Ashen im Test - Entschuldigt den erneuten Souls-Vergleich, aber...

Das Action-Rollenspiel ist spielerisch zwar nicht furchtbar originell, macht aber Laune und ist weniger bedrückend als sein Vorbild.

Ashen - Test-Video zur besten Dark-Souls-Alternative von 2018 Video starten 5:24 Ashen - Test-Video zur besten Dark-Souls-Alternative von 2018

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Immer, wenn irgendwo ein schwieriges, actionlastiges 3rd-Person-Rollenspiel wie Ashen erscheint, kommt unweigerlich der Vergleich mit Dark Souls. Und ja, wir sind uns der Ironie bewusst, einerseits von mangelnder Originalität zu sprechen, und andererseits selbst schon wieder die Parallele zum Klassiker von From Software zu ziehen.

Oft verglichen: Dark Souls hat das Genre der Souls-likes begründet

Doch vom Kampfsystem über viele Spielelemente bis hin zur praktisch identischen Steuerung steckt in Ashens ganz einfach sehr viel Dark Souls. Damit ist es aber nicht nur für Souls-Fans interessant, sondern auch für Abenteurer, die es ein klein wenig leichter und weniger düster mögen.

Achtung: Exklusiv im Epic Store
Ihr habt Lust auf Ashen und findet es einfach nicht auf Steam? Gut möglich, denn nach der Ankündigung von Epic, einen eigenen Spiele-Store anzubieten, bieten die Entwickler Ashen nun exklusiv im Epic Game Store an. Der Vorteil für sie: Mehr Geld. Der Vorteil für Kunden: Noch nicht ganz offensichtlich.

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Déjà vu

In Ashen bringen wir das Licht in eine Welt, in der seit einem Jahrtausend die Dunkelheit herrscht. Den Kampf mit den Mächten der Finsternis führen wir mit allerlei unterschiedlichen Keulen und Äxten. Die schwingen wir mit leichten und schweren Attacken und klopfen damit scharenweise Fieslinge wie Banditen, Skelette, Riesenspinnen und anderes ekliges Getier weich. Wagt es ein Feind, sich gegen uns zu wehren, vermeiden wir seine Attacken über eine Ausweichrolle oder blocken mit einem Schild, falls wir eins ausgerüstet haben.

Jede dieser Aktionen zehrt an unserem Ausdauerbalken, sodass wir mit Bedacht vorgehen müssen. Einfach drauf los Prügeln ist nicht, dann geht dem namenlosen Held schnell die Puste aus. Das System hat sich über die Jahre bewährt, macht auch heute noch Spaß und lässt sich prima steuern.

Helfende Hand: Unser Begleiter unterstützt uns dabei, eine schwer erreichbare Plattform zu erklimmen. Helfende Hand: Unser Begleiter unterstützt uns dabei, eine schwer erreichbare Plattform zu erklimmen.

Fangen wir uns doch mal einen Treffer ein, heilen wir uns über einen Zaubertrank, den sogenannten Purpursaft. Damit der Saft stets mit uns ist, füllen wir unsere Flasche regelmäßig an Rastplätzen und Saftquellen auf und verbessern ihn im späteren Spielverlauf gegen Scoria, die Währung von Ashen. Geht uns mal wortwörtlich der Saft aus und wir segnen das Zeitliche, lassen wir unsere gesamte Spielwährung fallen und werden an einem der großzügig verteilten Ritualsteine wiederbelebt.

Dann können wir die verlorenen Scoria theoretisch wieder einsammeln - aber nur, wenn wir den Ort unseres Todes erreichen, ohne vorher noch mal ins virtuelle Gras zu beißen.

Kommt flach

Das Charaktersystem in Ashen ist vergleichsweise seicht. Für den Fernkampf gibt es recht spärlich in der Spielwelt verteilte Wurfspieße, ansonsten hauen wir im Nahkampf drauf. Hier gibt es keine Zauberstäbe oder Bögen, keine Charakterwerte wie Stärke und Intelligenz. Stattdessen steigern wir direkt unsere Lebenspunkte oder Ausdauer. Das passiert oft ganz automatisch, wenn wir eine der vielen Nebenquests im Spiel abschließen.

Um diese Missionen zu erhalten, freunden wir uns zunächst mit diversen NPCs überall in der Spielwelt an und laden sie in unser zu Beginn von Banditen befreites Lager ein. Dann erteilen sie uns Quests, für deren Abschluss wir zum Beispiel ein ganz bestimmtes Monster besiegen oder einen Gegenstand beschaffen sollen.

Wo Dark Souls bewusst kryptisch bleibt, gibt uns Ashen Markierungen für Nebenmissionen und Quests. Wo Dark Souls bewusst kryptisch bleibt, gibt uns Ashen Markierungen für Nebenmissionen und Quests.

Wahnsinnig packend ist das nicht, dafür erledigen wir derlei Aufträge ganz bequem nebenher beim Erkunden der teils ganz schön verwinkelten Spielwelt. Markierungen auf der Karte erleichtern uns dabei die Arbeit. Unser Lager entwickelt sich bei jeder Rückkehr weiter und wird langsam aber sicher zu einer kleinen Stadt. Das ist nicht nur ein spaßiger Effekt, sondern kommt auch mit vielen nützlichen Einrichtungen, von einer Lagertruhe bis zur Schmiede, die gegen Scoria unsere Waffen aufwertet.

Mit ausreichend Währung dürfen wir auch passive Charakteraufwertungen für Dinge wie mehr Leben oder erhöhte Resistenzen freischalten. Auf unseren Reisen stöbern wir zudem ab und zu neue Rüstungen auf. Je schwerer diese sind, desto besser schützen sie und, verbrauchen aber auch schneller Ausdauer.

Talismane gewähren vergleichsweise winzige Passivboni gegen Scoria. Talismane gewähren vergleichsweise winzige Passivboni gegen Scoria.

Ein Aufwertungssystem für Rüstungen gibt es nicht. Wer es komplex mag, stört sich möglicherweise daran. In unserem rund 20-stündigen Kampf für das Licht fanden wir es aber überhaupt nicht tragisch, mehr Zeit mit der Action als mit der Charakterplanung zu verbringen.

Mangels unterschiedlicher Spielstile leidet allerdings der Wiederspielwert. Etwas mehr Waffen als die Handvoll Äxte und Keulen hätten es auch sein dürfen. Gelegenheitsspieler freuen sich aber über die abgeflachte Lernkurve.

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