Seite 2: Battle Worlds: Kronos im Test - Junges Spiel für alte Säcke

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Level Up: Was tune ich bloß?

Durch Kampfhandlungen kann jede Einheit zweimal im Level aufsteigen, auch wenn sie nur verteidigt. Mit jedem Aufstieg dürfen wir zwischen zwei Upgrades wählen: höhere Bewegungsreichweite etwa, beliebig viele Gegenangriffe, Luftabwehr-Fähigkeiten. Nicht alle sind sinnvoll, ein Sichtweiten-Upgrade für Artillerie bringt zum Beispiel nix, weil nur Wahnsinnige ihre Geschütze ohne weitblickenden Geleitschutz rumfahren lassen. Eine Feuerreichweitenerhöhung um eines oder gar zwei Felder ist hingegen knorke.

Aber Obacht: Bei zwei Feldern steigt die minimale Feuerdistanz entsprechend mit, unser Geschütz wird noch anfälliger für hautnahen Feindkontakt. Knifflig: Statt eines Upgrades können wir beim Level-Up auch eine Instant-Teilheilung wählen - das stellt uns oft vor schwere Entscheidungen.

Die grün-roten Balken verraten, wie viele Hitpoints unser Angriff abziehen wird – leichte Schwankungen inklusive. Die grün-roten Balken verraten, wie viele Hitpoints unser Angriff abziehen wird – leichte Schwankungen inklusive.

Die Upgrades bringen also handfeste Vorteile, sind aber nicht so kriegsentscheidend wie zum Beispiel die zehn Erfahrungsstufen von Battle Isle 2, mit denen eine Stufe-10-Einheit auch schwere Gegner wegputzte. Weil wir in Battle Worlds: Kronos mit deutlich weniger Einheiten unterwegs sind, wiegen Verluste umso schwerer, zumal wir wegen stets knapper Rohstoffe auch weniger nachproduzieren. Also hegen und pflegen wir Elite-Einheiten umso mehr und zittern mit ihnen mit. Deshalb, und wegen der pfiffigen KI, sind die Missionen spannend bis zum Schluss, wir müssen ständig aufpassen.

Einige wenige Elite-Einheiten dürfen wir nach einem Einsatz übrigens in einer Art Inventar parken und vor einer Mission wieder auspacken. Dabei gibt's allerdings Vorgaben, in einen Schleich-Einsatz können wir zwar einen Elite-Scharfschützen mitnehmen, aber keinen Panzer.

Ressourcen: Die Stunde der Trucks

Etwas umständlich ist das Ressourcensystem. Depots, leichte und schwere Fabriken, Häfen und Flughäfen lassen sich mit Infanterie(-robotern) erobern, oft bergen sie Baumaterial für Einheiten, Munition (für Artillerie), Treibstoff (für Flieger) oder Minen (werden von bestimmte Infanterietypen und Patrouillenbooten verlegt). Gelegentlich sind auch Einheiten eingelagert. Allerdings produzieren nur wenige der Gebäude rundenweise Ressourcen, und wenn, dann nur wenig. Wir müssen die Güter also mit Transportern herankarren, was über längere Distanzen ziemlich nervt.

Wer mehrere stark angeschlagene Einheiten reparieren will, ist schnell mal ein paar Runden mit der Materialbeschaffung zugange, was etwas Tempo aus dem Spiel nimmt - auch wenn die Kämpfe natürlich weiter toben. Immer wieder haben wir statt der stärkeren Bomber und Jagdflieger lieber schwächere Glider gebaut, nur weil die als einzige Flieger keinen Sprit brauchen. In späteren Missionen kommen immerhin Versorgungseinheiten dazu, etwa Flugzeugträger, die das Gefummel entschärfen.

Ressourcen sind ständig knapp – darum bauen wir eher selten neue Einheiten, sondern reparieren lieber die erfahrenen. Ressourcen sind ständig knapp – darum bauen wir eher selten neue Einheiten, sondern reparieren lieber die erfahrenen.

Die mit trockenen Textfenster-Dialogen inszenierte, aber abwechslungsreiche und zweiteilige Kampagne hat zwar »nur« 13 Missionen, doch an denen spielen wir jeweils locker bis zu fünf Stunden, sodass wir je nach Spieleise insgesamt auf ordentliche 30 bis 40 Stunden kommen.

Wir erleben Einsätze, die wir clever schleichend oder mit Rumms erledigen können. Wir erobern mehrere Inseln parallel, müssen sechs taktische Positionen gleichzeitig verteidigen, Transporter retten, zugefrorene Flüsse unter Feuer überqueren, bevor das Eis knackig wird. Mit der neunten Mission stoßen wir auf die Residents-Fraktion und steuern ganz neue Truppentypen, die zwar schwächer sind, sich aber an Wracks zerschossener Einheiten reparieren können.

Zur Kampagne gesellt sich eine Handvoll sogenannter Challenge-Maps, auf denen wir zum Beispiel möglichst viele Gegner vernichten oder eigene Verluste minimieren sollen. Und dann ist da natürlich der Multiplayer: Es gibt zwei Handvoll Karten unterschiedlicher Größe, die wir via Internet oder am gleichen Rechner asynchron spielen können - wir müssen also nicht die ganze Zeit am Bildschirm hocken, sondern kriegen eine Nachricht, wenn der Kumpel seinen Zug gemacht hat. Toll: Ein Editor für Single- und Multiplayer-Maps wird gleich mitgeliefert, wir können direkt im Spiel nach selbstgebauten Karten suchen und sie bewerten.

Die Special Edition
Für knapp 50 Euro, also rund 15 mehr als die Standardversion, gibt’s die so genannte Mission Command Edition in einer Steel Box.

Darin stecken das erweiterte Handbuch (40 statt 16 Seiten), ein Waffenhandbuch mit 80 Seiten, ein Schlüsselanhänger sowie der sehr gute Soundtrack. Ach ja, das Spiel ist auch dabei.

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