Apple iPhone - Hausdurchsuchung wegen Prototyp (Update)

Im Netz sind neue Bilder aufgetaucht, die das kommende iPhone 4G zeigen sollen. Angeblich wurde das Gerät in einer Bar in San Jose vergessen.

Der bekannte Technik-Blog Engadget hat mehrere Bilder veröffentlicht, die angeblich die vierte Generation des iPhones zeigen sollen. Das iPhone 4G sei in einer 3G-Hülle in einer Bar in San José gefunden worden. Zu den technischen Daten ist noch nicht viel bekannt: Es ist mit 80 GByte Speicher ausgestattet und hat eine nach vorne zeigende Kamera. Zudem lasse es sich nicht booten, was aber angeblich vorher schon möglich gewesen sei - dabei hätte sich ein neues Betriebssystem gezeigt.

Laut Engadget sei völlig unklar, ob es sich um (Vor-)Serienexemplar oder einen reinen Prototypen handelt. Aus der Bedruckung sei das nicht offensichtlich, auf den Fotos sieht man zu dem die Angabe »XX GB«. Das Photo ähnelt einem bereits am 20. Februar aufgetauchten Twitter-Bild. Darauf ist ein sehr ähnliches Gerät (samt Innenleben) zu sehen, das aber einen zusätzlichen Knopf und einen etwas mysteriösen (SIM-Karten-)Schacht aufweist.

Update 21.04.2010

Die Geschichte um das vermeintliche iPhone 4G hat ein unerwartetes Ende gefunden. Das angeblich in einer Bar verlorene Vorserien-Modell geht an Apple zurück, nachdem die Webseite Gizmodo, die das Gerät in die Hände bekommen hat, eine entsprechende Aufforderung erhalten hat. Damit bestätigt Apple natürlich auch, dass es sich bei dem abgebildeten Gerät nicht um einen gut gemachten Fake, sondern um ein echtes, neues iPhone handelt.

Im Internet kreisen viele Gerüchte über den Fall des »verlorenen Prototypen«. Verschiedene Webseiten sollen sich gegenseitig überboten haben, um das Gerät zu erhalten und Gizmodo hätte angeblich sogar 5.000 oder gar 10.000 US-Dollar dafür bezahlt. Andere Beobachter sind eher der Meinung, es handle sich um einen weiteren Akt des viralen Marketings, das Apple seit Jahren praktiziere, um mehr oder weniger kostenlos in den Medien zu bleiben. Gerade bei Apple-Produkten gibt es vor Erscheinen stets auffällig viele Gerüchte. Apple dürfte aber kaum ein Vorserien-Gerät absichtlich »verlieren«, das nicht dem fertigen Produkt entspricht.

Update 25.04.2010

Steve Wozniak und sein Kommentar zum Verlust des iPhone-Prototyps Steve Wozniak und sein Kommentar zum Verlust des iPhone-Prototyps

Die Geschichte des verlorenen iPhone-Prototyps hat inzwischen auch ihre komischen Seiten. Der Apple-Mitarbeiter Gray Powell hatte das Gerät ausgerechnet in einem bayrischen Gasthaus in Kalifornien verloren. Ob das bayrische Bier daran einen Anteil hatte, ist nicht bekannt. Doch die Umstände reichten der deutschen Lufthansa aus, über Twitter nach Powell zu suchen und ihn nach München in einen richtigen Biergarten einzuladen. Angeblich hat Powell dieses Angebot bereits angenommen.

Auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak hat sich in der Angelegenheit zu Wort – oder besser zu Bild – gemeldet. Während er an einer Flasche Bier nuckelt und ein iPhone in der Hand hält, trägt er ein T-Shirt mit der Aufschrift »Ich war mit Craig Powell einen heben und alles was ich bekommen habe, war ein lausiger iPhone-Prototyp«.Powell selbst scheint übrigens bei Apple keine Probleme zu bekommen. Dennoch ermittelt inzwischen die Polizei, um nach Anfrage von Apple die Umstände zu klären, durch die der Prototyp in die Hände von Gizmodo kam.

Update 28.04.2010

Die Polizei hat das private Haus von Jason Chen durchsucht und dabei Computer, Festplatten, Visitenkarten und Server beschlagnahmt. Chen arbeitet von zuhause aus und hatte über den verlorenen iPhone-Prototypen berichtet, der dann auf Bitten von Apple zurückgegeben wurde.

Gawker Media, zu denen Gizmodo gehört, hält die Durchsuchung für illegal, da die Gesetze in Kalifornien Journalisten und deren Quellen schützen. Im Internet sind nun Diskussionen entbrannt, ob das Rapid Enforcement Allied Computer Team (REACT) der Polizei »Gestapo«-Methoden anwendete, ob die Beschlagnahmung rechtmäßig war und ob Gizmodo diese Reaktion nicht selbst provoziert hat. Dass Apple im Führungsgremium von REACT vertreten ist, scheint für manche ein Beleg für den Einfluss des Konzerns auf die Durchsuchung zu sein.

Andere bezweifeln, dass Chen überhaupt ein »Journalist« ist, da Gizmodo nur ein Blog sei und die Gesetze daher nicht greifen würden. Laut Jennifer Granick von der Electronic Frontier Foundation hingegen sind die Gesetze »glasklar« und schließen Blogger mit ein, wie Wired meldet.

Apple iPhone 4 - Prototyp ansehen

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