Battlefield 5 - Wird Raytracing zum Balanceproblem? Wir haben DICE gefragt

Mit Nvidias RTX-Technologie soll Battlefield 5 an der Speerspitze des grafisch Möglichen stehen. Allerdings ergeben sich bei all den Reflexionen Fragen bei der Balance, die DICE noch beantworten muss.

Battlefield 5 sieht mit Raytracing spektakulär aus, aber der spielerische Vorteil liegt auf der Hand. Battlefield 5 sieht mit Raytracing spektakulär aus, aber der spielerische Vorteil liegt auf der Hand.

Die Raytracing-Demo von Battlefield 5 war einer der Hingucker der Gamescom 2018. Mit Nvidias RTX getaufter Raytracing-Technologie soll einer der größten technischen Sprünge der letzten Jahre gelingen, und wer, wenn nicht DICE als Entwickler, Frostbite als Engine und Battlefield als Spieleserie stehen an der vordersten Front bei technologischen Neuerungen?

Allerdings hat bei uns die Demo auch für Bedenken gesorgt, und nicht nur wegen der fürchterlichen Performance der Alpha. Raytracing sorgt dank fantastischer Reflexionen nicht nur für vorbehaltslos tolle Grafik, sondern auch wie kaum ein anderer grafischer Effekt für einen spielerischen Vorteil. Wenn wir dank Raytracing-Reflexionen in Glas, Wasser und Metall Spiegelungen unserer Gegner früh erkennen (oder sehen, dass niemand auf uns lauert!), können wir entsprechende taktische Entscheidungen treffen.

Hardware-Special: Was ist Raytracing überhaupt und wie funktioniert es?

Battlefield 5 - Unterstützt Raytracing mit Nvidia Geforce RTX, erster Trailer Video starten 0:58 Battlefield 5 - Unterstützt Raytracing mit Nvidia Geforce RTX, erster Trailer

Was sagt DICE zum Raytracing-Problem?

Wir haben auf der Gamescom direkt mit den Entwicklern über die problematische Situation gesprochen. Im Interview entgegnete Produzent Aleks Grøndal:

"Was ich dazu sagen würde: Wir haben [für diese Demo] alles ziemlich aufgedreht, damit man es deutlich sieht. Wie es am Ende zum Release aussehen wird, kann ich noch nicht sagen. Es kann ein großes Problem werden und dann müssen wir überlegen, wie wir damit umgehen. Wir können keine Hardware-Vorteile einräumen, ich denke, das ist keine gute Idee bei der PC-Community. Die wäre in einem solchen Fall sehr unangebracht. Also müssen wir eine Balance finden und die Antwort darauf habe ich noch nicht. Wir probieren es jetzt einfach aus und schauen, welche Möglichkeit wir damit haben."

Grøndal und sein Team sind sich der Situation also durchaus bewusst. Allerdings sei Raytracing für ihn klar die Zukunft und kein Gimmick, das bald wieder in der Trickkiste verschwinden würde. Man müsse nur "herausfinden, wie man den Wechsel zwischen Current Gen und Next Gen" richtig umsetzt.

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Wohl (noch) kein Problem

Vorerst werden sich Spieler eher keine Gedanken machen müssen: Battlefield 5 mit aktivierter RTX-Technologie sah zwar spektakulär aus, hatte aber selbst auf der neuesten Highend-Grafikkarte RTX 2080 von Nvidia extreme Performance-Probleme und mit Abstürzen zu kämpfen.

Klar: Die Technologie steckt noch in der Alpha, Battlefield 5 erst in der Beta und die RTX-Grafikkarten sind die erste Generation ihrer Art, Startschwierigkeiten sind da zu erwarten. Zum Release werden wohl aber eher die Raytracing-Nutzer einen spielerischen Nachteil haben, wenn sie dank Framerate-Einbrüchen kaum ein Feuergefecht für sich entscheiden können.

Und überhaupt: Ob man ein Problem mit einem technologischen Vorteil hat, ist am Ende auch eine philosophische Frage, denn der Technikvorteil ist kein neues Phänomen. Konsolenspieler hadern beispielsweise derzeit beim Eingabegerät (Gamepad gegen Maus und Tastatur). Wer am PC dank guter Hardware hohe Sichtweiten einstellen kann, hat beim gerade jetzt beliebten Battle-Royale-Genre mit riesigen Maps einen Vorteil. In langsamen Shootern können dagegen Schattenwürfe helfen. Und über hohe Frameraten jenseits der 60 Bilder pro Sekunde bei einem passenden Monitor brauchen wir kaum sprechen. Alles ebenfalls »erkaufte« Hardware-Vorteile.

Ob der Vorteil zu immens ist oder Battlefield 5 am Ende Raytracing nur ganz dezent einsetzt, erfahren wir nach Release des Shooters am 20. November 2018. Der Ego-Shooter wurde Ende August um einen Monat nach hinten verschoben.

Battlefield 5 - Customization heißt nun Company. Der Trailer erklärt, wie die Anpassungen funktionieren Video starten 2:36 Battlefield 5 - Customization heißt nun Company. Der Trailer erklärt, wie die Anpassungen funktionieren

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