AMD HD3D - Mit Industriestandards gegen Nvidias 3D Vision

AMD möchte mit der Open-Stereo-3D-Initiative die Schaffung eines Industriestandards zur Wiedergabe von 3D-Inhalten anregen.

In einem längeren Interview mit Bit-Tech gab Shane Parfitt, Manager im Bereich Eyefinity, Video und HD3D, einen Einblick in die Pläne von AMD. Die neuesten Catalyst-Grafikkartentreiber unterstützen HD3D, das es Spiele-Entwicklern über den direkten Zugriff auf entsprechende Puffer im Treiber erlaubt, die Darstellung in 3D zu aktivieren. Als Beispiel dafür nannte Parfitt Deus Ex: Human Revolution, das direkte 3D-Unterstützung bieten wird, auch über AMDs HD3D.

Da aber nicht alle Entwickler 3D von Haus aus unterstützen, gibt es sogenannte Middleware von Anbietern wie iZ3D, die sich zwischen Spiel und Treiber schalten und so aus 2D-Spielen 3D-Spiele machen. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Middleware auch ein entsprechendes Spiele-Profil enthält. Da die Middleware kostenpflichtig ist, arbeitet AMD mit den Softwareherstellern zusammen. Die entsprechenden Webseiten erkennen beim Kauf, ob eine AMD-Grafikkarte verwendet wird und bieten 50 Prozent Rabatt auf den Preis der Software.

AMD möchte sich aber selbst aus der Verarbeitung der 3D-Inhalte, die die Treiber ausgeben, heraushalten und dies Industriestandards wie HDMI 1.4a überlassen. Es sei ja dank solcher Standards auch möglich, einen Samsung Blu-ray-3D-Player zu kaufen und mit einem Sony 3DTV zu nutzen. Ähnliches will AMD auch für den PC erreichen. Davon, eigene 3D-Brillen herzustellen, hält Parfitt gar nichts. Auch USB-Emitter für Shutter-Brillen sieht man bei AMD aufgrund von Signalverzögerungen eher problematisch.

Am besten sei es, die Synchronisierung der Bilder dem 3D-Monitor zu überlassen, der wisse schließlich am besten, wann welches Bild für welches Auge dargestellt wird. Wenn das 3D-Signal aus dem Rechner über einen Standard wie HDMI 1.4a an das 3D-Display geliefert wird und das auch die Synchronisierung übernehme, sei auch egal, welche Technik das Display zur Ausgabe verwendet und ob aktive Shutter-Brillen wie bei Nvidias 3D Vision oder andere Möglichkeiten zum Einsatz kommen, bei denen passive Polfilter-Brillen ausreichen. Die 3D-Brille ist für Parfitt ohnehin ein Teil des Displays.

AMD bietet auch ein HD3D-Zertifizierungsprogramm für Display-Hersteller an. Nimmt der Hersteller selbst die Prüfung nach AMD-Richtlinien vor, gibt es ein silbernes Zertifikationslogo, schickt der Hersteller sein Display an AMD, um es dort testen zu lassen, erhält das Gerät das Logo in Gold. HDMI-1.4a-kompatible Monitore und Fernseher sollten aber schon jetzt keine Probleme mit HD3D haben, so Parfitt.

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