Fazit: Assassin's Creed Syndicate im Test - Aus der Vergangenheit gelernt

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley ( @dimi_halley )
Es gibt keinen in der Redaktion, der so skeptisch gegenüber Assassin's Creed Syndicate war, wie ich. Und persönlich wünsche ich mir nach wie vor eine andere Richtung für die Serie. Mehr Black Flag, mehr Experiment und vor allem mehr Story. Aber wenn ich mein inneres Wunschkonzert mal beiseitelasse, dann bin ich trotzdem durchweg begeistert von Ubisofts London-Trip.

Als Tester muss man gerade bei Open-World-Titeln oft sehr hartnäckig durch die Kampagne hasten, gezielt jede Spielmechanik ausprobieren und hoffen, dass man rechtzeitig alles erledigt bekommt. Dabei bleibt der Spaß manchmal auf der Strecke - man versetzt sich stattdessen beim Schreiben in eine theoretisch entspannte Situation und entscheidet dann, wieviel Freude man eigentlich mit dem Spiel hätte, wenn man nicht gerade durchhetzen müsste.

Syndicate ist da anders. Obwohl ich mir Nächte um die Ohren gehauen habe, um jede Mission zu spielen, hatte ich zu jedem Zeitpunkt enorm viel Spaß dabei (auch um drei Uhr nachts). Und das ist für mich als Skeptiker das entscheidende Kriterium, warum das Spiel eine hohe Wertung verdient. Ja, es wagt keine großen Experimente, aber all seine kleinen Rädchen fügen sich hervorragend zum großen Ganzen zusammen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich wahrscheinlich bis auf Black Flag mit noch keinem Assassin's Creed so viel Freude wie mit Syndicate.

Heiko Klinge ( @HeikosKlinge )
Im Gegensatz zu Dimi will ich bei einem Assassin's Creed keine Piratengeschichte mit Seeschlachten, sondern mich verdammt nochmal wie ein echter Assassine fühlen! Deshalb hat mir im Gegensatz zu vielen Kollegen bereits Unity gut gefallen, und deshalb ist Syndicate für mich die bislang positivste Überraschung des Spielejahres.

Denn Ubisoft bringt all das zurück, was ich an Assassin's Creed 2 so geschätzt habe: interessante Charaktere, eine stimmige Spielwelt und vor allem gnadenlos spannende Missionen voller großartiger Momente. Obendrauf gibt's das bislang beste Schleichsystem der Serie, und das ist nun mal entscheidend, wenn ich einen Attentäter spiele. Wunschlos glücklich bin ich als Fan der ersten Stunde aber dennoch nicht.

Denn für mich war die Verschwörungsstory in der Gegenwart rund um Abstergo und den Animus stets ein Hauptreiz von Assassin's Creed, so wirr sie auch erzählt wurde. Und es ist eine Schande, wie Syndicate diesen einstigen Hauptreiz fast schon mit Füßen tritt. Davon abgesehen ist Syndicate für Assassinen-Puristen aber mindestens der zweitbeste Teil der Serie. Und damit dürften wohl die wenigsten gerechnet haben. Auch ich nicht.

Markus Schwerdtel (@kargbier)
Ganz ehrlich: Die im Serienverlauf ohnehin immer abstruser werdende Gegenwarts-Story von Assassin's Creed ist mir wurscht, deshalb drücke ich in Syndicate die Sequenzen mit Rebecca und Shaun so schnell wie möglich weg. Dafür genieße ich das viktorianische London mit seinen Charakterköpfen wie Charles Dickens oder dem jungen Arthur Conan Doyle, für die ich dann auch noch Aufträge erledigen darf.

Denn genau diese Missionen sind es, die dann tatsächlich Helden-Feeling verbreiten, etwa wenn ich Kinder aus einer Weberei befreie und dadurch auch noch den Templern schade. Außerdem liebe ich die mobile Einsatzbasis im fahrenden Zug! Ubisoft hat an so vielen Stellen geschraubt (Kampfsystem, Parkours-Mechanik, Banden-Upgrades, zwei Helden), dass Syndicate inzwischen ziemlich weit weg vom allgemein als Serien-Highlight akzeptierten Assassin's Creed 2 ist.

Aber das ist mittlerweile auch schon sechs Jahre alt (und vielleicht ein Stück von der Erinnerung verklärt), und ich bin froh um ein neueres, runderes, bündigeres Assassin's Creed. Für den nächsten Teil hätte ich aber dann gern wieder Segelschiffe.

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