Anno 1404: Venedig im Test - Grandioses Aufbau-Addon (mit Multiplayer!)

Endlich ein Anno mit Mehrspieler-Modus – und einem exzellenten noch dazu! Im Test überzeugt das Addon Anno 1404: Venedig auf der ganzen Linie.

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In Anno 1404: Venedig gibt's keine komplette Kampagne, anders als im letzten Anno-Addon, Anno 1701: Der Fluch des Drachen. Stattdessen stehen 15 Szenarios in drei Schwierigkeitsgraden zur Wahl. Jedes betont verschiedene Aspekte des Spiels, zum Beispiel Abenteuer und Diplomatie oder Logistik und Aufbau. Auf Profis warten knifflige Einsätze, in denen sie ganz ohne Steuern tausende von Adeligen ansiedeln oder auf extrem wenig Bauland imposante Siedlungen hochziehen müssen. Ubisoft gibt die Spielzeit der vorgefertigten Missionen mit rund 40 Stunden an -- ziemlich tief gestapelt, wir kommen beim Test eher auf 60 Stunden, spielen aber auch gemütlich und nehmen jede Nebenmission mit. Zum Beispiel die neuen regelmäßigen Lieferungen, mit denen wir richtig Geld einsacken, wenn wir 20er-Stapel Teppiche, Lederklamotten oder sonstige Wunschgüter zum Handelspartner schippern.

Das schöne Venedig ist unsere erste Anlaufstelle, wenn es um unschöne Intrigen und Politik geht. Das schöne Venedig ist unsere erste Anlaufstelle, wenn es um unschöne Intrigen und Politik geht.

Sobald wir in einem Szenario oder im Endlosspiel Venedig entdeckt haben, können wir in der Adria-Metropole wie bei einem normalen neutralen KI-Spieler Aufträge abholen, handeln und Verträge schließen. Neue Waren oder Produktionsgebäude gibt es in Anno 1404: Venedig nicht, wohl aber zwei venezianische Schiffe. Nein, keine Touri-Gondeln, sondern stolze Handelskoggen: Die kleine steckt viel Treffer ein, ist aber trotzdem flott und hat gleich vier Laderäume. Die große Kogge, von Ubisoft liebevoll »Flaggschiff 2.0« getauft, ist sozusagen die eierlegende Wollmilch-Ente mit satten sechs Laderäumen, mehr Kanonen als ein kleines Kriegsschiff und noch viel höheren Unterhaltskosten. Die beiden Koggen können wir in unseren normalen Werften bauen, indem wir gegen Ruhmpunkte die entsprechende Errungenschaft von den Venezianern kaufen.

Inseln einfach kaufen

Apropos kaufen: Eine andere Neuerung in Anno 1404: Venedig birgt richtig schön Spielsprengstoff. Jetzt können Sie gegnerische Inseln nämlich aufkaufen, ohne dass ein Schuss fällt. Das spielt sich ein wenig wie Die Gilde: In jeder Siedlung gibt es einen Stadtrat mit fünf Sitzen. Sobald Sie die Mehrheit gekauft haben (also mindestens drei), dürfen Sie die komplette Siedlung gegen einen weiteren Obolus einsacken.

Sobald wir drei von fünf Ratssitzen einer Siedlung gekauft haben, können wir den Stadtschlüssel erwerben. Sobald wir drei von fünf Ratssitzen einer Siedlung gekauft haben, können wir den Stadtschlüssel erwerben.

Klingt simpel, kostet aber deftig Asche. Denn mit jedem weiteren Sitz steigt auch der Preis, und wer schließlich den Stadtschlüssel kaufen will, der muss richtig löhnen. So schlägt eine einfache Plantageninsel insgesamt schon mit über 80.000 Gold zu Buche, für eine Hauptinsel haben wir mal eben über 250.000 hingelegt. Und das auch nur, wenn der Besitzer sich nicht wehrt. Der kann feindbesetzte Ratssitze nämlich zurückkaufen, außerdem bekommt er als Inseleigentümer immer einen Nachlass und einen Gratis-Sitz.

Vor allem im Multiplayer-Modus macht das Inselschachern richtig Laune und fordert cleveres Taktieren. Sollen wir vorsichtshalber die eigenen Inseln sichern, bevor sie uns jemand wegkauft? Oder auf Angriff gehen und eine benötigte Produktionsinsel übernehmen, statt sie umständlich selbst aufzubauen? Per Dekret die Ratssitze verteuern, allerdings auch für uns selbst? Überraschungsaktionen gibt es dabei aber nicht, Anno 1404 bleibt auch hier eher gemütlich: Zwischen dem Kauf zweier Sitze müssen wir ein paar Minuten warten.

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Gegner sabotieren

Erinnern Sie sich noch an die Suchaufgaben in Anno 1404, als wir in X Minuten Y Agenten aus einer wuseligen Großstadt picken mussten? Diese teils wahnsinnig machende Sucherei gibt’s im Venedig-Addon wieder, mit noch schlimmeren Folgen.

Feurio! Wir haben im Schlupfwinkel (oben rechts) einen Aufstand angezettelt. Feurio! Wir haben im Schlupfwinkel (oben rechts) einen Aufstand angezettelt.

Wenn wir nicht schnell genug sind, besetzt der zur Fahndung ausgesetzte Saboteur nämlich eines unserer Wohngebäude. Von dort aus kann er je nach Zivilisationsstufe verschiedenen Schabernack treiben. Vom simplen Wohnhausbrand (Bürger) über einen Aufstand (Patrizier) bis zur ausgewachsenen Seuche (Adelige) ist einiges im Angebot. Im Orient lenken hingegen Bauchtänzerinnen die Bazarbesucher ab, die danach bar jeden Bargelds sind. Fies: Ganz nebenbei senkt so ein Stadtbrand auch die Kosten für den Kauf eines Ratssitzes.

Gegen die Saboteure helfen Geheimkabinette: Die setzen wir in Anno 1404: Venedig wie ein normales Bauwerk auf unsere Insel, fortan patrouillieren Wachen auf Saboteursuche durch die Straßen. Witzig: Diese Geheimgebäude können wir ebenfalls als normales Wohngebäude tarnen. Aber Obacht, ein Bürgerhaus im Adeligenviertel oder eine Patriziervilla im Orient fallen ein ganz klein bisschen auf, vor allem in Multiplayerpartien ...

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