Battlefield 3 - Battle Failed

Auf einem Anspiel-Event in London haben wir Battlefield 3 ausführlich gespielt. Dabei hat uns allerdings nicht jeder Modus überzeugt. Im Artikel klären wir, wo Battlefield 3 vom rechten Weg abkommt.

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Die große Überraschung der Solo-Kampagne von Battlefield 3dürfen wir Ihnen nicht verraten. Sonst gehen uns Electronic Arts oder die Entwickler von Dice an die Gurgel, weil wir dem Spieler – wer hätte es gedacht – eben jene Überraschung verderben würden. Das ist jedoch nicht weiter tragisch, denn auf einem Anspiel-Event in London haben wir noch drei weitere Solo-Einsätze und eine Mission im Koop-Modus absolviert.

Achtung: Doppel-Preview
Im Folgenden lesen Sie, was uns an Battlefield 3 nicht besonders gut gefallen hat. Im zweiten Vorschau-Artikel »Battle Freud« beschreiben wir hingegen, womit DICE uns schwer begeistert hat.

Alter Einsatz, neues Gesicht

Zum Einstieg also etwas wenig Überraschendes: Wir schlüpfen in die Rolle des US-Sergeants Henry Blackburn und sollen in der irakischen Stadt Sulaimaniyya den Vorstoß der (fiktiven) PLR-Rebellen untersuchen. Das klingt nicht nur sehr bekannt, das ist es auch, denn die »Operation Swordbreaker« (so der Titel der Mission) wurde von DICE bereits nahezu vollständig in den »Fault Line«-Trailern gezeigt.

Battlefield 3 - Screenshots ansehen

Doch gleich in der ersten Einstellung gibt es Unterschiede zur Pre-Alpha-Version aus den Videos. Bei der vom Johny-Cash-Song »God's Gonna Cut You Down« untermalten Fahrt mit einem BMP haben unsere Kameraden teilweise neue Gesichter. So erinnert Montes frappierend an Schauspieler Adam Harrington (Roy Earle aus L.A. Noire), spricht lippensynchron und wirkt dabei auch sehr viel lebendiger als die starren Visagen aus der Multiplayer-Beta. Laut DICE-Producer Patrick Liu kommt dafür eine neue, bei EA Vancouver entwickelte Technologie namens »Face Forward« zum Einsatz, die zwar hübsch aussieht, aber qualitativ noch nicht ganz an das aufwendige »Motion Scan«-Verfahren von L.A. Noire herankommt.

Schöner Schein

Mit dem BMP am Einsatzort angekommen, stapfen wir zu Fuß zum Missions-Briefing. Solange wir hier brav den vorgegeben Pfad abmarschieren, funktioniert die Illusion: Grafisch und akustisch stellt Dice (entsprechende High-End-Hardware vorausgesetzt) die Konkurrenz in den Schatten, quasselnde KI-Mitstreiter und vorbeifahrende Militärfahrzeuge sorgen für eine hektisch betriebsame Krisengebiet-Atmosphäre.

Fast wie auf Schienen laufen wir durch Sulaimaniyya. Fast wie auf Schienen laufen wir durch Sulaimaniyya.

Doch kaum weichen wir vom vorgesehenen Weg ab, bröckelt die Kulisse: Die von uns gespielten Level sind allesamt enge Schläuche mit teils albernen Begrenzungen. Als wir bei einem Feuergefecht auf einem vermeintlich offenen Parkplatz über eine Mauer hüpfen, um heranstürmende Feinde zu flankieren, zwingt uns die Bildschirmeinblendung »Sie verlassen das Schlachtfeld!« zur sofortigen Umkehr – sonst droht der jähe Heldentod.

Auch wenn Battlefield 3 technisch begeistern kann, kocht Dice bei der Solo-Kampagne letztlich doch nur mit Wasser: Abzweigungen vom Hauptweg sind durch Autowracks, Stacheldraht oder Geröllhaufen blockiert; vor verschlossenen Türen müssen wir häufig warten, bis die KI-Kameraden nachrücken und die Pforten eintreten; und die spektakulärsten Aktionen inszeniert Battlefield 3 als vergleichsweise müde Quicktime-Events. Für eine brutale Prügelei mit einem PLR-Bombenleger etwa klicken wir zweimal auf die linke Maustaste, auf dem Bildschirm malträtiert Blackburn seinen Kontrahenten als Resultat mit unzähligen Schlägen und Tritten.

Für Black Hawk Down-Hektik müssen dagegen Gegnerhorden sorgen, die solange endlos Nachschub bekommen, bis wir das nächste Missionsziel erreicht haben. Auch wenn der Vergleich mit Call of Duty vielen zum Hals heraushängt: Um Actionfilm-Dramaturgie zu erzeugen, verlässt sich Dice bei Battlefield 3 auf dieselben Taschenspielertricks wie die Activision-Schießbude.

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