Fazit: Black Panther - Filmkritik: Ein Superhelden-Film, der fast schon keiner mehr ist

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley
@dimi_halley

Im Vorfeld hat mich Black Panther persönlich ziemlich kalt gelassen. Meine liebsten Film-Superhelden (mit Betonung auf »Film«) schwingen sich durch die Schluchten Manhattans oder fangen in den Straßen Gothams irre Mörder ein. Meine Idole agieren in den dunklen Gassen und Hinterhöfen, statt als Alien-Gottheit über der Erde zu schweben. Je abgedrehter eine Superhelden-Verfilmung wird, desto weiter bewegt sie sich fort von meinem persönlichen Geschmack. Die Guardians of the Galaxy sind hier die Ausnahme, allerdings nehme ich die auch nicht als Superhelden war, sondern mehr als Sci-Fi-Recken.

Umso überraschter bin ich, wie viel Spaß ich mit Black Panther hatte. Allen Vorbehalten zum Trotz entführt mich der Film auf eine abenteuerliche Reise, die permanent irgendwo zwischen Superhelden-Film und Sci-Fi-Spektakel rangiert. T'Challa funktioniert als cooler Mix aus Captain America und Batman genauso gut wie der Rest seines Teams - aber vor allem brilliert Black Panther durch seine Welt. Wakanda erweckt einen modernen Atlantis-Mythos, lässt allerdings die Perspektive des Besuchers schnell hinter sich, um direkt ins Geschehen einzutauchen und mittendrin diese fremde Welt durch ihre Helden und Schurken zum Leben zu erwecken. Black Panther wandelt hier jenseits ausgetretener Pfade.

Man darf natürlich trotzdem keinen Genre-Ausbruch erwarten wie beim grandiosen Logan. Black Panther bleibt ein Marvel-Blockbuster, der sich locker runter schaut, weil er vor allem unterhalten will - er erbt in seinem Plot die Stärken und Schwächen typischer Superhelden-Filme. Aber im Rahmen des bisherigen Marvel Cinematic Universe wagt er sich kreativ in eine ähnlich abgedrehte Richtung wie Guardians of the Galaxy. Für mich erschafft der Film eine magische und fesselnde Welt, allerdings diesmal nicht in den Weiten des Weltalls, sondern in einem verborgenen Staat im Herzen von Afrika.

Jochen Redinger
@GuetigerGott

Auch wenn Black Panther im Mittelteil durchaus seine Längen hat, haben die mir keinesfalls den Film verhagelt, genauso wenig wie die Tatsache, dass der Kampf zwischen Black Panther und seinen Gegnern recht vorhersehbaren Superheldenpfaden folgt. Nichts davon hat mich beim Anschauen gestört, weil ich die ganze Zeit damit beschäftigt war, Wakanda, seine Kultur und seinen königlichen Beschützer zu bestaunen.

Im Gegensatz zu beispielsweise Thor, in dem Asgard immer nur die Kulisse ist, spielt Wakanda als Mikrokosmos eine fast noch wichtigere Rolle als der Panther, den wir ja schon in Civil War als nahezu unbesiegbaren Kämpfer sahen. Marvel erschafft eine faszinierende Welt in der die archaisch wirkende Frage, was einen guten Herrscher ausmacht, nicht aufgesetzt wirkt, und die gleichzeitig coole Rückbezüge zum Rest des Heldenuniversums und aktuellen gesellschaftlichen Themen setzt.

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