Nachdem Google bereits vier Smartphones unter eigenem Namen veröffentlicht hat, haben wir jetzt mit dem Asus Google Nexus 7das erste Tablet im Test. Interessant ist daran vor allem der Preis: In Deutschland wird das Gerät mit 16 GByte Speicher im September für 250 Euro über den Ladentisch gehen, in den USA kostet es sogar nur 200 US-Dollar plus Steuer. Das aktuelle iPad liegt noch immer mindestens bei 450 Euro, für das iPad 2 verlangt Apple noch immer 400 Euro.
Das Nexus 7 verfügt über einen Touchscreen mit 7 Zoll Diagonale. Damit stellt Google das von Asus hergestellte Tablet nicht nur gegen das iPad, sondern auch gegen das bislang nur in den USA erhältliche Kindle Fire mit gleich großem Bildschirm. Das Amazon-Tablet verkauft sich durch den niedrigen Preis von ebenfalls 200 Dollar und das umfassende Medienangebot enorm gut und setzt auch Platzhirsch Apple unter Druck. Nutzer außerhalb der USA stehen mit dem Nexus 7 aber noch vor einem Problem: Viele Dienste oder Angebote sind hierzulande nicht erhältlich, dementsprechend laufen Funktionen ins Leere.
Display
Zunächst zur wichtigsten Komponente, dem Bildschirm. Asus, der Hersteller des Tablets, verbaut ein IPS-Display mit einer Auflösung von 1280 mal 800 Pixel. Durch die hochwertige Paneltechnik bietet das Nexus 7 hervorragende Blickwinkel, reflektiert die Umgebung mangels Entspiegelung aber ähnlich stark wie das Apple iPad. Bei der Darstellungsqualität kommt es nicht an das hochauflösende Retina-Display des aktuellen iPads oder an OLED-basierte Bildschirme heran, dennoch wirken die Farben kräftig und die Kontraste gut. Die Pixeldichte ist mit 216 dpi ordentlich, aber sichtbar gröber als die praktisch pixellose Optik des Apple iPad 3 mit seinen 264 dpi. Die Reaktionsgeschwindigkeit liegt auf hohem Niveau und steht dem iPad-Display in nichts nach.
Hardware
Google verwendet im Nexus 7 einen Tegra-3-Prozessor von Nvidia mit vier 1,2 GHz schnellen ARM-Rechenkernen, der unter anderem auch im Smartphone HTC One Xsteckt. Wie bei Tegra 3 üblich, arbeitet ein fünfter Kern besonders stromsparend und kommt immer dann zum Einsatz, wenn sich das Gerät etwa im Stand-By befindet oder weniger anspruchsvolle Hintergrundaufgaben erledigt werden müssen. Dem Tegra 3 stehen üppige 1,0 GByte Arbeitsspeicher und ein Nvidia-Grafikchip zur Seite.
Anders als bei Android-Smartphones gibt es im Nexus 7 keine Funkmodule für GSM, 3G oder LTE. Stattdessen steht ausschließlich Wireless LAN nach 802.11 b/g/n zur Verfügung – und das auch nur im 2,4-GHz-Band, nicht im weniger frequentierten 5-GHz-Bereich. Für den Datenaustausch über kurze Distanzen gibt es Bluetooth in Version 4.0 und Near-Field-Communication. Dazu kommen ein GPS-Modul, ein Gyroskop und ein Beschleunigungssensor.
In den USA verkauft Asus aktuell zwei Versionen des Nexus 7: Eine mit 8,0 GByte Speicher, die andere mit 16 GByte. Aufrüsten lässt sich der etwas knapp bemessene, lokale Speicher aber nicht, weil ein SD-Speicherkarten-Slot fehlt. Das ist insofern nervig wenig, da bei unserer 8-GByte-Testversion gerade einmal 5,6 GByte zu unserer freien Verfügung stehen. Mit einer halbwegs umfangreichen Musik- und Videosammlung sowie einigen platzhungrigen Spielen und Apps wird der Platz schnell eng.Wem der Speicher nicht ausreicht, der kann die Daten höchstens in Cloud-Dienste auslagern. Da das Nexus 7 aber lediglich WLAN unterstützt, ist ein Zugriff von unterwegs nur möglich, wenn Sie entweder einen Ort mit WLAN-Anbindung aufsuchen oder das Nexus per Tethering mit Ihrem Smartphone koppeln um über die Internetverbindung des Telefons auf das Internet zuzugreifen – komfortabel geht anders.
Nvidia Tegra 3 - Grafikdemo des Quad-Core-Prozessors ansehen
Ausstattung
Die robuste, aber keinesfalls überragende Verarbeitung des Nexus 7 ist dem günstigen Preis angemessen. Die Rückseite mit Kunstleder fühlt sich im Test angenehm an, und um das Display zieht sich ein schwarzer Metallrahmen. Auf der rechten Seite liegen der Ein/Ausschalter sowie die Lautstärkeregelung, an der linken Seite ein vierpoliger Anschluss, mit dem wir das Nexus 7 an zukünftiges Zubehör anschließen können, geplant ist angeblich eine Docking-Station. Ansonsten steuern wie das Nexus 7 komplett über den Touchscreen. Die eingeblendeten Android-Tasten drehen sich mit der Ausrichtung des Gerätes, befinden sich also in jeder Lage am unteren Bildschirmrand.
Das Asus Google Nexus 7 hat keine richtige Fotokamera, sondern nur eine niedrig auflösende Frontkamera mit 1,2 Megapixel. Die lässt sich zudem noch nicht einmal direkt aufrufen, stattdessen müssen App-Entwickler den Zugriff darauf in ihre Programme einbauen. Skype und Google haben das für ihre VoIP-App beziehungsweise die Hangouts von Google+ bereits erledigt.
Seine Energie bezieht das Nexus 7 aus einem Akku mit einer Kapazität von 4.325 mAh. Damit hält das Tablet mit acht bis neuen Stunden so lange durch wie das iPad – kaum ein anderes Android-Tablet kommt auf eine ähnliche lange Betriebsdauer.
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