Für den Einsatz in günstigen Einsteiger-PCs oder Rechnern mit kleinem Formfaktor (etwa mit Mini-ITX-Mainboard) hat AMD seine APU-Serie (»Accelerated Processing Unit«) designt. AMDs APUs wie der AMD A10 6800K beherbergen neben dem Rechenkern (CPU) auch eine integrierte Radeon-Grafikeinheit (GPU), sodass sich auch ohne eine separate Grafikkarte ein Monitor anschließen lässt. Mit einem Preis von zum Testzeitpunkt etwa 130 Euro gehört der A10 6800K preislich ins Einsteigersegment und konkurriert mit Intels Zweikerner Core i3 3250 auf Ivy-Bridge-Basis.
Allerdings betont AMD, dass die Radeon HD 8670D schnell genug sei, um selbst aktuelle und grafisch anspruchsvolle Spiele flüssig darzustellen, zumal sie vom ganz normalen Radeon-Treiber Catalyst angetrieben wird. Ob der A10 6800K eine Grafikkarte ersetzen kann und wie er sich im Vergleich zur Konkurrenz in Form des neuen Haswell-Topmodells Core i7 4770K mit HD-4600-Grafik , aber auch im Vergleich zum eigenen Vorgänger A10 5800K schlägt, zeigen wir in unseren Benchmarks.
A10 6800K im Detail
Der A10 6800K ist die leistungsstärkste Variante der aufgefrischten APU-Reihe mit Richland-Kern, der direkte Vorgänger AMD A10 5800K nutzte noch die »Trinity«-Architektur. Trotz des neuen Namens hat sich allerdings nur relativ wenig geändert. Auch der CPU-Teil der Richland-APUs basiert wie die Trinity-Modelle auf der Piledriver-Architektur, die auch bei aktuellen FX-Prozessoren wie beispielsweise dem AMD FX 8350 zum Einsatz kommt. Der A10 6800K besitzt dabei zwei Dual-Core-Module mit jeweils zwei Kernen, die sich einige Ausführungseinheiten teilen. Die Taktrate liegt bei exrem hohen 4,1 GHz, der Turbo geht sogar bis 4,4 GHz. Damit rechnet der A10 6800K nominell 200 MHz schneller als der 2012 erschienene A10 5800K (3,8 GHz/Turbo bis 4,2 GHz). Der L2-Cache-Speicher fällt mit 4,0 MByte genauso groß aus wie beim Vorgänger. Wie bei den Intel-CPUs markiert auch beim 6800K das »K« am Ende der Modellbezeichnung einen freien Multiplikator, der Übertaktungsversuche des CPU-Teils deutlich vereinfacht.
Auch die Grafikeinheit Radeon HD 8670D trägt zwar einen anderen Namen, unterscheidet sich von der Radeon HD 7660D im A10 5800K technisch aber ebenfalls nur durch höhere Taktfrequenzen; beide haben 384 Shader-Einheiten. Tatsächlich hat schon die HD 7660D nichts mit ihren Verwandten aus dem Desktop-Bereich gemein – sowohl HD 8670D als auch HD 7660D basieren auf der alten VLIW4-Architektur der Radeon-HD-6900-Serie. Die Radeon HD 8670D taktet mit 844 MHz lediglich 44 MHz schneller 800 MHz. Durch Optimierungen an der automatischen Taktregulierung soll die HD 8670D aber öfter als die HD 7660D ihren maximalen Takt erreichen. Als weitere Neuerung unterstützt das APU-Flaggschiff jetzt auch offiziell den schnellen DDR3-2133-Arbeitsspeicher statt maximal DDR3-1866.
Technische Daten
Modell |
TDP |
Kerne |
Takt/Boost |
Grafik/Takt |
Shader |
---|---|---|---|---|---|
A10 6800K |
100 Watt |
4 |
4,1 / 4,4 GHz |
HD 8670D / 844 MHz |
384 |
A10 6700 |
65 Watt |
4 |
3,7 / 4,3 GHz |
HD 8670D / 844 MHz |
384 |
A8 6600K |
100 Watt |
4 |
3,9 / 4,2 GHz |
HD 8570D / 844 MHz |
256 |
A8 6500 |
65 Watt |
4 |
3,5 / 4,1 GHz |
HD 8570D / 800 MHz |
256 |
A6 6400K |
65 Watt |
2 |
3,9 / 4,1 GHz |
HD 8470D / 800 MHz |
192 |
A4 6300 |
65 Watt |
2 |
3,7 / 3,9 GHz |
HD 8370D / 760 MHz |
128 |
Testsystem
Um die CPU-Rechenleistung des A10 6800K zu messen, kombinieren wir die APU auf dem Asus-Mainboard F2 A85-M Pro mit einer Nvidia Geforce GTX 680 und 8,0 GByte DDR3-2133 RAM. Dann absolviert der 6800K fünf Benchmark-Tests in Form von Anno 2070, Batman: Arkham City, F1 2011, H.A.W.X. 2 sowie Skyrim. Diese Titel produzieren verlässliche Ergebnisse und stellen zudem einen Querschnitt durch die verschiedenen Genres dar. Bildverbesserungen wie Kantenglättung und anisotrope Texturfilterung schalten wir in den CPU-Benchmarks aus. So lässt sich sicherstellen, dass die eingesetzte Nvidia Geforce GTX 680 die Werte nicht unverhältnismäßig stark beeinflusst.
Den Detailgrad und die allgemeine Grafikqualität setzen wir auf hoch bis maximal, dabei messen wir in den bei Spielern verbreiteten Auflösungen 1680x1050 und 1920x1080.
Niedrigere Auflösungen sowie minimale Details lassen die Unterschiede bei der Rechenleistung der einzelnen Prozessoren zwar größer werden, allerdings spielt in der Praxis wohl niemand mit derart niedrigen Einstellungen und die Ergebnisse wären somit für den Spielealltag weniger aussagekräftig. Die Multimedialeistung ermitteln wir mit dem Cinebench R11.5. Das Programm setzt die CPU unter Volllast und lässt den Prozessor 3D-Bilder rendern. Wie schnell der 6800K Videos umwandelt, prüfen wir mit dem x264-HD-Benchmark.
Zum Testen der integrierten Radeon HD 8670D tritt die APU in den Spiele-Benchmarks erneut an, logischerweise ohne Unterstützung durch die Geforce GTX 680. Jedes der Benchmark-Spiele testen wir sowohl in maximalen Details als auch mit niedrigerem Detailgrad, um die tatsächlich mit dem A10 6800K flüssig spielbaren Einstellungen herauszufinden.
Benchmark-Tests CPU
Die Rechenleistung des A10 6800K hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum gesteigert - schließlich sind die nominill 300 MHz zusätzlich umgerechnet nur sieben Prozent mehr Basistakt. Der 5800K schafft in Anno 2070 mit der Auflösung 1680x1050 beispielsweise 62 Bilder pro Sekunde, der 6800K liegt hier mit seinen 67 fps nur knapp darüber. Das entspricht einer Steigerung von acht Prozent. In den anderen Titeln bestätigt sich dieses Bild.
Anno 2070
hohe Details, DX11
- 1680x1050
- 1920x1080
- 0
- 24
- 48
- 72
- 96
- 120
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