Bear Simulator - Betrugsverdacht bei weiterem Kickstarter-Projekt

Ein weiterer möglicher Betrugsfall beschäftigt aktuell die Kickstarter-Community. Der Entwickler des erfolgreich finanzierten Bear Simulator ist seit September 2014 abgetaucht - und offenbar unter falschem Namen aufgetreten.

Ein weiterer möglicher Betrugsfall erschüttert momentan die Kickstarter-Szene: Zum erfolgreich finanzierten Bear Simulator gibt es bereits seit September 2014 keine Neuigkeiten mehr. Ein weiterer möglicher Betrugsfall erschüttert momentan die Kickstarter-Szene: Zum erfolgreich finanzierten Bear Simulator gibt es bereits seit September 2014 keine Neuigkeiten mehr.

Exakt 100.571 US-Dollar an Schwarmfinanzierungskapital konnte eine bis dahin unbekannte Entwicklerfirma namens Farjay Studios im April 2014 für die Entwicklung einer Bärensimulation mit dem wenig einfallsreichen Titel Bear Simulator einsammeln.

Schon damals war nicht wirklich ersichtlich, ob das Kickstarter-Projekt tatsächlich ernst gemeint sein soll oder lediglich in die Fußstapfen des abgefahrenen Goat Simulator treten möchte. Mittlerweile ist jedoch auch noch eine dritte Option möglich: Ernst gemeint war das Ganze nicht, in die Fußstapfen der mittlerweile funktionalen und recht populären Ziegensimulation möchte der Entwicklungsleiter »John Farjay« aber offensichtlich auch nicht treten. Stattdessen stehen nun Betrugsvorwürfe im Raum.

Bis September 2014 hat sich Farjay, oder wie auch immer der Projekt-Initiator tatsächlich heißen mag, noch mehr oder weniger regelmäßig auf kickstarter.com zu Wort gemeldet und die Unterstützer des Projekts über die Entwicklungsfortschritte auf dem Laufenden gehalten. Seitdem herrscht rund um das Projekt Funkstille.

Weder bei Kickstarter noch auf Twitter oder Facebook gab es in den vergangenen fünf Monaten Neuigkeiten zum Bear Simulator. Auch Kontaktanfragen per E-Mail blieben bislang unbeantwortet. Den Kickstarter-Statuten zufolge hat der Initiator des erfolgreichen Crowd-Funding-Projekts damit gegen seine Pflichten verstoßen und könnte dadurch von den Kampagnen-Unterstützern verklagt werden - sofern sie seiner denn überhaupt habhaft werden können.

Wie in den Projekt-Kommentaren auf kickstarter.com nämlich momentan diskutiert wird, ist John Farjay offenbar nicht der korrekte Name des angeblichen Spielentwicklers. Über die tatsächlichen Identitäten der offenbar zwei »Projektleiter« wird derzeit noch rege diskutiert. Angeblich handelt es sich um Paar aus Vancouver, das im Dezember 2015 heiraten möchte.

Wie es mit dem Bear Simulator weitergeht, ist jedenfalls erst einmal offen.

Zuletzt gab es übrigens vermehrt Ärger um eigentlich erfolgreich finanzierte Kickstarter-Projekte. Die letzten prominenten Beispiele für halbwegs oder vollständig gescheiterte Crowdfunding-Unterfangen sind Godus und The Stomping Land.

Kritik gab es auch an Double Fine: Das von Tim Schafer geleitete Indie-Studio entschied sich im September 2014 kurzerhand dazu, aus der im Rahmen des Steam-Early-Access-Programms verfügbaren Alpha-Version von Spacebase DF-9 die Vollversion 1.0 zu machen - mit nur noch einigen kleineren Änderungen und Fehlerverbesserungen.

Als Betrugsfälle entlarvt wurden darüber hinaus Earth: Year 2066 und in Ansätzen auch der Endzeit-Shooter Areal. Im Mai 2014 versuchten einige Betrüger zudem, mit gestohlenen Texten, Fotos und Assets an Schwarmgeld für ein angebliches Spiel namens Mythic: The Story of Gods and Men zu gelangen.

Zuletzt hat sich mit Dean Hall der Erfinder des Online-Zombie-Survival-Spiels DayZ an die Öffentlichkeit gewandt und sowohl die Spieler als auch die Medien zu mehr Verantwortung im Umgang mit Crowd-Funding- und Early-Access-Projekten aufgerufen, um diese Finanzierungsformen nicht endgültig scheitern zu lassen. Tim Schafer wiederum verurteilte die seiner Meinung nach völlig überzogenen Reaktionen auf einige gebrochene Versprechen seines Kollegen Peter Molyneux rund um die per Kickstarter finanzierte Göttersimulation Godus.

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