Die Talente: vielseitig, aber undurchsichtig
Durch erfüllte Missionen, Handel mit anderen Spielern (ein Auktionshaus gibt es nicht) sowie das Plündern gegnerischer Wracks - umständlich - erhalten wir neue Waffen und Ersatzteile für unser einziges Schiff, das wir auf Raumstationen verbessern können.
In andere, etwa größere Pötte, steigen Sie nur im Prolog. Beim Schiffsausbau ist allerdings Taktik gefragt. Lege ich Wert auf Wendigkeit oder Panzerung? Ist mir ein starker Schild oder ein solider Rumpf wichtiger? Und spezialisiere ich mich auf Energie-, Projektil- oder Sprengwaffen?
Allerdings halten sich sowohl die Auswahl an Gegenständen als auch die Möglichkeiten, diese zu modifizieren, arg in Grenzen. Auch besonders mächtige oder gar einmalige Items, wie man sie aus anderen Online-Rollenspielen kennt, fehlen ebenso wie unterschiedliche Charakterklassen oder Möglichkeiten besondere Rollen in der Gruppe anzunehmen, ähnlich wie in Eve Online. Zudem gibt das Programm nur wenig Rückmeldung darüber, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Waffentypen und erlernbaren Talente haben; zur Testzeit beklagten sich viele Spieler im Chat darüber, sich aus Versehen »verskillt« zu haben.
Überhaupt versäumt es das Programm über weite Strecken, Einsteiger an die Hand zu nehmen. Viele Elemente wie etwa die jüngst eingeführte »Konzentration« mussten wir uns mangels entsprechender Tutorials selbst aneignen. Auch hier hat Reakktor angekündigt, Hilfsfunktionen nachzureichen.
Der Premium-Shop: fair, aber teuer
In seiner Grundversion ist Black Prophecy vor allem eines: zäh. Quests und Abschüsse bringen nur wenig Erfahrung, abseits der Missionen gibt es in den kleinen, in Sektoren mit Ladepausen unterteilten Sternensystem nichts zu tun, und die Stufenaufstiege ziehen sich bereits in der Anfangsphase wie ein mehrere Wochen alter Kaugummi.
Hier kommt der Premium-Shop ins Spiel, in dem wir Vorteile gegen echtes Geld kaufen können, etwa Erfahrungspunkte-Boosts oder Boni, die gefundene Gegenstände im Level aufsteigen lassen.
Gut dabei: Es gibt keine besonders mächtigen Waffen zu kaufen, die Spielbalance bleibt also unangetastet. Wer seine Kreditkarte zückt, der spart lediglich Zeit. Allerdings sollte Reakktor über seine Preispolitik nachdenken. Für sechs so genannte XP-Pakete, die eine Stunde lang 50 Prozent mehr Erfahrungspunkte einbringen, müssen wir satte fünf Euro berappen.
Dann lieber in den sauren Apfel beißen, Daily-Quests aneinanderreihen und Tyi am Fließband abschießen. Das mag Rollenspielern wenig Spaß machen, Action-Fans dürfte das dank der famos in Szene gesetzten Schlachten aber ein Grinsen auf die Lippen zaubern. Zumal es derzeit kein vergleichbar spektakuläres All-Abenteuer im Actionsektor zu haben gibt. Ob gegen Geld oder umsonst.
Die Bugs
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Im Prolog funktionieren manche Zonensprünge nicht oder sie dauern mehrere Minuten, während der Bildschirm schwarz bleibt.
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KI-Gegner geraten gelegentlich in eine Programmschlaufe, fliegen dann endlos im Kreis und nehmen keinen Schaden mehr. Einzige Lösung: Die Quest abbrechen und von vorn anfangen.
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Bei manchen Dialogen fehlt die deutsche Vertonung.
Aufgrund der Bugs ziehen wir zwei Punkte in der Kategorie Atmosphäre ab.
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