Assassin’s Creed Unity im Test - Freiheit, Gleichheit, Technikprobleme

Dem neuen Assassin’s Creed Unity gelingt die spielerische Revolution genauso wenig wie eine gelungene PC-Portierung. Das ist jammerschade, denn im Test erweist es sich als durchaus gutes Spiel.

Assassins Creed Unity - Test-Video der PC-Version Video starten 7:48 Assassin's Creed Unity - Test-Video der PC-Version

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Es ist mal wieder soweit. Wie in den Jahren zuvor erscheint im November ein neues Assassin's Creed. Neben Call of Duty hat sich eine weitere erfolgreiche Spielereihe zur jährlich wiederkehrenden Megamarke entwickelt. Dass das für Probleme sorgt, dazu kommen wir später. Denn anfangs ist unser Eindruck vom Spiel recht positiv.

Von Ubisoft werden wir zu einem Testevent nach Paris eingeladen, wo wir Unity drei Tage lang auf Xbox One spielen können. Unser Bauchgefühl dabei ist gut. Kein PR-Profi versucht, uns zu beeinflussen, das Open-World-Spiel läuft auf der Konsole ordentlich. Das hohe Niveau seines Vorgängers Black Flag erreicht das neue Assassin's Creed zwar nicht, doch in der Rolle eines neuen Protagonisten durch das revolutionäre Paris zu streifen, unterhält uns bestens.

Immer noch totaler Blödsinn, aber immer noch irgendwie cool: Der Todessprung ins Heu. Immer noch totaler Blödsinn, aber immer noch irgendwie cool: Der Todessprung ins Heu.

Zufrieden reisen wir aus Paris ab. Wieder ein Spiel getestet, wieder eine Kerbe in der Tastatur. Doch dann das: Die PC-Portierung von Ubisoft Kiev (das bei Black Flag noch so gute Arbeit leistete) erweist sichals schludrig, hardwarehungrig und instabil. Mehr dazu aber erst später, denn trotz des Technik-Debakels schlummert hier ja vor allem ein umfangreiches Spiel, mit Mechaniken, Missionen und einem neuen Helden.

Abwertung wegen technischer Probleme
Zum Testzeitpunkt kurz nach der Veröffentlichung des Spiels wird die PC-Fassung von Assassin's Creed Unity von zahllosen Technikproblemen geplagt. Diese wiegen derart schwer, dass wir uns zu deutlichen Abwertungen in den Kategorien »Grafik« und »Atmosphäre« gezwungen sehen. Sollte es den Entwicklern gelingen, diese Probleme mit zukünftigen Patches zu beheben, werden wir unsere Wertung entsprechend anpassen. Zum Vergleich: Der deutlich ansehnlicheren(!) und stabileren Version für Xbox One vergaben wir 85 Spielspaßpunkte.

Arno Dorian - Frankreichs Ezio

Arno Dorian im zarten Alter von acht Jahren. Arno Dorian im zarten Alter von acht Jahren.

Wie jedes Assassin's Creed lässt sich auch Unity anfangs viel Zeit, um alle Systemeund Charaktere zu etablieren. Erste Schleicherfahrungen als Arno Dorian machen wir etwa, als der gerade mal acht Jahre alt ist, im Palast von Versailles umhertollt und für seine Freundin Elise Äpfel stibitzt. Doch mit der Kindheitsidylle ist es rasch vorbei, als Arnos Vater kurz darauf Opfer eines Mordanschlags wird.

Arno, der sich die Schuld daran gibt, lebt fortan bei Elises Familie und entwickelt sich zum charismatischen Draufgänger, der uns sehr an Ezio aus Assassin's Creed 2 erinnert: Sorglos geht er seinen Interessen nach und seinen Pflichten aus dem Weg. Diese Unbekümmertheit kostet dann seinem Ziehvater das Leben und bringt Arno ins Gefängnis. Er hätte ihm eine rettende Warnung überbringen können, war aber damit beschäftigt, Elise hinterherzusteigen.

Nun sitzt Arno gefangen in der Bastille und wird eines Mordes angeklagt, den er nicht begangen hat. Bis dahin haben wir bereits über eine Stunde gespielt, richtig in Fahrt kommt Unity bislang aber nicht. Doch dann geschehen zwei wichtige Dinge: Die Bastille wird gestürmt und ein Mitgefangener erkennt das wahre Potenzial Arnos.

Gute Charaktere, historische Kulisse

Der Fremde gibt sich als Assassine zu erkennen und weiht Arno in ein paar Geheimnisse ein, etwa dass Arnos Vater ein Assassine war. Und dass sein Ziehvater sowie Elise den Templern angehören. Er lädt Arno ein, sich der Bruderschaft anzuschließen, was der auch tut - weil er Rache üben will. Was dann folgt, haben wir bereits in anderen Teilen der Serie erlebt.

Pierre Bellec, der Arnos Talent im Gefängnis entdeckt, wird zu seinem Lehrmeister. Pierre Bellec, der Arnos Talent im Gefängnis entdeckt, wird zu seinem Lehrmeister.

Nach und nach meucheln wir uns durch die Templer-Verschwörung, wir erleben plötzliche Wendungen, böse Überraschungen und stellen uns zum Schluss dem Oberfiesling. Ehrensache, dass dabei auch eine kleine Romanze entbrennt. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, können wir sagen, dass diese Geschichte gut unterhält. Sie mag vorhersehbar und für Serienkenner reichlich vertraut wirken, doch sie ist jederzeit nachvollziehbar, klasse vertont und famos inszeniert.

Endlich wirkt das Ensemble des Spiels nicht mehr, als bestünde es aus Schaufensterpuppen. Dank feiner Beleuchtung und toller Charaktermodelle macht es Spaß, da zuzuschauen. Und weil wir es immer wieder mit Schlüsselmomenten der französischen Revolution zu tun bekommen, haben auch einige Missionen Schauwert. So schleichen wir uns durch die Generalstände und sind Zaungast, als Ludwig der XVI. seinen Kopf verliert. Wir treffen den jungen Napoleon Bonaparte oder wohnen den Exzessen des Marquis de Sade bei.

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