ArcheAge - Wie ein neues MMO angekündigt – Lohnt es sich jetzt?

ArcheAge, das bunte Sandbox-MMORPG von Trion Worlds, gibt es schon seit 2014, doch im Zuge des großen neuen Addons Revelation wird das Online-Rollenspiel derzeit wie ein neuer Titel angekündigt. Was hat sich alles geändert und lohnt sich der (Wieder-)Einstieg Ende 2016?

ArcheAge bekommt mit Update 3.0 unter zwei zusätzliche Völker, darunter die dämonischen Kriegsgeborenen. ArcheAge bekommt mit Update 3.0 unter zwei zusätzliche Völker, darunter die dämonischen Kriegsgeborenen.

ArcheAge war 2014 eine Zeit lang die große Hoffnung vieler Online-Rollenspiel-Fans. Nach einigen Problemen und Ärgernissen wurde es eher ruhig um das komplexe MMORPG. Doch mit dem neuen Addon Revelation will Trions »Sandpark« zurück ins Rampenlicht und beweisen, dass ArcheAge doch noch das Spiel werden kann, auf das viele Fans bereits zum Launch gehofft hatten. Lohnt sich der Titel jetzt also wieder?

Was war eigentlich mit ArcheAge?

Bevor wir das »neue« ArcheAge näher betrachten, werfen wir einen Blick zurück in das Jahr 2014. Damals kam ArcheAge im Westen heraus und wie schon erwähnt setzten viele Spieler große Hoffnungen in den Titel. Denn anders als die gängigen MMORPGs wie World of Warcraft, Guild Wars 2 oder Star Wars: The Old Republic sollte ArcheAge eine offene Sandbox-Welt bieten.

ArcheAge wurde zu Beginn als großer Hit gehandelt. ArcheAge wurde zu Beginn als großer Hit gehandelt.

Das Spiel warb zudem mit freiem PvP, komplexem Crafting, Housing in der offenen Welt, von Spielern kontrollierten Gerichtshöfen für Verbrecher sowie einem detaillierten Handelssystem. Dazu kamen noch ausgewählte Themenpark-Elemente wie eine Story und Quests, die auch Sandbox-Verweigerer anziehen sollte. Daher wurde ArcheAge damals oft auch als »Sandpark« bezeichnet.

Katastrophen zum Spielstart und Pay2Win-Vorwürfe

Der Start von ArcheAge lief aus technischer Sicht jedoch alles andere als erfolgreich. Es gab einen großen Hype und einen riesigen Spieleransturm zum Release, mit dem die Betreiber schlicht und einfach überfordert waren. Massive Login-Probleme verhinderten schon zu Beginn, dass alle Spieler die gleichen Chancen auf dem heiß umkämpften Immobilienmarkt des Spiels hatten. Wer zuerst seinen Claim absteckte, dem war einer der limitierten Bauplätze sicher. Somit glich die Situation der Grundstücke bald einem Strand auf Mallorca um 8 Uhr morgens, auf dem schon sämtliche Deutsche zuvor ihre Handtücher auf den Strandliegen ausgelegt hatten.

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Das Ganze wurde noch schlimmer mit dem »Auroria-Update«. Wieder kam nur ein Teil der Spielerzahl ins Game und der »Land-Grab« ging wieder von vorne los. Ebenfalls problematisch: Kurz nach dem Release reduzierte Trion die Abklingzeiten von Tränken aus dem Echtgeld-Shop, die unsere Arbeits-Punkte schneller regenerierten – ine Ressource, die für jede Aktion im Spiel verwendet wird. Diese Tränke waren eh schon immer etwas kontrovers, da so zahlende Kunden mehr Spielraum in ArcheAge hatten. Mit den gesunkenen Abklingzeiten waren Echtgeld-Ausgeber noch mehr im Vorteil. Für etliche Spieler ein klarer Fall von Pay2Win. Als Folge dieser Ereignisse wanderten viele User enttäuscht ab.

