Battlefield: Bad Company 2 - Singleplayer-Test - Der Solo-Modus im Test

Der Name Battlefield steht für Multiplayer-Hits. Mit Bad Company 2 bietet Digital Illusions nun erstmals auch einen reinrassigen Singleplayer-Modus im Battlefield-Universum. Doch unser Test zeigt: Wer sehnsüchtig auf den gewartet hat, wird enttäuscht sein.

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Die Helden der Singleplayer-Kampagne von Battlefield: Bad Company 2 sind die vier Soldaten Marlowe, Sweetwater, Haggard und Redford. Die gehören der B-Kompanie an, die den Spitznamen »Bad Company« trägt, weil die Army ihre schlechtesten Männer dorthin abschiebt. Im konsolenexklusiven ersten Battlefield: Bad Company stolpern die Jungs in ein turbulentes, gewitztes Abenteuer: Auf der Jagd nach Söldnergold marschieren die vier Spinner auf eigene Faust in ein kleines Land ein, lösen damit eine internationale Krise aus und stehen nachher doch ohne den Schatz da. Dennoch (oder gerade deshalb) macht die Story großen Spaß: Marlowe, Sweetwater, Haggard und Redford lassen so viele dumme Sprüche vom Stapel, dass es eine wahre Freude ist.

Achtung: Aus technischen Gründen wird im Steckbrief von Bad Company 2 die Wertung von 90 Punkten angezeigt. Diese bezieht sich jedoch ausschließlich auf den Mehrspieler-Teil des Actionspiels. Auf Seite 2 lesen Sie deshalb den separaten Wertungskasten für die Solo-Kampagne.

Pathos statt Pfeifentruppe

Bad Company 2 schließt nicht unmittelbar an den Vorgänger an, sondern erzählt eine neue, recht klischeebehaftete Geschichte: In einem fiktiven Krieg zwischen Russland und den USA wollen die Russen eine geheime Massenvernichtungswaffe einsetzen. Die Jungs der Bad Company sollen das verhindern.

Die Soldaten der B-Kompanie - hier Haggard - sollen den dritten Weltkrieg verhindern. Die Soldaten der B-Kompanie - hier Haggard - sollen den dritten Weltkrieg verhindern.

Warum gerade diese Trottel? Das haben wir uns auch gefragt. Während die vier Schlitzohren im Vorgänger nur auf ihren eigenen Vorteil aus waren (und damit gerade so sympathisch wurden) mutiert die Bad Company plötzlich zur Eliteeinheit der USA. Die vier machen zwar selbst den einen oder anderen lustigen Spruch über diese neue Entwicklung ihrer Lage und zielen damit ganz klar in Richtung Call of Duty: Modern Warfare 2 (»Wenn wir das nicht machen, schickt die Army wieder irgendwelche Nieten mit Herzschlagsensoren an ihren Gewehren!«), der Charme des Vorgängers geht allerdings im genreüblichen Pathos unter.

Die witzigen Dialoge des Vorgängers hat Dice in Bad Company 2 auf ein Mindestmaß reduziert. Gelegentlich sticheln sich Sweetwater und Haggard zwar immer noch (»Wer zieht denn bitte mit einem Hut in den Krieg?« »Cowboys vielleicht.« »Cowboys sind schon seit hundert Jahren nicht mehr in den Krieg gezogen.« »Die Dallas Cowboys ziehen jeden Sonntag in den Krieg!«). Doch mit ein bisschen Pech spielt Bad Company 2 den gleichen Dialog zweimal ab. Damit stört das Spiel die ohnehin geschrumpfte Glaubwürdigkeit seiner Charaktere.

Neben Eis und Schnee bekommt die B-Kompanie auch hübsche Dschungel-Level zu sehen. Neben Eis und Schnee bekommt die B-Kompanie auch hübsche Dschungel-Level zu sehen.

Bekanntes statt Bombast

Nette Idee: Bad Company 2 beginnt mit einer Mission im Zweiten Weltkrieg, bevor die Handlung in die Gegenwart und zu den vier Haupthelden springt. Was folgt sind rund sieben Stunden flottes, aber recht unspektakuläres Geballer durch Dschungel, Wüsten und zerbombte Städte, mal zu Fuß, mal in Fahrzeugen.

Sie steuern Marlowe, die anderen drei laufen KI-gesteuert hinter Ihnen her. Nur selten weichen die Entwickler vom klassischen Shooter-Schema ab. Dann dürfen Sie Ihre Teamkollegen etwa als Scharfschütze unterstützen oder müssen sich in einem Schneesturm allein von Feuerstelle zu Feuerstelle kämpfen, um nicht zu erfrieren. Doch insbesondere die immer wiederkehrendem Fahrzeug-Verfolgungsjagden, in denen Sie immer wieder Verfolger abschütteln (oder wahlweise zerschroten) müssen, wirken schnell aufgesetzt.

Dice erzählt die Geschichte von Bad Company 2 regelmäßig in zahlreichen, kleinen Zwischensequenzen. Das ändert aber nichts daran, dass die Story zusehends hanebüchen wird. Natürlich kommt der eine oder andere Verrat in Bad Company 2 vor, genauso wie der eine oder andere mehr oder weniger tragische Tod eines Verbündeten. Doch das alles fühlt sich an, als habe Dice im »Handbuch für Shooter-Stories« nachgeschlagen, was so ein Singleplayer-Spiel alles braucht. Und was braucht es noch so? Ein cooles Finale zum Beispiel. Tatsächlich gibt Bad Company 2 in der letzten Mission richtig Gas. So hätten wir uns das für das komplette Spiel gewünscht.

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