Seite 3: Amazon Kindle Fire HD - Ruckliges Konsum-Tablet auf Android-Basis

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Display
Hardware
Benchmark-Tests

2

Ausstattung
Kamera
Software

3

Amazon-Inhalte
Technik
Vergleich vs. Google Nexus 7
Technik-Tabelle

4

Fazit

5

Wertung

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Amazon-Inhalte

Auch bei den von Amazon angebotenen Inhalten geht es wenig komfortabel zu. Zwar können wir über eine kostenpflichtige Prime-Mitgliedschaft viele Video und Ebooks kostenlos leihen, im Test funktioniert aber ein Großteil der von uns ausgesuchten Videos nicht. Egal ob wir Fringe, Falling Skies oder Walking Dead anschauen wollten, stets gab es eine Fehlermeldung, dass dieser Inhalt in Deutschland nicht verfügbar ist obwohl die entsprechenden Videos noch groß als Prime-Inhalte auf dem Tablet angepriesen werden. Oder ein Tipp auf »Kunden haben auch angesehen« führt uns zu einem leeren Bildschirm: Weder werden die angeforderten Inhalte geladen noch gibt es eine Fehlermeldung; der Bildschirm blieb einfach schwarz.

Vor allem die umfassende eBook-Bibliothek von Amazon ist ein echter Mehrwert, hier findet sich nahezu jedes Buch.

Nach einiger Zeit des Testens konnten wir in der Videorubrik nur noch auf TV-Serien, Filme für Kinder und »Holiday Deals« zugreifen. Blockbuster wie Transformers, Batman oder ähnliches zeigte uns der Kindle Fire HD gar nicht mehr an. Erst nach einem Neustart des Geräts konnten wir wieder alle Inhalte sehen.

Amazon belässt es aber nicht nur bei der Darstellung der eigenen Inhalte, sondern blendet auch an jeder Ecke Werbung ein. So dient zum einen der Lockscreen als dynamische Werbetafel, die uns im Test entweder Lautsprecher, Kaffeemaschinen oder sonstige Konsumgüter anbietet. Auch beim Stöbern in den einzelnen Rubriken schieben sich immer wieder Werbeeinblendungen ins Bild. Los wird man die nur gegen eine Gebühr von 15 Euro – dreist!

Wenn die gewünschten Inhalte in Deutschland verfügbar sind und Amazon ohnehin der Inhalteanbieter der Wahl ist, dann gibt es trotzdem kein geeigneteres Tablet als den Kindle Fire HD. Denn der Zugriff auf die Filme von Lovefilm, die zahlreichen Bücher, Hörbücher oder das normale Online-Sortiment von Amazon funktioniert durch die tiefe Integration sehr einfach. Wer aber mehr mit einem Tablet machen möchte außer zu Surfen und bei Amazon einzukaufen, wird mit dem Kindle Fire HD nicht glücklich.

Auch, weil Amazon das Android-Betriebssystem stark beschneidet. So greift das Amazon Kindle Fire HD nicht wie alle anderen Android-Geräte auf den Google-Play-Store zu, sondern nur auf speziell von Amazon zugelassene Apps. Dementsprechend fehlen viele populäre Programme wie Instagram, Dropbox oder selbst Google+. Um Zugriff auf den Play-Store zu bekommen, müssen wir das Gerät erst rooten, eine für wenig technikaffine Nutzer herausfordernde Aufgabe. Dann aber lässt sich das Kindle Fire HD fast wie ein normales Android-Tablet einsetzen.

Technik

Oftmals warten wir nur – die Ladezeiten einzelner Kategorien oder Inhalte sind viel zu lang.

Dem Kindle Fire HD fehlt nicht nur eine Kamera auf der Rückseite (was noch zu verschmerzen ist), sondern auch ein Mobilfunkmodul, Near Field Communication und GPS. Immerhin versteht sich das Kindle Fire HD auf Dualband-WLAN-n, so dass es neben dem meist übervölkerten 2,4-GHz-Band auch im 5-GHz-Band funken kann. Zumindest in der Theorie sollte das Tablet eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit als das Nexus 7 erreichen, da im Amazon-Tablet gleich zwei Antennen stecken, in der Praxis haben wir aber keinen Geschwindigkeitsvorteil feststellen können.

Optisch macht das Amazon Kindle Fire HD wesentlich weniger her als ein iPad Mini, was vor allem an dem mit zwei Zentimeter übermäßig breitem Rahmen liegt. Selbst das ebenfalls nicht gerade schlanke Asus Google Nexus 7 hat keine derart breite Umrandung. Zwar lässt sich das Kindle Fire HD auch bequem mit einer Hand halten, die 50 Gramm Mehrgewicht gegenüber dem Nexus 7 fallen bei langen Lesesitzungen aber zunehmend auf. Zum Vergleich: Das größere iPad Mini wiegt mit 308 Gramm sogar gut 90 Gramm weniger.

Die Akkulaufzeit gibt Amazon mit bis zu elf Stunden an und auch im Test erwies sich das 7-Zoll-Tablet als sehr ausdauernd. Im Vergleich zum Google Nexus 7 schafft es ähnliche Laufzeiten, also rund neun Stunden bei normaler Benutzung. Wer intensiv spielt oder ausschließlich Filme schaut, kann mit einer Akkulaufzeit von rund sechs bis sieben Stunden rechnen.

Vergleich vs. Google Nexus 7

Im direkten Vergleich mit Googles Nexus 7 zieht das Amazon Kindle Fire HD den Kürzeren. Zwar überzeugt das Kindle mit dem besseren, weil feiner aufgelösten Display sowie einem umfangreichen Angebot an Filmen, Musik und Büchern, verpasst aber in den restlichen Disziplinen den Anschluss. So kostet das Nexus 7 mit identischer Speicherausstattung das gleiche, setzt aber auf das wesentlich flexiblere Standard-Android mit Zugriff auf den Google Play-Store und schnellen Updates des Betriebssystems. Vor allem beim App-Angebot hat das Nexus 7 daher die Nase vorn.

Während wir bei der Bedienung des Nexus 7 mit der neues Android-Version über nahezu keine Ruckler stolpern und alle Befehle durch den eingesetzten Tegra-3-Prozessoren mit vier Rechenkernen schnell und ohne Ladepause umgesetzt werden, trieb uns das Kindle Fire HD mehrmals an den Rand des Wahnsinns. Rucklige Eingaben über die virtuelle Tastatur, sekundenlanges Warten auf das Laden von Inhalten aus den unterschiedlichen Stores, mehrfache Meldungen vom Typ »Tut uns leid, der angezeigte Film ist doch nicht verfügbar« verderben den Spaß am Gerät. Zudem knausert Amazon beim Zubehör. Fehlende Kopfhörer lassen sich ja noch verschmerzen, aber dass selbst ein Ladeadapter für die Steckdose für 19 Euro extra bestellt werden muss, ist ein Unding.

Technik-Tabelle