Seite 2: APB: All Points Bulletin im Test - Als Online-Actionspiel getarnte Schlaftablette

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Die Balance

Schießereien gegen andere Spieler an sich sind ja kein Fehler, jeder Mehrspieler-Shooter basiert darauf und viele davon machen verflixt viel Spaß. All Points Bulletin allerdings versagt bei den Gefechten, das Spiel macht fast alles falsch. Einerseits sind die Missionsstrukturen einfach nur öde, andererseits macht schon das Schießen selbst keinen Spaß und das muss man erst mal hinkriegen. Die Waffen liegen schrecklich schwammig in der Spielerhand.

In einem Auto haben gleich mehrere Spieler Platz. Wir steuern den Wagen, während zwei Mitstreiter die Beifahrer mimen. In einem Auto haben gleich mehrere Spieler Platz. Wir steuern den Wagen, während zwei Mitstreiter die Beifahrer mimen.

Selbst wenn Sie die Mausgeschwindigkeit enorm runter regeln, fehlt den Schießprügeln die Präzision, die Sie zum Beispiel aus Counter-Strike kennen. Zudem haben gerade Spieleinsteiger ein häufiges Sterbe-Déjà-vu: Kaum sind sie am Zielort angekommen, liegen Sie auch schon tot am Boden - weil der Gegner höherstufig ist und somit Zugriff auf bessere Waffen hat. So etwas wie Balance kennt All Points Bulletin nicht.

Immerhin muss man diese Missionen selbst dann nicht allein absolvieren, wenn man keine Gruppe hat. Das Spiel teilt Ihnen nämlich automatisch andere menschliche Mitstreiter zu. Ob die dann allerdings auch wirklich Lust haben mit Ihnen den Auftrag zu erledigen oder sich lieber die Zeit sonst wo vertreiben, ist noch mal eine ganz andere Geschichte.

Ansatzweise reizvoll wird APB eigentlich nur, wenn Sie in einer gut funktionierenden Truppe oder gleich in einer von Spielern gegründeten Gang unterwegs sind. Dann macht es zunächst durchaus Spaß sich über den eingebauten Voice-Chat abzusprechen und gemeinsam das weitere Vorgehen zu planen. Dann kommt immerhin Gemeinschaftsgefühl auf. Wer auf Befriedigung durch ordentliche Belohnungen, vielleicht sogar auf ehemalige Besitztümer der Gegner am Ende einer PvP-Mission hofft, wird allerdings enttäuscht. Sie bekommen zwar ein paar Charakterpunkte, steigen vielleicht eine Stufe auf und schalten eventuell sogar neue Gegenstände wie Klamotten und Waffen frei, aber richtig glücklich macht das nicht. Dafür ist auch die Inszenierung zu unspektakulär, die ganze Welt viel zu mechanisch, schlicht lieblos.

Grafik und Sound

Lieblos ist ein schönes Stichwort, wenn es um die Optik von San Paro geht. Die Stadt ist zwar voll von NPCs, die mit Autos rumgurken oder auch nur über die Straßen latschen, aber lebendig wird die Stadt dadurch noch lange nicht. Geschäfte sind lediglich buntere Fassaden, betreten lassen sich die Läden nie. Überhaupt sind Innenabschnitte recht selten und zudem furchtbar karg. Vielleicht steht irgendwo eine einsame Topfpflanze oder ein Automat, an dem Sie Munition nachkaufen können.

In den strunzlangweiligen Singeplayer-Einsätzen müssen Sie oft Graffitis sprühen. In den strunzlangweiligen Singeplayer-Einsätzen müssen Sie oft Graffitis sprühen.

Passend zum kargen Erscheinungsbild der Stadt ertönt nur magerer Umgebungssound. Aber dafür dröhnt ja die Musik aus den Autos der Spieler, oder Sie lauschen einfach dem Geplapper im Gruppen- Chat. Und wundern Sie sich nicht, wenn Mitteilungen über das Wetter an den Heimatorten Ihrer Mitstreiter mal spannender sein sollten als Ihre gerade aktuelle Mission in All Points Bulletin. Das ist nämlich ab der zweiten Spielstunde fast immer so.

Anfallende Online-Kosten

In der Verkaufsversion von All Points Bulletin stecken 50 Stunden Spielzeit in den Action-Arealen (der Social District ist kostenlos). Haben Sie die 50 Stunden verbraucht, müssen Sie so genannte RTW-Punkte (Realtime Worlds-Punkte) erstehen, entweder für ein 30-Tage-Abo für 400 RTW-Punkte (8,99 Euro) oder für 20 Stunden reine Spielzeit für 280 RTW-Punkte (6,28 Euro). RTW-Punkte werden allerdings nur in 200er-Schritten angeboten. Selbst wenn Sie nur 20 Stunden erstehen wollen, müssen Sie also zum 400er-Paket greifen.

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