Display
Gegenüber den Vorgängermodellen ist das Display des iPhone 6 um 0,7 Zoll auf 4,7 Zoll gewachsen. Damit schließt Apple ein wenig zu den bei Android üblichen Displaydiagonalen auf, bleibt trotz des Werbe-Slogans »Retina HD« aber bei der Auflösung im Vergleich eher zurückhaltend. Mit 1.334 x 750 Bildpunkten fällt die Auflösung zwar nicht niedrig aus und auch die Pixeldichte mit 326 ppi bleibt auf dem Niveau des iPhone 5S, Hersteller wie beispielsweise LG und Sony bieten aber bereits mehr Pixel und Pixeldichte.
Einen Spitzenwert erreicht Apple allerdings bei der Leuchtkraft des Bildschirmes. Mit über 500 cd/m² strahlt das Display sehr hell und bietet zudem eine gute Ausleuchtung ohne stark benachteiligte Displayabschnitte. Auch das Samsung Galaxy S5 kann hier trotz OLED nicht mithalten.
In Sachen Schwarzwert schlägt Samsungs OLED das Display des iPhone 6 jedoch. Zwar bietet Apple bereits ein sehr tiefes Schwarz, bauartbedingt siegt die OLED-Technik hier allerdings und spart zudem bei dunklen Szenen Energie.
Dem hellen Display geschuldet ist die sehr gute Tauglichkeit des iPhone 6 für Außeneinsätze. Spiegelungen selbst bei direktem Sonnenlicht überstrahlt der Bildschirm fast mühelos. Das liegt zum Teil auch an der recht wenig spiegelnden Glasoberfläche des Displays. Auch die Betrachtungswinkel sind vorbildlich, sodass sich der Bildschirm auch dann noch problemlos ablesen lässt, wenn aus denkbar ungünstigen Blickwinkeln darauf geschaut wird.
Handling und Haptik
Selbst eingefleischte Android-Fans müssen (zumindest oft) zugeben: Das iPhone 6 liegt schon sehr gut in der Hand. Das Aluminiumgehäuse wirkt weder zu schwer noch zu leicht und die Formgebung sorgt für einen fast durchweg angenehmen Griff. Mit 4,7 Zoll Diagonale und den generell nicht sehr opulenten Maßen von 6,9 x 138 x 67 mm (Höhe/Breite/Tiefe) bei einem Gewicht von 128 Gramm stört es weder in der Hand noch in der Tasche. Sicher, ein Phablet wie das Lumia 1520 oder das iPhone 6 Plus bietet mehr Displayfläche, nicht jeder mag aber ein solches Brikett in der Tasche mit sich herumtragen oder gar ans Ohr halten.
Dass auch ein Dualcore-SoC für Wärme sorgen kann, beweist das iPhone 6 aber ebenfalls: Vor allem im oberen Bereich um die Kamera herum erwärmt sich das Smartphone bei konstanter Last teils recht stark. Unangenehm wird die Wärmeentwicklung dabei jedoch nicht, Geräte wie das Galaxy S5 bleiben aber kühler. Die Wärmeentwicklung wirkt sich auch nicht negativ auf die Performance aus, selbst bei dauerhafter Benchmark-Last sind keine durch Takt-Drosselung sinkenden Ergebnisse zu beobachten.
Die Wärmeentwicklung zeigt ebenfalls: Auch die Leistungsaufnahme des iPhone 6 ist angestiegen. Apple kompensiert den größeren Energiehunger bedingt durch das größere Display und den schnelleren Prozessor mit einem von 1.570 mAh (iPhone 5S) auf 1.800 mAh gewachsenen Akku. Trotzdem sind die Laufzeiten gegenüber dem Vorgängermodell etwas gesunken. Beim Betrachten von Filmen, gestreamt per WLAN, reicht der Akku für etwa neun Stunden; ungefähr eine Stunde weniger als beim Vorgänger aber immer noch ein guter Wert. Beim iPhone 6 hat Apples Softwareteam zudem seit dem Release für stetig steigende Werte bei den Akkutests gesorgt - mit iOS 8.02 sind die Laufzeiten gegenüber iOS 8.0 teils spürbar gestiegen.
Unter voller Last ist der Energiespender des iPhone 6 jedoch auch mit der aktuellsten iOS-Version recht schnell leergesaugt. Nach nur etwas mehr als zwei Stunden Dauerlast muss das Telefon wieder an das Ladegerät - kein sehr überzeugendes Ergebnis. Dabei sind es nicht nur Spiele, die den Akku derart fordern, auch Filmaufnahmen sorgen für Stromprobleme.
Ganz nebenbei lässt es sich mit dem iPhone 6 übrigens auch sehr gut telefonieren. Die Sprachqualität ist sehr hoch und auch der Empfang überzeugt selbst bei den eher schwachen Mobilfunkmöglichkeiten am Teststandort. Für die Nutzung wird allerdings eine Nano-SIM benötigt, was beim eventuellen Kauf des iPhone 6 eingeplant werden sollte.
Kamera
Ein Blick auf die Datenblätter des iPhone 5S und des iPhone 6 ergibt keine Änderungen bei den Kameraspezifikationen: 1,2 Megapixel für die Front, 8,0 Megapixel für die Rückseite sind dort zu lesen. In der Realität kommt es aber natürlich nicht nur auf die Megapixel an, was sich auch am Direktvergleich der beiden Apple-Smartphones zeigt. So gelingen die Bilder mit dem iPhone 6 etwas besser als mit der Kamera des Vorgängers - zumindest was die Rückkamera angeht, bei der Frontkamera hat sich wenig getan. Hier reicht es für Selfies und Videochats, für mehr aber auch nicht. Die Rückkamera des iPhone 6 liefert etwas bessere Kontraste als die des iPhone 5S, bei zunehmender Dunkelheit nimmt das Bildrauschen aber weiterhin extrem stark zu. Wer bei Apple bleiben möchte aber eine noch etwas bessere Kamera benötigt, sollte sich das iPhone 6 Plus genauer anschauen. Diesem hat Apple einige Verbesserungen bei der Rearcam zukommen lassen, die sich beim iPhone 6 leider nicht finden.
Als Ersatz für eine Digitalkamera eignet sich daher auch das iPhone 6 nicht, vom fehlenden optischen Zoom einmal ganz abgesehen. Das Lumia 1520 ist zudem bei der Bildqualität eindeutig vorzuziehen. Die Kamera des Samsung Galaxy S5 kann Apple allerdings deklassieren, an Sonys Xperia-Z-Smartphones kommt die Apfel-Optik wiederum jedoch nicht heran.
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