoch heraus, dass die Alien-Mutter vor ihrem Abgang noch mindestens ein Ei auf der Sulaco gelegt hat. Aus dem ist ein Facehugger (wörtlich: »Gesichtsumarmer «) geschlüpft: eine achtbeinige Alienlarve, die Menschen anspringt, sich über deren Gesicht stülpt und anschließend durch die Speiseröhre ein Alien-Junges in die Brust seines Opfers verpflanzt. Der Nachwuchs bricht einige Tage später durch die Rippen seines Wirtes ins Freie - unangenehm! Als ein Brand an Bord der Sulaco ausbricht, entschließt sich der Schiffscomputer, Ripley und ihre schlafenden Freunde samt dem unbemerkten Facehugger kurzerhand per Rettungskapsel ins All zu feuern - geradewegs hinein in die Handlung von Alien 3. Das Militärraumschiff gleitet indes herrenlos weiter - direkt auf Colonial Marines zu.
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