Amazon Fire TV Stick - Test und Guide zum Medienplayer-Mod

Für 39 Euro ermöglicht der Amazon Fire TV Stick jedem Fernseher auf Streaming-Dienste und einige Android-Apps zuzugreifen. Außerdem lässt er sich einfach zum Netzwerk-Player modden. Unser Guide erklärt, wie das geht.

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Der Fire TV Stick von Amazon wird mit einer handlichen Bluetooth-Fernbedienung ausgeliefert. Der Fire TV Stick von Amazon wird mit einer handlichen Bluetooth-Fernbedienung ausgeliefert.

Zwar bieten viele aktuelle Fernsehgeräte bereits Smart-TV-Funktionen, so richtig Freude kommt dabei jedoch längst nicht immer auf. Träge Bedienung, fehlende Streaming-Dienste, undurchschaubare Bedienkonzepte - die Mängelliste ist teils groß. Mit dem Amazon Fire TV Stick im Test bietet der Online-Versender eine preiswerte Alternative für den HDMI-Port samt Fernbedienung an. Wir schauen, wie gut sich der Stick im Alltag schlägt und erklären, wie sich das kostenlose Mediencenter Kodi (ehemals: XBMC) darauf installieren lässt, sodass Sie beliebige Dateien mit dem Fire TV Stick abspielen können.

Innenleben

Im Gegensatz zum schon etwas länger erhältlichen und 99 Euro teuren Fire TV hat Amazon beim handlicheren Fire TV Stick etwas abgespeckt. Preislich, denn der Stick kostet nur 39 Euro (Vorbesteller mit Prime-Konto konnten für 19 Euro ordern, wer im Zuge der Vorbestellung für 49 Euro im Jahr Prime-Kunde wurde, zahlte sogar nur 7 Euro). Aber auch technisch ist der Fire TV Stick eingeschränkt.

So musste der Snapdragon-Quadcore-SoC einem Mediatec Dual-Core-ARM weichen und der Arbeitsspeicher wurde von zwei auf ein Gigabyte halbiert. Für Anwendungen stehen acht Gigabyte zur Verfügung, erweiterbar ist der Speicher nicht. Während das Fire TV mit einem USB-Port und einem RJ45-Anschluss ausgestattet ist, herrscht beim Fire TV Stick Tristesse: Einzig Micro-USB zur Stromversorgung sowie der HDMI-Port zum Anschluss an den Fernseher finden sich am länglichen Stick. Kontakt zum Heimnetzwerk nimmt der Fire TV Stick per WLAN auf, 802.11 b/g/n werden unterstützt.

Der Stick wird entweder direkt in einen freien HDMI-Port gesteckt oder mittels eines beiliegenden Verlängerungskabels verbunden. Der Stick wird entweder direkt in einen freien HDMI-Port gesteckt oder mittels eines beiliegenden Verlängerungskabels verbunden.

Es drängt sich der direkte Vergleich zu Googles Chromecast auf, ein vergleichbar teurer aber technisch schwächer ausgestatteter Streaming-Stick. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte der beiden Geräte grundlegend. Während Google sogar auf eine Fernbedienung verzichtet und ein Smartphone, Tablet oder einen PC zur Steuerung und zum Füttern mit Daten voraussetzt, bietet der Amazon-Stick mehr Möglichkeiten, Daten eigenständig auf den Fernseher zu bringen.

So lassen sich Apps aus Amazons hauseigenen Appstore installieren und bereits vorinstallierte Anwendungen zur Wiedergabe von Filmen, Musik und Fotos nutzen. Chromecast dient fast ausschließlich als Schleuser für Daten vom Netzwerk/Internet zum Fernseher, der Fire TV Stick arbeitet deutlich autonomer.

Ärgerlich hingegen ist, dass der Stick nicht mit 24p-Videomaterial zurecht kommt, die Wiedergabe entsprechender Dateien quittiert der Fire-Stick mit störendem Ruckeln. Theoretisch sollte ein Software-Update hier Abhilfe schaffen können, allerdings ist unklar, wie sehr Amazon diese Funktion priorisiert. Cineasten mit Vorliebe für 24p-Material sollten daher vorerst Abstand vom Fire-TV-Stick nehmen.

Bedienung und Geschwindigkeit

Die Bedienung ist flüssig und durchdacht, auf der Startseite finden sich Apps und Filme. Die Bedienung ist flüssig und durchdacht, auf der Startseite finden sich Apps und Filme.

Beeindruckend ist die Performance des Sticks. Wer angesichts der im Vergleich zum teureren Fire TV eine spürbar schlechtere Leistung erwartet, darf sich wundern: Die Bedienung des Fire TV Stick ist flüssig und komfortabel. In der Preisklasse unter 50 Euro findet sich aktuell praktisch keine Konkurrenz auf diesem Leistungsniveau. Hilfreich ist dabei auch die intuitiv nutzbare Fernbedienung des Sticks. Diese arbeitet per Bluetooth, so dass der Stick auch hinter dem Fernseher stecken kann und keine direkte Sichtlinie benötigt.

Im Gegensatz zur Fernbedienung des teureren Fire TV fehlt die Möglichkeit zur Spracheingabe. Zwar kann die Fire-TV-Fernbedienung (29 Euro) zusätzlich erworben werden, Spracheingabe funktioniert aber auch per Smartphone über die kostenlos für Android und iOS erhältliche App, mit der sich zusätzlich eine Touch-Oberfläche zur Steuerung simulieren lässt. Nutzer von Windows Phone gehen allerdings leer aus.

Auf Eingaben mit der Fernbedienung reagiert der Fire TV Stick flüssig, sodass sich der Steuerkreis sogar für das eine oder andere Spiel nutzen lässt. Sonderlich groß ist die Auswahl im Amazon-Shop indes nicht - einige Titel erfordern die größere Rechenleistung des Fire TV, andere den von Amazon ebenfalls nur optional angebotenen Gamecontroller (39 Euro).

Amazon bietet für 39 Euro auch einen eigenes Gamepad für die Fire-TV-Geräte und deren Android-Spiele an. Amazon bietet für 39 Euro auch einen eigenes Gamepad für die Fire-TV-Geräte und deren Android-Spiele an.

Allerdings hat Amazon ein Herz für experimentierfreudige Nutzer: Der Stick unterstützt Sideloading, sodass sich mit Hilfe einer App wie adbFire beliebige APK-Dateien auf dem Stick installieren lassen. Dabei ist kein vorheriges Rooten des Sticks nötig, Anwendungen können einfach heruntergeladen und installiert werden, ohne Probleme mit der Garantie zu bekommen.

Als Betriebssystem kommt das schon von Amazons Tablets wie dem Fire HD 7 bekannte und auf Android basierende FireOS zum Einsatz. Während wir bei den Tablets die Einschränkungen des Systems bemängeln, fällt FireOS auf dem Stick positiv auf. Die Oberfläche reagiert schnell, alle für einen Streaming-Stick nötigen Funktionen sind problemlos zu erreichen und Amazons Store bietet zahlreiche interessante Apps zum Erweitern des Funktionsumfanges.

Nutzer des kostenpflichtigen Prime-Dienstes von Amazon sind allerdings stark im Vorteil, steht ihnen doch die Film- und Serienbibliothek von Amazon Prime Instant Video direkt und ohne weitere Zusatzkosten (von den jährlich 49 Euro, in denen allerdings auch der kostenlose und beschleunigte Versand von Amazon-Waren enthalten ist, einmal abgesehen) zur Verfügung. Instant Video ist entsprechend ein prominenter Teil der Oberfläche gewidmet.

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