Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat Apple-Chef Tim Cook die Entscheidung der EU zu einer Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro an Irland als »kompletten politischen Mist« bezeichnet. Cook erklärte in einem Interview, das »niemand irgendetwas Falsches getan habe und man deswegen zusammenhalten müsse. Irland wird herausgepickt und das ist nicht akzeptabel«.
Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager reagierte auf die Aussagen von Cook mit dem Hinweis, dass die Entscheidung der EU auf den Fakten basiere. Die Berechnungen hätten auf Basis von Daten stattgefunden, die Apple selbst geliefert habe. Außerdem seien Beweise verwendet worden, die Apple bei Anhörungen zu Steuerproblemen in den USA vorgelegt habe. »Es ist eine Entscheidung auf Basis der Fakten in diesem Fall.« Es sei ihr nicht klar, wie irgendjemand denken könne, dass eine Vereinbarung mit Irland fair sein könne, durch die Apple im Jahr 2014 nur 0,005 Prozent an Steuern bezahlt habe.
In den USA hat die Regierung der EU vorgeworfen, Steuern einzufordern, die eigentlich den Vereinigten Staaten gehören würden. Der französische Finanzminister Michel Sapin hat sich hingegen hinter die EU-Entscheidung gestellt. »Die EU-Kommission macht nur ihre Arbeit. Es ist normal, Apple dazu zu zwingen, normale Steuern bezahlen.« In Irland selbst ist die Meinung laut Reuters gespalten.
Während der irische Finanzminister Michael Noonan angekündigt hat, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, halten andere irische Politiker die von Apple bezahlten Steuern für eindeutig zu niedrig, aber aufgrund des Steuersystems für legal. Daher müsse das Steuersystem überprüft und verändert werden, vor allem bei internationalen Konzernen. Bei der Bevölkerung herrscht teilweise Unverständnis darüber, dass die Regierung dagegen vorgehen will, 13 Milliarden Euro an Steuern zu erhalten. Selbst Rentner hätten einen höheren Steuersatz in Irland als Apple.
Quelle: Reuters
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