Seite 2: Black Desert Online im Test - Von Eseln und Helden

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Was mach ich hier eigentlich?

Das actionreiche Kampfsystem und die Wiesel-Dezimierung sind ein erstes Highlight von Black Desert Online, doch anders als bei vielen gängigen MMOs sind die Kämpfe hier nur ein eher kleiner Aspekt des Gesamtwerks. Denn wir existieren als einsamer Held in einer weiten, offenen Spielwelt, und wenn wir uns bei den NPCs umsehen oder die diversen Menüs erkunden, fallen uns abseits vom Gefechten zahlreiche Features und Funktionen auf, die erst mal gar nicht erklärt werden.

Unsere Heldin weicht gekonnt dem Hieb eines dicken Gegners aus. Unsere Heldin weicht gekonnt dem Hieb eines dicken Gegners aus.

Wir können anscheinend irgendwie mit NPCs interagieren und ihre Freundschaft erringen, aber das zugehörige Minispiel ist auf den ersten Blick kaum zu durchschauen. Dann gibt es irgendwelche umliegenden Bauernhöfe und andere »Knotenpunkte« in der Wildnis, die wir miteinander verbinden können, aber dazu brauchen wir wiederum »Beitragspunkte« und wie wir diese bekommen, sagt uns erstmal auch niemand.

Das Dialog-Minispiel
In Black Desert Online verraten uns die NPCs nicht ohne weiteres ihre Geheimnisse, und sie beauftragen auch nicht jeden dahergelaufenen Vagabunden mit Quests. Daher müssen wir uns mühsam in einem Minispiel mit ihnen anfreunden. Dazu brauchen wir Infos über einen Schwung anderer Personen und je nachdem, ob der betreffende NSC sich dafür interessiert, bekommen wir so Freundschaftspunkte. Wenn wir das lang genug machen, schalten wir nach und nach Hintergrundwissen oder Quests frei.

Sie ahnen es sicher schon, Black Desert Online ist garantiert kein Spiel für Casual-Abenteurer, die jede Spielfunktion sofort erklärt haben wollen. Vielmehr ist das MMO ein Fest für alle, die sich mal wieder so richtig in einen Titel hineinfuchsen möchten, und die mehr als nur spannende Kämpfe in einem Online-Rollenspiel haben wollen.

Fantasy-Tycoon

Wer allerdings nicht gleich in den ersten Stunden verwirrt und genervt das Handtuch wirft, wird nach einiger Spielzeit über dutzende von Quests - die wir zum Teil über das Dialog-Minigame freischalten müssen - in die komplexe Sandbox-Spielmechanik von Black Desert Online eingeführt. Und die hat es wirklich in sich.

Vor dem Turm eines Hexenmeisters prügeln wir uns mit mutierten Kobolden. Vor dem Turm eines Hexenmeisters prügeln wir uns mit mutierten Kobolden.

Unsere Heldin ist nämlich nur nebenbei Monster-Verklopperin, vielmehr hat sie noch einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft, Agrarökonomie und Immobilienmanagement. Wer nämlich das nötige Geld für die astronomisch hohen Item-Preise beschaffen will (ein Bett kostet schon um die 100.000 Silbermünzen, für die man sich ordentlich ins Zeug legen muss), sollte Handel treiben und ein Gewerbe aufbauen.

Das Crafting
Unser Held kann Rohstoffe in kleinen Mengen auch selbst abbauen und weiterverarbeiten. Die meisten Dinge lassen wir aber unsere Arbeiter erledigen, sofern diese genug Bier haben und in einer Unterkunft wohnen können. Die Aufträge erteilen wir den Gesellen über Menüs, was ein wenig an ein Browser-Game erinnert.

Dies wiederum schaffen wir, indem wir uns bei den Bewohnern einer Stadt beliebt machen, allerlei kleine Quests erledigen und so Beitragspunkte bekommen. Diese investieren wir dann in unser persönliches Wohnhaus (wo dann das oben genannte Bett hineingehört), aber auch in lokale Betriebe wie Bauernhöfe.

Unsere stärksten Angriffe bestehen aus Kombos. Unsere stärksten Angriffe bestehen aus Kombos.

Als nächstes schicken wir vorher angeheuerte Arbeiter aufs Feld und mieten gleich noch ein Lagerhaus und eine Unterkunft für unsere Angestellten. Die dafür nötigen Immobilien müssen wir anmieten, selbst bauen geht in BDO nicht. Dafür können beliebig viele Spieler ein Haus besitzen, da es dann für den jeweiligen Mieter instanziert dargestellt wird. Unsere Jungs malochen derweil in Echtzeit auf den Höfen und schaufeln so regelmäßig Kartoffeln, Eier, Geflügel und andere Güter in unser Lager, wo die Waren auf den Weiterverkauf warten.

Donkey-Simulator

Beim Handel kommt endlich unser Esel ins Spiel! Denn eine schwere Kiste Kartoffeln im Inventar verwandelt unsere eigentlich so agile Hexe in eine überladene Jammergestalt, die unter dem Gewicht ihres gigantischen Rucksacks zu kollabieren droht. Außerdem zuckeln wir mit der Ladung im Schneckentempo durch die Botanik und würden so Ewigkeiten brauchen, um zu weitentfernten, aber lukrativen Absatzmärkten zu kommen. Black Desert Online verzichtet nämlich auf Komfort-Features wie Schnellreise-Funktionen oder Portale. Wir müssen überall schon gefälligst selbst hinlaufen oder reiten.

In Außenposten ist immer viel los. In Außenposten ist immer viel los.

Doch mit dem Esel, den wir schon früh als Questbelohnung erhalten, geht die Plackerei viel schneller vonstatten. Denn das Grautier schleppt locker gleich vier Kisten voller Erdäpfel und auch wenn das Langohr nicht nennenswert schneller ist als unsere Heldin zu Fuß, lohnt sich der weite Weg aufgrund der schieren Transportkapazität des Lasttiers.

Unser Grautier ist allerdings nicht nur praktisch. Damit der Esel auch anständig seine Schuldigkeit tut, müssen wir das Langohr regelmäßig füttern und ausruhen lassen. Sonst hat's sich schnell ausgeeselt und wir müssen das Vieh für einen Haufen Geld im Stall wiederbeleben. Das gleiche gilt auch für unseren Karren, der durch Gebrauch und im Kampf zu Bruch gehen kann.

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