Die Vorgehensweisen
Der vorherige Absatz deutet bereits an, dass in Alpha Protocol reichlich geschossen wird beziehungsweise reichlich geschossen werden dürfte. Präziser: Schießfreudige Agenten haben es nämlich wesentlich einfacher als Leisetreter, obwohl Gegner-KI im Vollpfeifenbereich pendelt.
Der Grund dafür liegt im mangelnden Feedback des Spiels, die Mechanik ist nicht wirklich darauf ausgelegt, Ihnen ein Gefühl fürs Schleichen zu vermitteln. Auch das Leveldesign unterstützt eine hinterhältige Vorgehensweise viel zu selten. Wann, ob oder gar warum Sie von Gegnern entdeckt werden, bleibt oft schleierhaft. Das frustriert auf Dauer und macht die einfache Methode über den Abzugsfinger umso verlockender. Hier verschenkt Alpha Protocol viel von seinem zumindest durch die Skills vorgegebenen Vielfältigkeitspotenzial. Zudem sind einige Situationen auch gar nicht auf Leisetretermethode zu lösen. Wenn Sie dann im verschneiten Moskau einen wichtigen Informanten vor zig Angreifern beschützen müssen und nicht genug Feuerkraft haben, kann Alpha Protocol schon mal in Stress ausarten.
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Die Ausrüstung
Wie Sie bewaffnet und gerüstet sind, bestimmen Sie in Alpha Protocol über Ihren Computerterminal (beziehungsweise über den Waffenschrank, in dem vorher Erstandenes lagert).
Über den Terminal haben Sie nämlich nicht nur Zugriff auf Ihre E-Mails, sondern auch aufs so genannte Clearinghouse. Dort dürfen Sie Waffen, Upgrades (etwa bessere Visiere, größere Magazine) und weitere Agentenlebensnotwendigkeiten (Heilspritzen, EMP-Granaten, neue Rüstungen) erstehen und auch wieder verkaufen. Das mitunter Beste am Clearinghouse dürfte aber die Möglichkeit sein, sich weitere Informationen für die anstehenden Missionen beschaffen. In den Dossiers finden Sie dann Lagepläne oder detaillierte Hintergründe über die Gegner. Letzteres sorgt dafür, dass Sie in einem Kampf mehr Schaden verursachen, es also folglich leichter haben. Der Nachteil: Diese Dossiers kosten oft ein Schweinegeld. Also doch lieber eine bessere Ausrüstung? Wer sich allerdings in den Aufträgen genau umschaut und auch mal den einen oder anderen Safe aufbricht, findet ausreichend Klimpergeld, um sich sowohl Dossiers als auch eine gute Ausrüstung beides leisten zu können. Zudem gibt’s im Clearinghouse Mini-Nebenaufträge zu erwerben. Für eine ordentliche Belohnung müssen Sie beispielsweise unterwegs nur einen Computer mehr hacken.
Die Missionen
Die Missionsstruktur von Alpha Protocol präsentiert sich simpel. An den insgesamt fünf Schauplätzen gibt’s zu Beginn stets mehrere Aufträge (Daten beschaffen, Zielperson ausschalten, Gebäude verwanzen) zu erfüllen, die Sie in einer beliebigen Reihenfolge angehen können.
Startort ist immer Ihr immer sehr mondäner Unterschlupf (auch wenn die Bude in Taipeh zunächst einen anderen Eindruck hinterlässt). Nach erfolgreichem Lösen werden zuweilen weitere Missionen hinzugefügt. Das gipfelt in einem abschließenden Einsatz, zumeist mit großem Kampf. Danach geht’s weiter um den Globus zur nächsten Station.
Nicht in allen Aufträgen wird geballert. Mike darf auch mal nur reden und Überzeugungsarbeit leisten. Wie Sie das anstellen, bleibt Ihnen überlassen. Sind Sie nett? Sind Sie arrogant oder gar bösartig? Wie die Mass Effect-Spiele auch gibt Ihnen Alpha Protocol in Dialogen stets mehrere Antwort- beziehungsweise Handlungsmöglichkeiten vor. Nicht alle haben Großes zur Folge, aber alle nehmen zumindest minimal Einfluss aufs Geschehen und sei es auch nur dahingehend, dass Ihr Gegenüber Sie anschließend besser oder weniger gut leiden kann. Wenn Sie allerdings vor die Wahl gestellt werden, jemanden laufen zu lassen oder zu exekutieren und Sie sich für die gnadenreiche Methode entscheiden, kann das darin gipfeln, dass Sie im Folgenden eventuell einen kostbaren Verbündeten mehr haben.
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