Seite 3: Assassin’s Creed 4: Black Flag im Test - Traumhaft um diese Jahreszeit

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Stimmungsvolle Seemannslieder und sinnvolles Handelssystem

Überhaupt: die Shantys! Prinzipiell übernehmen diese Seemannslieder die Rolle von Benjamin Franklins Almanach-Seiten aus Assassin's Creed 3. Dort schalteten gefundene Almanach-Seiten besondere Gegenstände frei, die kein Mensch brauchte, die Belohnung stand also in keiner Relation zum Aufwand, ein Problem, das viele Open-World-Spiele bei zu sammelnden Objekten plagt.

Assassin's Creed 4 : Wal, da bläst er! Kein Artwork, nur ein ausgeblendetes HUD. Assassin's Creed 4 sieht streckenweise einfach atemberaubend schön aus. Assassin's Creed 4
Wal, da bläst er! Kein Artwork, nur ein ausgeblendetes HUD. Assassin's Creed 4 sieht streckenweise einfach atemberaubend schön aus.

Die Shantys braucht genau genommen auch niemand, denn einen spielerischen Vorteil gibt's dadurch nicht - wohl aber eine atmosphärische Belohnung, weil unsere Crew die Lieder anschließend beim Segeln schmettert, was wesentlich befriedigender ist als jedes freigeschaltete Bonus-Outfit und jede optio­nale Superwaffe, die wir zum Zeitpunkt der Freischaltung ohnehin nicht mehr benötigen.

Womit wir beim lieben Geld wären, denn das haben wir gerade in Assassin's Creed 3 so gut wie nie benötigt, wir schwammen quasi automatisch drin und zu kaufen gab's auch nicht viel, jedenfalls nicht viel Sinnvolles. Ein Umstand, der manche Spielbestandteile wie etwa das komplizierte Handelssystem ziemlich obsolet machte.

Assassin's Creed 4 : Haben wir erstmal die Taucherglocke freigeschaltet, können wir an vorgegebenen Stellen nach Schätzen tauchen. Assassin's Creed 4
Haben wir erstmal die Taucherglocke freigeschaltet, können wir an vorgegebenen Stellen nach Schätzen tauchen.

In Black Flag hingegen brauchen wir eigentlich dauernd Geld, denn die Upgrades für die Jackdaw sind mitunter sehr teuer und gleichzeitig sehr brauchbar, weil sich stärkere Kanonen tatsächlich stärker anfühlen und ein besserer Rumpf nicht nur »nice to have« ist, sondern beim optionalen Kampf gegen die sogenannten Legendären Schiffe auch bittere Notwendigkeit.

Aus diesem Grund funktioniert das Handelssystem zur Abwechlung mal ausgezeichnet, auch wenn es streng genommen ein Piratensystem ist, denn wir dürfen erbeutete Schiffe zu unserer eigenen Flotte hinzufügen und diese Flotte anschließend unabhängig auf Kaperfahrt schicken.

Das lässt sich übrigens auch über eine kostenlose iOS- bzw. Android-App von unterwegs handhaben, für die PC-Version konnten wir diese App vor Redaktionsschluss noch nicht ausprobieren. Aber mal unter uns: Brauchen Sie so etwas wirklich? Wir nämlich auch nicht.

Mainstream-Serie mit Mumm

Nassau: traumhaft um diese Jahreszeit. Wir jagen einem davonflatternden Shanty nach, schubsen im Vorbeiklettern eine Wache vom Dach (natürlich aus Versehen) und haben mit dem Abenteuer von Edward Kenway allenthalben so viel altmodischen Spaß wie schon lange mit keinem Open-World-Spiel mehr.

Assassin's Creed 4 : Peitschender Regen, eine unruhige See und ein Gewitter: In einem Sturm zeigt Black Flag, was es optisch drauf hat. Assassin's Creed 4
Peitschender Regen, eine unruhige See und ein Gewitter: In einem Sturm zeigt Black Flag, was es optisch drauf hat.

Erfindet Assassin's Creed 4 das Rad neu? Nein, das tut's nicht - muss es aber auch nicht. Es muss lediglich 40 Stunden lang ausgezeichnet unterhalten, und das tut es allemal.

Auch wenn das Finale serientypisch keine Bäume ausreißt, die trotz überarbeitetem Kontersystem immer noch zu passive KI wirklich mal ein Gehirnlifting vertragen könnte und der Serie ein optionaler Hardcore-Schwierigkeitsgrad gut zu Gesicht stünde: Black Flag spielt sich klasse, sieht toll aus, kennt im Gegensatz zu den Vorgängern nahezu keine enervierenden Längen und entwickelt eine in die Jahre gekommene Mechanik sinnvoll weiter.

Verdient das eine 90? Wir finden ja: Wenn mehr Mainstream-Serien den Mumm hätten, sich fundamental zu hinterfragen (»Macht das Spaß oder kann das weg?«), müssten wir nicht laufend die Originalitätsdebatte führen. Dinge anders zu machen, ist nämlich nicht zwangsläufig innovativ. Dinge besser zu machen schon.

Die Grafik-Features der PC-Version
Assassin's Creed 4: Black Flag basiert wie schon sein Vorgänger auf der von Ubisoft entwickelten »AnvilNext«-Engine und bietet in der PC-Version im Vergleich zu den Konsolenversionen einige exklusive Grafik-Features. So lassen sich auf dem PC beispielsweise diverse Modi zur Kantenglättung wie das hochwertige »MSAA« oder »EQAA« aktivieren, sodass an schrägen Kanten unschöne Pixeltreppen oder nerviges Kantenflimmern ausbleibt. Dadurch gewinnt das Bild sehr an Ruhe und wirkt harmonischer.

Auch die Texturen fallen über weite Strecke scharf und plastisch aus. Das schöne Blau des Meers überzeugt ebenso wie die hohe Weitsicht und die auf der höchsten Stufe sehr hübschen Reflexionen auf dem Wasser. Ein grafisches Highlight der PC-Version ist die Schattendarstellung: Dank der »PCSS« genannten Technik, welche je nach Distanz zur Spielfigur und dem Einfall von Licht die von Objekten geworfenen Schatten entsprechend weich- oder scharf zeichnet, sehen diese Schatten sehr realistisch aus.

Diese Features haben allerdings ihren Preis und stellen insbesondere an den Prozessor hohe Anforderungen. Für volle Details in Full-HD-Qualität empfehlen wir also einen Quad-Core-Prozessor. Ein ausführlicher Technik-Check ist bereits in Arbeit.

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