Alles unter Kontrolle
Nach wie vor markieren Sie Ihre Gruppe bequem, indem Sie mit der Maus wie in Echtzeit-Strategiespielen einen Rahmen ziehen. Mit Icons oder Tastenkürzeln springen Sie ins Inventar, lesen im Tagebuch die Aufträge nach oder sehen sich die Karte an. Auf den praktischen Übersichtskarten zu jedem Sektor markiert das Spiel automatisch alle wichtigen Ein- und Ausgänge, Sie können aber auch selbst Anmerkungen eintragen.
Die Anweisung zum Rasten geben Sie nun über ein neues Icon in der Hauptleiste. Mit einer Symbolreihe am unteren Bildschirmrand befehligen Sie einzelne Helden. So greifen Sie auf die Zauber und Spezialfähigkeiten zu oder wechseln schnell die Waffen. Ihre Helden quittieren jede Aktion mit einem kurzen Spruch. Wichtige Dialoge sind meist vollständig gesprochen; der Großteil der Unterhaltungen wird aber nur als Text dargestellt.
Zwar wurden die (englischen) Sprecher äußerst passend gewählt, leider ist die Qualität der Sprachausgabe nicht perfekt. Die Samples sind nur mit 22 Khz aufgenommen - ein leichtes, helles Hintergrundrauschen ist immer zu hören. Dafür entschädigt die stimmungsvolle Geräuschkulisse, jeder Schauplatz hat seine passende Atmosphäre, von der Kneipenstreiterei bis hin zum knackenden Unterholz.
Quasselstrippen
Ihre bis zu sechsköpfige Heldentruppe besteht zur Hälfte aus alten Bekannten. Die süße Diebin Imoen ist ebenso mit von der Partie wie die sarkastische Druidin Jaheira und Waldläufer Minsc (Lieblingsspruch: »Swords, not words!« - Schwerter statt Wörter!) Die Party dürfen Sie mit neuen Mitgliedern auffüllen.
Zur Auswahl stehen etwa die Elfenmagierin Airee, die Ihre Flügel verloren hat, der fiesen Zwergen-Barbar Korgan oder die Halblings-Kriegerin Mazzy. Drei »versteckte«, besonders fähige Charaktere stoßen nur nach knackigen Bonus-Missionen zu Ihnen. Jeder Mitstreiter hat seinen eigenen Charakter - und zögert nicht, Ihnen zu sagen, wenn ihm etwas nicht passt. Edle Helden sind nicht begeistert, wenn Sie mit Dieben paktieren. Umgekehrt grummeln Anhänger mit böser Gesinnung bei jeder guten Tat.
Auch innerhalb Ihrer Gruppe bilden sich schnell Vorlieben und Abneigungen. Etwa jede Viertelstunde melden sich einzelne Kollegen zu Wort, um entweder ihre Ansichten und Ängste zu erzählen oder untereinander zu plaudern. Jaheira und Airee schießen sich zum Beispiel sofort aufeinander ein; die Dialoge zwischen den ungleichen Frauen sind so bissig, dass Sie sich feixend auf den nächsten Wortwechsel freuen werden. Im Laufe der Zeit gewinnen Sie so einen immer tieferen Einblick in den Charakter Ihrer Begleiter - und erleben ein erstaunliches Gruppengefühl mit eigensinnigen, fast lebendigen Personen.
Held aus dem Baukasten
Ihren eigenen Helden dürfen Sie zu Beginn des Spiels aus Baldur's Gate importieren (er behält alle Werte, verliert aber seine Ausrüstung) oder selbst zusammenbasteln - er beginnt dann auf Stufe 7. Inzwischen stehen noch mehr Teile fürs Charakterpuzzle zur Auswahl.
Zum Beispiel drei neue Klassen: Der Barbar ist ein kompromissloser Haudrauf, Hexer sind schwächere Magier, müssen aber Sprüche nicht vorbereiten, und der Mönch hat sich auf unbewaffneten Kampf spezialisiert. Die Berufsbilder für die acht bestehenden Ausbildungsrichtungen wurden verfeinert: jede Klasse besitzt mindestens vier Unterkategorien. Paladine dürfen sich zum Beispiel zum Drachentöter oder Inquisitor umschulen lassen, Diebe werden auf Wunsch zum Attentäter oder Kopfgeldjäger. Jede Spezialklasse hat eigene Boni (etwa mehr Schadenspunkte gegen bestimmte Gegner) und Spezialfähigkeiten (zum Beispiel einen Berserker-Angriff oder kostenlose Zauber), aber auch spezifische Nachteile.
Die Waffengattungen, auf die sich Ihre Helden spezialisieren, wurden aufgespalten. Statt der Kategorie »Klingen« wählen Sie zwischen Einhändern, Krummsäbeln, Zweihändern, Bastardschwertern und Katanas. Je mehr Punkte Sie auf einen Typ verteilen, desto besser kann der Charakter mit einer solchen Waffe umgehen. Insgesamt gibt es 20 Gattungen plus vier allgemeine Kampftaktiken wie »Zwei Waffen« oder »Schwert und Schild«.
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