Assassin's Creed 3: Die Tyrannei von König Washington - Ein Indianer wird zum Tier

Unsichtbarkeit, Flügel und Bärenkräfte: In der DLC-Trilogie Die Tyrannei von König Washington befördert Ubisoft den Assassin’s Creed 3-Helden Connor zum Superhelden – und George Washington zum passenden Schurken. Wir prüfen im Test, ob sich der happige Anschaffungspreis lohnt.

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Kinder der späten 80er-Jahre können sie noch heute aufzählen, die Kräfte der Zeichentrick-Figur Marshall Bravestarr. Er hörte mit den Ohren des Wolfes, sah mit den Augen des Falken, entfesselte die Kräfte des Bären und war schnell wie ein Puma. Ein cooles Vorbild für alle indianischen Helden - dachten wohl auch die Entwickler von Ubisoft Montreal.

Also nahmen sie dem Hauptdarsteller von Assassin's Creed 3 seine Meuchelmörder-Kutte ab und steckten ihn in ein Indianer-Outfit. Statt Connor nannten sie ihn nur noch Rathonhake:ton (sprich: »Radonhagedon«) und gaben ihm drei tierische Kräfte. Das Halbblut schleicht unter seinem »Wolfsmantel« unsichtbar umher oder fliegt mit Adlerschwingen von Dach zu Dach. Und im großen Finale des Download-Abenteuers Die Tyrannei von König Washington zermalmt der Rambo-Winnetou seine Gegner dank Bärenstärke im Dutzend.

Preis und Voraussetzungen
Die drei Episoden von Assassins's Creed 3: Die Tyrannei von König Washington sind seperat (zum Preis von jeweils 800 Microsoft Points bzw. 9,99 Euro für PS3 oder PC) oder als Komplettpaket im »Season Pass« (2400 Punkte/29,99 Euro) erhältlich. Die drei Downloads brauchen knapp 4 Gigabyte Speicherplatz, außerdem muss man das Hauptspiel besitzen. Wer Assassin's Creed 3 noch nicht im Schrank stehen hat, für den gibt es die George Washington Edition. Darin sind Codes für alle drei Downloads enthalten, der aktuelle Straßenpreis liegt bei 45 bis 50 Euro (360 und PS3) bzw. 35 Euro (PC). Das lindert dann auch den hohen Episodenpreis.

Klingt abgedreht - ist Die Tyrannei von König Washington denn überhaupt noch Assassin's Creed? Ja, allerdings mit einer guten Prise Magie und Wahnsinn! Denn zu den tierischen Fähigkeiten des Helden packen die Entwickler eine herrlich abstruse Story obendrauf: Als wir in der Einstiegssequenz sehen, wie ein durchgeknallter George Washington seine Untertanen mit einem magischen Zepter abschlachtet, fühlt sich das Szenario so nervenaufreibend wie unverbraucht an. Möglich macht das die künstlerische Freiheit: Die Entwickler erzählen eine alternative Geschichte zum Hauptspiel, in der vieles anders läuft. Und sich auch anders spielt.

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Ubisoft schwingt den Tomahawk

Ähnlich präzise wie Rathonhake:ton schwingt auch Ubisoft den Tomahawk. Der Hersteller hat das Download-Abenteuer in drei Episoden zerhackt, die alle für jeweils zehn Euro im Monatszyklus erschienen sind. Damit beweisen die Entwickler allerdings auch ihren Geschäftssinn: 30 Euro für eine insgesamt sechs Stunden lange DLC-Trilogie - das wäre deutlich billiger gegangen, auch wenn wir uns im Test durchgehend gut unterhalten fühlen. Oder zumindest fast.

Assassin's Creed 3 - Screenshots aus dem DLC »Die Tyrannei des Königs Washington« ansehen

Aufgeteilt haben die Entwickler auch Schauplätze und Spielmechanik: Im ersten, rund zwei Stunden langen Akt »Die Schande« erkunden wir erneut das Grenzland und erlernen die magische Kraft des Wolfes. Schnell stellen wir fest, dass sich das Spiel durch die Fähigkeiten fundamental ändert: Waren die Schleicheinlagen in der Assassin's Creed-Reihe bisher recht knifflig, machen wir uns unter dem Wolfsmantel einfach unsichtbar und huschen zwischen den Blauröcken umher.

Das ginge schon beinahe zu leicht, wenn die Magietricks nicht kräftig Lebensenergie kosten und in einigen Gebieten Wachhunde lauern würden, die auch unsichtbare Helden erschnüffeln. Dafür haben auch wir Vierbeiner auf unserer Seite: Auf Knopfdruck erscheinen drei magische Wölfe, die sich auf unsere Gegner stürzen.

Verhasster Volksheld

Atmosphärisch stimmt beim Download-Abenteuer nahezu alles: Wir lernen Washington in Rekordzeit hassen, als er … nun ja, sagen wir: unschöne Dinge mit seinen Untertanen anstellt. Und sind schockiert, als Rathonhake:tons Mutter vor ihm steht - sie musste im Hauptspiel bekanntlich sterben.

Wie Grausam König Washington tatsächlich ist, wird an den Überbleibseln öffentlicher Hinrichtungen deutlich. Wie Grausam König Washington tatsächlich ist, wird an den Überbleibseln öffentlicher Hinrichtungen deutlich.

Die Filmsequenzen sind gewohnt gut inszeniert, die deutschen Sprecher hochklassig. Auch die Spielelemente wechseln sich in bewährter Manier ab: Eben strecken wir einem brennenden Dorf noch Blauröcke nieder, nur um kurz darauf im Wolfsmantel General Putnam hinterher zu schleichen.

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