Aufwind mit Patch 2.0

Im Jahre 2015 sah es anfangs ebenfalls nicht sehr rosig für Arche Age aus. Erst sorgte der neue Game-Direktor für Schlagzeilen, indem er ein super seltenes Delfin-Mount als Prämie für zurückkehrende Spieler verschenkte und damit die bis dato treuen Spieler stark erzürnte. Das Vieh war nämlich bis dato nur als extrem seltene Beute aus Echtgeld-Truhen erhältlich und wer es wollte, musste zum Teil Hunderte von Euros in Kisten investieren. Später gab es erneut heftige Login-Probleme bei der Einführung von Patch 2.0 und die ganze Misere vom Launch und dem Auroria-Update schien sich zu wiederholen.

Dieses Mal hatte Trion jedoch dazugelernt und führte sogleich einen Server-Rollback durch. Dadurch wurde der verkorkste Start des Updates relativiert und beim zweiten Versuch klappte dann alles wie vorgesehen. Außerdem kamen mit dem Patch einige nützliche und lang ersehnte Features ins Spiel, beispielsweise Gildenkriege und ausgewählte Spieler, die für 30 Tage zum Champion ihrer Fraktion gekürt werden konnten.

Das Highlight des Patch-2-Zyklus war aber klar die Möglichkeit, eine eigene Nation zu gründen und aufzubauen. Dadurch wurde das Sandbox-MMO mehr denn je ein Fest für Gilden-Spieler, denn nachdem man schon im Grundspiel gemeinsam mächtige Schiffe bauen und bemannen konnte, war die eigene Nation der ideale Tummelplatz für Fans von Gildenspiel. Nur wer mit seinen Gildenkollegen aktiv zusammenarbeitet, kann in ArcheAge alle Content-Features genießen.

Alles neu und besser mit Revelation?

Patch 2.0 brachte also bereits ein wenig Besserung für das angeschlagene Sandbox-MMO, doch mit Patch 3.0 »Revelation« kommt eine erneute große Wende auf das Spiel zu. Das Update führt die Möglichkeit ein, wieder ganz von vorne zu beginnen und dieses Mal auch von Anfang an eine faire Chance auf ein Grundstück zu haben. Dazu soll es einen ganz neuen Server geben, der nur für neue Accounts offen steht. Sofern nichts schief geht, sollte jeder Spieler bei diesem Neuanfang auf seine Kosten kommen.

Die Kriegsgeborenen leben in der Wüste. Die Kriegsgeborenen leben in der Wüste.

Auf den neuen wie den alten Servern können wir dann auch gleich die beiden neuen Völker der Zwerge und der dämonischen Kriegsgeborenen ausprobieren. Erstere sind die klassischen bärtigen und biertrinkenden Wichte, letztere ein Volk von gehörnten Hünen, die aus einer öden Wüste stammen.

Als besonderes Feature können sich die neuen Völker nach dem Ende ihrer speziellen Rassen-Quest in einen echten Dämonen (Kriegsgeborene) oder einen schwer bewaffneten Mech (Zwerge) verwandeln. Damit auch jeder (auch auf den alten Servern) einen Bauplatz bekommt, wurdeein neues Gebiet eingeführt, in dem an die 1.200 Housing-Plots bereit stehen. In diesem Gebiet gilt auch ein PvP-Verbot, was dem berüchtigten »Ganking« Einhalt gebieten sollte.

Die neue Oberschurkin von ArcheAge. Die neue Oberschurkin von ArcheAge.

Zusätzlich zu diesen Features soll Update 3.0 außerdem fünf neue Gebiete bieten, darunter die Startregionen der beiden neuen Völker. Dazu gibt es noch neue Baustile für Häuser, ein System in dem Housing-Nachbarschaften gemeinsame Quests erledigen können und ein neues Fortschrittssystem, mit dem wir besonders mächtige Fähigkeiten freispielen können. Update 3.0 »Revelation« könnte deshalb tatsächlich ein Befreiungsschlag für das Sandbox-MMORPG von Trion Worlds werden. Am 10. Dezember 2016 schlägt die Stunde der Wahrheit, dann soll Revelation online gehen.

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