Battlefield: Bad Company 2 - Der Hardcore-Modus im Test

Erstmals in einem Battlefield-Spiel bietet Dice nun in Bad Company 2 die Server-Option »Hardcore« an, bei dem die Waffenwirkung hoch- und die Hilfsanzeigen runtergeschraubt werden. Wir erklären Ihnen in diesem Special, wie hardcore Hardcore ist.

Wer auf Multiplayer-Shooter steht, in denen die Regel »one shot, one kill« gilt, der musste bislang mit Militärsimulationen à la Arma 2 oder der Call of Duty-Serie vorlieb nehmen oder auf Mods wie Project Reality für Battlefield 2 zurückgreifen. Doch in Bad Company 2 liefert Dice seine Interpretation von Realismus gleich mit, und nennt das Ganze den Hardcore-Modus.

Hohe Waffenwirkung

Im Kern des Hardcore-Modus’ steckt die gehörig veränderte Waffenwirkung. Hier werden sogar die sonst recht schwachen Pistolen zu ernstzunehmenden Argumentverstärkern: ein oder zwei Treffer reichen schon, und der Feind ist Geschichte.

Treffer werden nach wie vor mit einem weißen Kreuz bestätigt. Treffer werden nach wie vor mit einem weißen Kreuz bestätigt.

Davon profitieren insbesondere die Scharfschützen. Das halbautomatische T88 S, bei dem der Sniper zwischen den Schüssen nicht das Zielfernrohr absetzen muss, entfaltet erst im Hardcore-Modus seine Qualität. Das M24 bleibt aber weiterhin unser Favorit: Es erledigt Feinde hier sogar schon mit nur einem Beintreffer.

Um das Schießen realistischer zu gestalten, gibt’s im Hardcore-Modus kein Fadenkreuz. Wer also nicht über die Visiereinrichtung zielt, ballert oft vorbei. Damit wird es verdammt schwer, mit dem Granatwerfer des russischen leichten Panzers zu treffen, denn der hat gar keine Visiereinrichtung. Die Zieloptik der Panzer und Schützenpanzer bleibt indes gleich.

Keine Karte

Im Hardcore-Modus von Bad Company 2 fehlt außerdem die Minimap. Damit werden viele Spezialisierungen der Soldatenklassen weitestgehend nutzlos. Ohne die Minimap sehen Sie etwa die Ortungen der Bewegungssensoren nicht, auch Verletzte und Tote werden nicht mehr angezeigt.

Ohne Karte müssen Sie Ihre Kollegen achtsam im Auge behalten. Ohne Karte müssen Sie Ihre Kollegen achtsam im Auge behalten.

Der Medic muss also die Augen nach Kandidaten für eine Wiederbelebung offen halten - ganz ohne Hilfssymbole. Die Position Ihrer Teamkameraden können Sie jetzt auch nur noch anhand der Icons in der Spiellandschaft ausmachen - oder über die Hauptkarte (Taste M), die funktioniert nämlich weiterhin, nimmt aber einen großen Teil des Sichtfelds ein. Gegnermarkierungen per Q-Taste werden im Hardcore-Modus ebenfalls nur auf der Hauptkarte angezeigt. Deshalb wird im Hardcore-Modus Team-Kommunikation noch wichtiger. Hier wäre das Funkmenü aus Battlefield 2 eine echte Hilfe – das hatten wir bislang nie vermisst.

Taktikänderungen

Durch die Änderungen müssen Sie im Hardcore-Modus Ihre Ausrüstung anpassen. Feuerkraft-Boni können Sie sich höchstwahrscheinlich sparen, denn die Knarren haben auch so schon ordentlich Bums. Deshalb kann der Sanitäter auch meist auf das verbesserte Medipack verzichten, und dafür andere Boni aktivieren. Denn im Hardcore-Modus gibt es nur selten Verletzte – wer getroffen wird, stirbt in der Regel auch. Von wo der tödliche Schuss kam, bleibt dabei oft ein Rätsel, denn im Hardcore-Modus ist die »Killcam« in der Regel deaktiviert.

Battlefield: Bad Company 2 - Hardcore-Modus im Bild ansehen

Leichtes Balance-Problem im Hardcore-Modus: Die Fahrzeuge halten für unseren Geschmack zu viel aus. Deren Bord-MGs sind hier unheimlich mächtig, so dass viele Spieler auch gerne mal die sonst eher unbeliebten Plätze 3 und 4 der Schützenpanzer einnehmen, die mit den Seiten-MGs. Ein Bradley wird so zur rollenden Killermaschine, steckt aber immer noch eine gehörige Anzahl an Raketen ein, bis er den Geist aufgibt. Deren Panzerung müsste also unserem Erachten nach runtergeschraubt werden. Den Fahrern und Piloten fehlt allerdings die Beifahrer-Anzeige, sie wissen also nicht, ob sie Bordschützen dabei haben. Das kann nerven, etwa wenn man mit dem Black Hawk abgehoben ist, nur um dann zu merken, dass niemand an den Gatlings sitzt und schießt.

Server-Browser und Fazit

Im Hardcore-Modus wird über Kimme und Korn geschossen - ein Fadenkreuz gibt es nicht. Im Hardcore-Modus wird über Kimme und Korn geschossen - ein Fadenkreuz gibt es nicht.

Der Server-Browser von Bad Company 2 enthält keinen Filter für Hardcore-Server. Sie müssen also nach »Hardcore« im Servernamen suchen. Dumm nur, wenn der Administrator den entsprechenden Hinweis nicht eingebaut hat.

Uns macht der Hardcore-Modus von Bad Company 2 einen großen Spaß. Allerdings bevorzugen wir dabei kleinere Server mit maximal 16 oder 20 Spielern. Bei 32 Kämpfern kann es passieren, dass Sie nicht einmal an der Front ankommen: Auf Port Valdez, der Karte aus der Beta, haben wir auf Verteidigerseite schon so manches mal als Sniper Feinde ausgeknipst, die noch am Fallschirm hingen.

Mehr zu Bad Company 2 finden Sie auf der Produktseite oder in unserer Test-Übersicht.

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