AMD FX 8150 Bulldozer - Acht halbe oder vier ganze Rechenkerne im Benchmark-Test?

Mit dem Test des AMD FX 8150 fühlen wir erstmals AMDs neuer Bulldozer-Mikroarchitektur auf den Zahn. Endlich wird sich zeigen, was die erste grundlegend neue AMD-CPU seit dem Athlon 64 im Test wirklich leistet.

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Heute stellt sich der AMD FX 8150 zum Test, der laut AMD erste Achtkern-Prozessor für Desktop-PCs. Der AMD FX 8150 (»Codename: Zambezi«) nutzt die lang erwartete und immer wieder verschobene Bulldozer-Mikroarchitektur. Neben den Achtkern-Modellen soll es auch Varianten mit sechs und vier Kernen geben. Zudem fertigt AMD die FX-CPUs erstmals mit 32 Nanometer schmalen Strukturen, während der Phenom II noch mit 45-nm-Strukturen produziert wird. Konkurrent Intel stellte bereits Anfang 2010 mit der Sockel-1156-Generation auf 32-Nanometer-Fertigung um und konnte damit merklich Strom sparen.

Der FX 8150 soll ab heute erhältlich sein und rund 250 Euro kosten. Damit liegt ungefähr auf dem Niveau der schnellsten Sandy-Bridge-Prozessoren und deutlich über dem teuersten Phenom II X6. Ob der FX 8150 auch dementsprechend viel Leistung liefern kann, das untersuchen wir im folgenden Test mit zahlreichen Spiele- und Anwendungs-Benchmarks.

Mit zwei Jahren Verspätung kommt der 3,6 GHz schnelle AMD FX 8150 zum Test. Mit zwei Jahren Verspätung kommt der 3,6 GHz schnelle AMD FX 8150 zum Test.

FX 8150 Bulldozer im Test

Von den sieben angekündigten Bulldozer-Prozessoren bringt AMD zunächst nur vier in den Handel: zwei Achtkerner als FX 8120 und FX 8150 (im Test) mit 3,1 beziehungsweise 3,6 GHz sowie einen Sechskerner mit 3,3 GHz und einen Vierkerner mit 3,6 GHz. Preislich siedelt AMD die Bulldozer-Chips etwas unterhalb der Intel-Konkurrenz an: Der Vierkerner FX 4100 kostet mit rund 120 Euro sogar etwas weniger als der aktuelle Phenom II X4 mit 3,6 GHz (130 Euro), die ersten Sandy-Bridge-Vierkerner gibt es ab 150 Euro. Für den Sechskerner FX 6100 verlangt AMD zunächst rund 170 Euro, wofür es auch den Phenom II X6 mit sechs Rechenkernen und 3,3 GHz oder einen Core i5 2500 mit vier Rechenkernen gibt.

Der Achtkerner FX 8150 besteht aus vier Bulldozer-Modulen in einem Silizium-Die. Der Achtkerner FX 8150 besteht aus vier Bulldozer-Modulen in einem Silizium-Die.

Für die Achtkernvarianten veranschlagt AMD rund 200 beziehungsweise 250 Euro. In diesem Segment bietet Intel momentan nur den Core i7 2600 mit vier Kernen und Hyperthreading in verschiedenen Versionen an (normal, als »K« mit freiem Multiplikator und als »S« mit 2,8 statt 3,4 GHz Takt, aber lediglich 65 statt 95 Watt Stromaufnahme). Oberhalb vom 2600 ist ein Core i7 2700K mit 3,5 GHz geplant, aber noch nicht offiziell angekündigt. In Spielen bringen Hyperthreading und die nur unwesentlich höheren Taktfrequenzen der i7-Prozessoren aber keinen Vorteil gegenüber dem preiswerteren Core i5 2500. Dass AMD im Wesentlichen die gleichen Preise wie für die Vorgängergeneration ansetzt und auch kein Modell im Programm hat, das preislich über dem i7 2600K liegt, deutet noch vor dem Test auf eine schwache Performance hin. Bereits im Vorfeld der offiziellen Ankündigung sind immer wieder Spiele-Benchmarks aufgetaucht, in denen Bulldozer nur so schnell rechnet wie ein aktueller Phenom II. Allerdings wurden diese Messungen teilweise mit unpassenden Einstellungen wie 2560x1600 Pixeln mit achtfacher Kantenglättung durchgeführt, bei denen die CPU das Gesamtergebnis weit weniger beeinflusst als die eingesetzte Grafikkarte.

Von den sieben angekündigten Modellen erscheinen zunächst nur vier, darunter auch der FX 8150, den wir im Test haben. Von den sieben angekündigten Modellen erscheinen zunächst nur vier, darunter auch der FX 8150, den wir im Test haben.

Passende Bulldozer-Mainboards benötigen den Sockel AM3+ sowie einen AMD-Chipsatz der 900er-Serie, denn bei älteren AM3-Platinen ist die Stromversorgung laut AMD nicht für die FX-CPUs geeignet. Manche Mainboard-Hersteller bieten aber auch für einige ihrer AM3-Mainboards mit 800er-Chipsatz ein passendes Bios an, da die entsprechenden AM3-Boards auch eine für die FX-Generation ausreichende Stromversorgung besitzen würden. Als Speicher kommt beim Bulldozer DDR3-RAM mit einer Geschwindigkeit von bis zu DDR3-1866 im Dual-Channel-Betrieb zum Einsatz. Die Kombination aus FX-CPU, AM3+-Mainboard und einer Radeon-Grafikkarte der HD-6000-Serie nennt AMD die »Scorpius«-Plattform.

Das Namensschema

Mit Bulldozer belebt AMD das bereits einigen Topmodellen des Athlon 64 verliehene »FX«-Kürzel wieder – die neuen CPUs kommen als AMD FX auf den Markt. Eine vierstellige Modellnummer soll die Details der jeweiligen CPU verraten. Einfach zu durchschauen ist das Namensschema aber nicht: Die Achtkernvarianten wie der getestete FX 8150 beginnen mit einer »8«, die Sechskerner mit »6« und die Quad-Core-Modelle mit »4«, Dual-Core-Varianten sind bislang nicht geplant. Soweit nachvollziehbar. Aber jetzt wird es undurchsichtig: Die an zweiter Stelle folgende »1« wird wohl die erste Bulldozer-Generation verdeutlichen, die letzten zwei Ziffern wahrscheinlich die Leistung. Warum aber das Vierkern-Modell AMD FX B4150 an erster Stelle den Buchstaben »B« in der Bezeichnung trägt, ist uns bislang ein Rätsel.

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