Im Test erweist sich das Apple LED Cinema Displayals außergewöhnlich schicker 27-Zöller mit einem brillanten Bild bei gleichzeitig hoher Auflösung. Apple verbaut im LED Cinema Display kein günstiges TN-Panel, wie es in den meisten anderen 27-Zoll-TFTs steckt, sondern ein hochwertigeres IPS-Panel. Auch deshalb kostet das LED Cinema Display zum Testzeitpunkt fast 900 Euro.
Bei der Farbdarstellung, den Blickwinkeln oder der maximalen Helligkeit haben IPS-Panels deutliche Vorteile gegenüber den gängigeren TN-Panels, die dafür merklich günstiger sind und zudem im Regelfall schnellere Reaktionszeiten haben. Zwar gibt Apple das LED Cinema Display nicht offiziell für Windows frei, trotzdem können Sie es natürlich auch an einem PC betreiben. Da das LED Cinema Display aber nur einen fest verkabelten Mini-Displayport-Anschluss und keinen HDMI- oder DVi-Port besitzt, passt es ohne den Einsatz von Adaptern nur an Radeon-HD-6000- oder HD-7000-Modelle, da diese Platinen einen entsprechenden Ausgang besitzen. Dagegen verfügen nur wenige Geforce-Karten über einen Mini-Displayport. Hier müssen Sie auf einen Adapter von DVI auf Mini-Displayport zurückgreifen, der im Handel um die 20 Euro kostet.
Bildqualität und Spieleleistung
Einmal angeschlossen gefällt uns im Test des Apple LED Cinema Displays die knackscharfe Darstellung mit brillanten Farben, sattem Schwarz und hoher Leuchtkraft, die jeden anderen von uns bisher getesteten 27-Zöller übertrifft. Die gemessene Helligkeit liegt bei sehr guten 345 cd/m², der Kontrast bei ebenfalls exzellenten 1.139:1. Zum Vergleich: Der rund 400 Euro günstigere, aber ebenfalls hochauflösende Samsung Syncmaster S27A850Dliegt bei den Messwerten mit 331 cd/m² und 994:1-Kontrast knapp dahinter.
Allerdings spiegelt das Display mit der hohen Auflösung von 2560x1440 Pixeln anders als die meisten anderen TFT-Modelle und reflektiert in hellen Räumen die Umgebungen sichtbar, aber durch die hohe Leuchtkraft nicht übertrieben stark. Die spiegelnde Oberfläche hat aber auch durchaus ihre Vorzüge, denn in Zimmern ohne Lichtquellen wie Fenstern oder Lampen vor dem Bildschirm erstrahlen Farben deutlich kräftiger als auf Monitoren mit mattem Display. Vor allem Film- und Spielfreunde, die bei abgedunkeltem Licht vor dem PC sitzen, profitieren von der brillanten Darstellung.
Obwohl das LED Cinema Display nicht für Spiele ausgelegt wurde, macht es auch hier seine Sache gut. Nur bei sehr schnellen Titeln und Bewegungen stellen wir kleine Kantenunschärfen, aber keine echten Schlieren fest. Die gemessenen 16,1 Millisekunden beim Wechsel von Weiß zu Schwarz und zurück sind für ein IPS-Panel respektabel, für Spieler mit geschultem Auge und einer Vorliebe für schnelle Spiele schaltet das Display aber eine Spur zu langsam. Bedenken Sie aber, dass die Grafikkarte durch die hohe Auflösung erheblich mehr leisten muss als bei Monitoren mit 1920x1080 Pixeln. Die Interpolation des LED Cinema Displays funktioniert bis zu dieser Stufe allerdings gut, bei noch niedrigeren Einstellungen vermatscht das Bild zusehends.
Ausstattung und Bedienung
Das größte Problem beim Benutzen des LED Cinema Display am PC ist neben dem auf Mini-Displayport beschränkten Bildeingang der fehlende Windows-Treiber. Den benötigen Sie, um die in der Standardeinstellung viel zu niedrige Helligkeit zu regeln, da Apple dem Monitor keinerlei Bedienelemente spendiert, sondern alles per Software regelt. Das ist mit einem Mac kein Problem, mit einem PC allerdings schon. Zwar gibt es einen Windows-Treiber, da Apple ja auch per »Boot Camp« die Installation von Windows auf Apple-Hardware zulässt. Der funktioniert aber nur mit einem Boot-Camp-Windows auf einem Mac-Rechner problemlos. Auf einem reinen Windows-PC müssen Sie zu allerlei Tricks greifen, die bei dem einen funktionieren, beim anderen nicht und in jedem Fall viel Gefummel erfordern.
Neben dem Anschluss für das Displayport-Kabel liegt noch den Magsafe-Ladestecker, um Macbooks direkt am Monitor aufzuladen. An der Rückseite bietet das LED Cinema Display drei USB-Anschlüsse, eine Webcam ist ebenso integriert wie ein 2.1-Soundsystem. Der Sound ist satt und kräftig, kann aber naturgemäß nicht mit echten Lautsprechern mithalten. Die iSight-Kamera wiederum funktioniert erst ab Mac OS X 10.6.5, unter Windows müssen Sie das Display per USB mit dem PC verbinden, um die Kamera nutzen zu können. Ergonomisch hat das Cinema Display nicht viel zu bieten: Trotz des hohen Preises können Sie den 27-Zöller lediglich neigen, eine gerade bei dieser Diagonale wichtige Höhenverstellung fehlt genauso wie ein drehbarer Standfuß oder eine Pivot-Funktion für die um 90 Grad rotierte Darstellung.
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