Battlefield 3 - Volltreffer oder Rohrkrepierer?

Am 25. Oktober erscheint Battlefield 3 von Electronic Arts. Die Multiplayer-Community ist euphorisiert, die Erwartungen sind hoch. Und doch kann der Entwickler Dice noch so manches falsch machen. Wir sagen Ihnen, was.

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Bei aller Begeisterung für Battlefield 3und EAs Battlefield-Reihe sollte man eins nicht vergessen: Es gab Zeiten, da wurde der eine oder andere Dice-Titel von seinen Kunden als »Betafield« verunglimpft, weil er Macken hatte. So haben Spiele der Serie gerne mal unfreiwillig komische Clipping-Fehler, angefangen bei den tauchenden Gummibooten aus Battlefield 2bis hin zu in Objekten steckenden Ragdoll-Körpern in Bad Company 2, oder auch mal Probleme mit Cheatern. Wer in Battlefield 2 schon mal gesehen hat, wie der Commander ein paar Dutzend Jeeps gleichzeitig über dem Schlachtfeld abwirft, der weiß, wovon wir reden.

Commander-Hack It's raining cars: Der Commander-Hack in Battlefield 2 ist besonders nervig, aber wenigstens nicht zu übersehen.

Server-Probleme Zwei Bugs zum Preis von einem: Ein widerspenstiger APC und ein schlechte Serververbindung in Battlefield 2

Clipping-Fehler Das Ragdoll-Verhalten besiegter Gegner gerät in der jüngeren Battlefield-Serie gerne mal aus dem Ruder, so auch in Bad Company 2.

Anzeigefehler Je nach Hardware kommt es in Battlefield-Spielen immer wieder mal zu groben Anzeigefehlern.

Battlefield 3wird nicht nur ein Multiplayer-Shooter, sondern obendrein eine Story mit separaten Koop-Kapiteln bieten. Mehr Inhalte bedeuten aber auch mehr potenzielle Fehlerquellen. Wir stellen ein paar mögliche Schwachpunkte von Battlefield 3 heraus und fangen bei dem einen Punkt an, den Dice bis heute nicht so richtig hinbekommen hat: den Serverbrowser.

Der Serverbrowser: Gigant auf tönernen Füßen?

Der Serverbrowser gehört zu den wichtigsten Unterprogrammen eines Multiplayer-Shooters, und doch hat sich Dice in diesem Bereich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Der Serverbrowser von Bad Company 2 hatte anfangs so einige Bugs - wie die anderer Battlefield-Spiele auch. Der Serverbrowser von Bad Company 2 hatte anfangs so einige Bugs - wie die anderer Battlefield-Spiele auch.

So funktionierte das Matchmaking in der Anfangszeit von Battlefield 2 nur sehr eingeschränkt, in Bad Company 2 ließen sich zu Beginn die Filteroptionen nicht speichern, die gezielte Suche nach Hardcore-Servern funktionierte sogar erst nach einem Update.

Bei Battlefield 3 muss Dice von Anfang an für eine solide Basis sorgen. Das bedeutet: Umfangreiche, speicherbare Filterfunktionen und vor allem (logisch, aber leider nicht selbstverständlich) zuverlässige Angaben. Nichts ist nerviger, als die Ladezeiten eines Matches abwarten zu müssen, nur um zu merken, dass nicht 30, sondern nur noch zehn Spieler auf dem Server sind. Erste Bilder aus der Alpha-Version von Battlefield 3 zeigen den neuen Serverbrowser, Unterschiede zu Vorgängerprogrammen muss man da mit der Lupe suchen.

Freundeslisten: Nicht nur vor Partys nützlich!

Bad Company 2 behandelt seine interne Freundesliste wie ein notwendiges Übel: Ja, okay, wir haben eine, aber mit der kann man praktisch nichts anfangen, warum auch? Die Konsolen zeigen jedoch, wie cool Freundeslisten sein können. Die sind dort fester Bestandteil des Spielerlebnisses. Hier können wir mit unseren Kumpels besprechen, auf welchen Server wir gehen wollen, bevor wir ein Match starten, und das sogar über Sprachchat. Bei Bad Company 2 hingegen gibt’s nicht einmal Textchat, über den wir unseren Freunden im Spiel mitteilen könnten: »Kommt mal runter von Server A, wir gehen jetzt alle zu B!«

Die Freundesliste von Bad Company 2: Derart stiefmütterlich sollte man seine Freunde eigentlich nicht behandeln. Die Freundesliste von Bad Company 2: Derart stiefmütterlich sollte man seine Freunde eigentlich nicht behandeln.

Das System von Bad Company 2 ermöglicht uns lediglich, unseren Waffenbrüdern in ihr Match zu folgen. Ob wir dann in deren Team oder gar Squad auftauchen, ist aber oft Glückssache. Wie die ganze Funktionsweise der Freundesliste auch: Da werden regelmäßig Anfragen verschluckt, andere tauchen fünfmal hintereinander auf oder lassen sich nicht akzeptieren, und zu allem Überfluss passen auch nur 20 Namen ins Verzeichnis.

Für Battlefield 3 muss Dice also die Komfortkeule auspacken, und die Zeichen stehen gut: Mit einer »Battlelog« genannten Online-Plattform, die ins Spiel integriert wird, will Dice ausführliche Spielerstatistiken mit einer Freundesliste verknüpfen und damit gegen Activisions Call of Duty Elite bestehen. Das Ganze funktioniert wie ein soziales Netzwerk à la Facebook. Rückgrat ist dabei der sogenannte Battlefeed, eine Art Twitter-Kanal, in dem wir die neusten Errungenschaften, Unlocks und Abzeichen unserer Freunde angezeigt bekommen und natürlich chatten können.

Im Battlelog können wir mit unseren Errungenschaften prahlen. Im Battlelog können wir mit unseren Errungenschaften prahlen.

Das Herz des Battlelogs ist eine ausführliche Statistik-Seite, wie Battlefield-Fans sie bislang nur von externen Internetseiten wie BFBC2.com kennen. Hier werden unsere Daten wie Genauigkeit und »Kill/Death-Ratio« sowie unsere Medaillen und Abzeichen angezeigt, so dass wir sie direkt mit unseren Kumpels vergleichen können. Das klingt vielversprechend, wir hoffen nur, dass Dice all diese Funktionen auch mit einem praktischen Nutzen verbindet. Wenn wir uns hier vor einem Match wie in einer Lobby zusammentun und serverübergreifend chatten können, hätte Dice zumindest den Anschluss an Konsolenstandards geschafft. Wir hoffen außerdem auf eine Rückkehr des Battlerecorders aus Battlefield 2.

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