Die Neuerungen: sparsam, aber sinnvoll
Obwohl sein Bart grau und der Bauch ein wenig rundlicher geworden ist, sind Ezios Beine und Arme jung geblieben. Wie eh und je ist dem Assassinen keine Mauer zu hoch und kein Sprung zu weit. Ezio scheint förmlich an Wänden hinauf zu fließen, mit spielerischer Leichtigkeit über Abgründe zu springen und ohne jede Mühe auf schmalen Stiegen zu balancieren.
Eine Neuerung, die eigentlich keine ist, zollt dem Alter des Assassinen Tribut: Von der Meuchelmörder-Außenstelle Konstantinopel erhält der Haudegen einen Greifhaken, mit dem er sich an Kanten hinaufziehen und weitere Sprünge machen kann. Das funktioniert im Spiel genauso, wie die »Greif und Festhalt«-Hüpfer, die Ezio in Assassin’s Creed 2 von einer attraktiven Diebin lernt. Wirklich neu ist lediglich die Möglichkeit, mit dem Haken an den zahlreichen, über den Dächern gespannten Seilen entlang zu rutschen.
Collector's Edition & Animus-Edition:
Die etwa 70 Euro teure Collector’s Edition enthält ein 50-seitiges Artbook, den Soundtrack zum Spiel sowie den animierten Kurzfilm Assassin’s Creed: Embers. Obendrauf gibt’s die DLC-Mission »Kerker von Vlad« sowie zwei exklusive Multiplayer-Charaktere.
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Die üppiger ausgestattete Animus-Edition enthält dieselben Extras wie die Collector’s Edition, ersetzt das Artbook aber durch eine gebundene Assassin’s Creed-Enzyklopädie. Außerdem spendiert Ubisoft dem Helden Ezio eine mächtige Rüstung sowie zusätzlichen Inventarplatz. Die Animus-Edition kostet rund 100 Euro und gibt es nur bei GameStop.
Die Missionen: spannend & abwechslungsreich
Die gewohnt motivierende Spielstruktur ist bis auf kleine Abweichungen identisch mit den Vorgängern: Ezio streift durch Konstantinopel und erledigt Aufträge für seine Verbündeten wie die örtliche Assassinen-Niederlassung, den jungen Adeligen Suleyman oder die rätselhafte Sophia, die Ezio dabei hilft, die Standorte der Schlüssel ausfindig zu machen.
Natürlich gilt es auch, die in Assassin’s Creed: Brotherhood eingeführte Nachwuchsförderung nicht zu vernachlässigen. Zudem befinden sich überall in der Stadt Templer-Stützpunkte (ähnlich wie die Borgia-Türme aus dem Vorgänger), die jeweils von einem Hauptmann befehligt werden. Eliminiert Ezio diesen Hauptmann und zündet danach ein Signalfeuer, wird das Templernest von den Assassinen übernommen. Nun können neue Assassinen in Mini-Missionen rekrutiert werden. Meist muss Ezio darin einen Bürger vor Soldaten schützen oder Gefangene befreien. Die (abermals übermächtigen) Neu-Assassinen lassen sich im Kampf zur Unterstützung herbeirufen oder werden auf Missionen in andere Städte geschickt. Doch Vorsicht: Die Templer versuchen, ihre Stützpunkte zurückzuerobern. Wenn das geschieht, darf sich Ezio als Feldherr beweisen und in einem Tower-Defense-ähnlichen Minispiel seine Truppen platzieren, Barrieren bauen und den Stützpunkt verteidigen - eine nette Idee.
Die Kämpfe: launig, aber zu leicht
Tower Defense hin oder her, viel spielbestimmender sind nach wie vor die aufwändig animierten Kämpfe. In denen kommt es nach wie vor auf das richtige Timing an. Wer den richtigen Moment abwartet, der startet einen Konter und legt sein Gegenüber mit ein paar gezielten Stichen der Unterarmklinge auf Eis.
Das klappt serientypisch viel zu leicht, weshalb Ezio selbst mit zwei Dutzend Wachen oft spielend fertig wird. Kommt es hingegen zu Schleicheinsätzen, spielt Revelations eine der Stärken der Serie aus. Wir pirschen uns wie ein lautloser Jäger an unser Opfer heran, beobachten dessen Laufweg, schlagen blitzschnell zu und verschwinden dann unbemerkt im Dunkeln - ein tolles Gefühl. Damit Ezio alle seine Talente nutzen kann, gibt es neben den Hauptwaffen noch eine große Anzahl an Wurfmessern, Giften und Bomben, mit denen Gegner ausgeschaltet oder abgelenkt werden. Letztere dürfen wir nun sogar selbst aus gefundenen Zutaten basteln und individualisieren. Allerdings kommt man im gesamten Spiel auch gut ohne die Selfmade-Bömbchen aus.
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