Online-Eingeständnisse
Auch abgesehen vom langsamen Tempo gibt es einige Dinge, die Serien-Veteranen vermissen werden. Zum Beispiel dürfen wir den Steuersatz für unsere Bürger nicht festlegen, auch den Verbrauch bestimmter Waren dürfen wir ihnen nicht verbieten. Noch dazu besitzen wir anfangs – Sitzen Sie gut? – kein einziges Schiff! Also müssen wir mit der uns zugeteilten Insel vorlieb nehmen, die übrigens für jeden Spieler gleich aussieht.
KI-Gegner gibt’s in den Inselreichen ebenfalls nicht, jeder Spieler siedelt alleine. Folgerichtig hat Blue Byte auch komplett aufs Militärverzichtet. Das muss man nicht mögen, aber auch nicht hassen, schließlich geht’s bei Anno seit jeher vorrangig darum, eine möglichst schöne Siedlung mit gut geölten Warenkreisläufen aufzubauen – und nicht um Dauerkriege mit den Nachbarn.
Bis wir unseren ersten Kahn zimmern und andere Inseln besiedeln dürfen, ziehen allerdings einige (echte) Tage ins Land. Zumindest ohne Abstecher in den Echtgeld-Shop. Erst wenn wir einen Kahn besitzen, dürfen wir auch mit anderen Spielern handeln, bis zu diesem Zeitpunkt merken wir nur am globalen Chat-Fenster, dass neben uns noch viele andere Menschen an ihren Städten feilen.
Komfortable Bedienung
Positiv aufgefallen sind uns die vielen Komfort- und Hilfsfunktionen, die Anno Online bereitstellt. Vor kurzem erst hat der Entwickler Blue Byte die unfassbar nützliche Funktion eingebaut, bereits errichtete Gebäude zu verschieben – ohne Mehrkosten. Das hat uns schon mehrere große Abrissarbeiten erspart.
Ungewohnt ist anfangs die Tatsache, dass wir die Ansicht nicht drehen können. Das sorgt erst mal für Frust, denn so gestaltet sich besonders der Wegbau ziemlich fummelig. Bis man die Leertaste entdeckt, die blendet im Baumodus nämlich kurzerhand umstehende Hindernisse aus. Wer die Serie nicht kennt und sich nicht zutraut, sich gleich in ein komplexes Browserspiel zu stürzen, der sei dennoch versichert: Anno Online macht es Neulingen leicht.
Das Quest-System dient nämlich in erster Linie als Tutorial und als Leitfaden, an den man sich das ganze Spiel über halten kann. Jedes neu verfügbare Gebäude wird mit der Aufgabe eingeführt, es zu errichten. Wer sich also nicht sicher ist, was es als nächstes zu tun gilt, der folgt einfach der Missionskette.
Zahlen oder warten?
Bleibt noch die Frage, wie fair das Free2Play-System ist. Für einige Quests erhalten wir geringe Mengen der Premium-Währung »Rubine«, immer mal wieder 30, 40 Stück, das reicht aber noch lange nicht für größere Anschaffungen. Beispielsweise schlägt bereits ein kleines Schiff mit 790 Rubinen zu Buche, was immerhin gut fünf Euro entspricht. Auch Warenpakete und Ziergebäude werden im Shop angeboten.
Fakt ist aber jetzt schon: Auch ohne Geld auszugeben, kommen wir in Anno Online bestens zurecht, und das ist schließlich das wichtigste. Nur müssen wir dafür eben in Kauf nehmen, dass alles sehr lange dauert. Was Anno Online aber zum perfekten Spiel für die Mittagspause macht. Beziehungsweise für die Mittagspausen der nächsten Wochen und Monate.
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