Amoklauf - Politiker streiten über so genannte »Killerspiele«

Der 18-jährige Amokläufer, der gestern in einer Realschule im münsterländischen Emsdetten 27 Personen verletzt und danach Selbstmord begangen hatte (siehe News), hat nach Medienberichten in seiner Freizeit intensiv Actiontitel wie Counterstrike oder Doom 3 gespielt. Politiker in der Suche nach einer einfachen Lösung sehen jetzt vor allem solche Spiele als Hauptschuldigen für die Tat.

In der ersten Stellungnahme zum Amoklauf forderte zum Beispiel der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Dieter Wiefelspütz, erneut drastische Maßnahmen: »Ich bin sehr dafür, ein Verbot von Killerspielen in Betracht zu ziehen.« Nordrhein-Westfalens Schulministerin Barbara Sommer (CDU) behielt hingegen einen kühlen Kopf und wies in einer Sondersendung des ZDF darauf hin, dass wir als Gesellschaft uns mehr Gedanken um unsere Mitmenschen machen sollten, wenn sich diese von ihrem normalen Leben immer mehr abschotten.

Gegenüber Netzeitung.de sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU): »Sollte sich herausstellen, dass der 18-jährige Täter sich über einen längeren Zeitraum und intensiv mit so genannten Killerspielen beschäftigt hat, müsste der Gesetzgeber nun endlich handeln.« Brandenburgs Innenminister Jörg Schöhnbohm (CDU) sieht eine stark wachsende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, die durch Computerspiele vorangetrieben wird.

Der Geschäftsführer der Grünen-Fraktion Volker Beck sieht in einem Verbot keine Lösung: »[So] muss jetzt verstärkt eine Debatte um Förderung von Medienkompetenz und einer sinnvollen Computernutzung geführt werden.«, sagte er in einem Interview mit der Netzeitung.

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