Blacklight: Retribution im Test - Solider Shooter-Spaß für Lau

Im Test beweist der Mehrspieler-Shooter Blacklight: Retribution, dass ordentliche Unterhaltung und Free2Play durchaus zusammengehen – und man dafür tatsächlich keinen Cent ausgeben muss.

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Mit dem Multiplayer-Shooter Blacklight: Retributionsetzen die Zombie Studios auf das gerade boomende Free2Play-Phänomen; mit Item-Shop, Mikrotransaktionen und dem ganzen Drumherum. Damit kostet Retribution 15 Euro weniger als sein zwar nicht schlechter, aber höchstens durchschnittlicher, schon seit langem unter Spielermangel und schlechtem Matchmaking-System leidender Vorgänger Blacklight: Tango Downvon vor zwei Jahren. Nämlich erst mal grundsätzlich nix. »Das kann ja nichts werden.«, mag da der ein oder andere alteingesessene PC-Spieler jetzt denken.

Retribution mag zwar nicht groß aus der aktuellen Genre-Konkurrenz hervorstechen, für einen Free2Play-Titel haben die Entwickler mit der Unterstützung von Publisher Perfect World hier aber eine launige und runde Mehrspieler-Ballerei abgeliefert, die durchaus mit diversen Vollpreistiteln mithalten kann und zudem, wenn auch nur im Detail, mit eigenen Ideen aufwartet. Und das Beste: Auch wer keinen Cent dafür ausgeben will, kann spaßige, kostenlose Stunden erleben.

Steam & Starter-Pack:
Blacklight: Retribution kann auch über Valves Online-Plattform Steam heruntergeladen und gespielt werden. In diesem Fall gibt’s zum einen ein paar Goodies, etwa in Form eines Portal-Gun-Anhängers für die virtuelle Waffe, zum anderen steht über Steam auch ein etwa 19 Euro teures Starter-Paket zum Verkauf. Darin unter anderem enthalten: ein paar vorgefertigte Waffen, ein temporärer XP-Boost für sieben Tage, 3.000 Spiel-Punkte und eine Körperpanzerung. Unsere Meinung: 19 Euro sind für dieses Starter-Pack maßlos überteuert. Auch ohne lässt es sich in Blacklight: Retribution gut vorankommen.

Mehr vom bekannten Guten

Wir glauben in Erinnerung zu haben, dass sich in Blacklight: Retribution irgendwo eine Hintergrundgeschichte versteckt hat. Ist aber völlig wurscht, denn alles, was Sie wissen müssen, ist: Sie sind ein Agent in einem düsteren Zukunftsszenario und sollen mit bis zu sieben anderen Kameraden das böse, rote Team abknallen.

16 Spieler klingen erst einmal nicht nach viel, trotzdem ist auf den insgesamt neun Karten eigentlich immer genug los, obwohl die mitunter gar nicht mal so klein ausfallen. Okay, einfach nur die gegnerische Mannschaft abzuknallen war vielleicht etwas übertrieben, denn natürlich verlangen die meisten der insgesamt sieben Spielmodi dann doch noch etwas mehr Taktik von Ihnen.

Domination In Domination müssen wir mehr Kontrollpunkte (Nodes) hacken und halten als der Gegner, bis wir die erforderliche Punktzahl erzielt haben.

King of the Hill In King of the Hill gibt es hingegen nur einen Kontrollpunkt. Das Team, welches diesen als erstes für eine bestimmte Gesamtzeit hält, punktet.

Capture the Flag Nun, eigentlich sollen wir in Capture the Flag lediglich die gegnerische Flagge zu unserer eigenen bringen. Der Herr im Bild trägt hingegen gleich den ganzen Flaggenträger mit sich herum. Ein seltener Bug.

Kill Confirmed Nach dem Abschuss eines Gegners müssen wir noch dessen Hundemarke (rot)einsammeln um zu punkten. Um genau daran den Gegner zu hindern, können wir auch die Marken gefallener Kameraden (blau) einsammeln.

»Capture the Flag« bedarf dabei wohl keiner weiteren Erklärung, in »Domination« müssen wir mehrere Punkte einnehmen und verteidigen (vergleichbar mit »Eroberung« aus Battlefield 3), in »King of the Hill« hingegen gibt’s nur einen Punkt, den wir für eine bestimmte Zeit kontrollieren sollen. Der Modus entpuppt sich allerdings als etwas unausbalanciert. Denn hat man einen Punkt erobert, wird zufallsgeneriert der nächste bestimmt. Der kann dann schon einmal 20 Meter neben dem letzten liegen -- wer also gerade erst mit voller Mannstärke Punkt A erobert hat, bekommt in solchen Situationen Punkt B fast schon geschenkt. Hier spielt also auch etwas Glück mit, und das sollte ja in einem gut balancierten Multiplayer-Shooter kein Faktor sein.

Nicht nur die Bewaffnung, auch Kampfanzug und sonstiges Equipment wie Granaten lassen sich anpassen. Nicht nur die Bewaffnung, auch Kampfanzug und sonstiges Equipment wie Granaten lassen sich anpassen.

Die restlichen beiden Spielmodi sind nichts anderes als eine Kombination oder Abwandlung der anderen Modi. In »Kill Confirmed« müssen wir nach der Beseitigung eines Gegners noch seine Hundemarke einsammeln, bevor der Abschuss gewertet wird, können allerdings auch die unserer eigenen Gefallenen bergen um den Gegner zu behindern. »NetWar« hingegen ist eine Kombination aus Capture the Flag und Domination.

Blacklight: Retribution erfindet somit das Rad nicht neu, die Modi sind weitestgehend bekannt, das rasante Gameplay ordnet sich irgendwo zwischen Call of Duty, Battlefield 3 ohne Fahrzeuge und eine kleine Priese Unreal Tournament 3ein. Spielgefühl und Umfang brauchen sich dabei kaum vor der Multi-Millionen-Euro-Konkurrenz verstecken.

Auch nicht verstecken müssen sich zudem Teamspieler, denn außer im (Team-)Deathmatch kann sich die Mannschaft, deren Mitglieder permanent planlos durch die Gegend laufen und auf alles schießen, was sich bewegt, recht sicher sein, dass sie verlieren wird. Keine Rückendeckung beim hacken von Knotenpunkten? Keine Unterstützung des Flaggenträgers? Keine Lust, mit dem Team zusammen Ziele einzunehmen? Dann sollte man sich an den »Sie haben versagt!«-Bildschirm schon einmal gewöhnen.

Ein Fest für Waffenbastler

Die Modi von Retribution sind zwar Standard, dafür weiß das Spiel anderweitig etwas aus der Masse hervorzustechen: Blacklight: Retribution treibt den Unlock-Wahnsinn angenehm auf die Spitze.

So bietet das Arsenal zwar grundsätzlich nur Primär-Schießprügel wie Sturm-, Scharfschützen- und Maschinengewehre sowie Sekundärwaffen wie Pistolen und Revolver, an diesen lässt sich vom Lauf über die Magazine und die Zielhilfe bis zum Schaft und Mündungsfeuerdämpfer aber nach Belieben herumbasteln. Obendrauf kommt eine Auswahl an Deko-Anhängern und Camouflage-Varianten zur Individualisierung. Alle Modifikationen beeinflussen dabei Schaden, Rückstoß, Streufaktor und andere Werte wie etwa auch unser Lauftempo, um uns so die Möglichkeit zu geben, die Kampfgeräte nach unseren eigenen Vorlieben anzupassen. Wer keine Lust auf die Bastelei hat, kann sich alternativ auch eine vorgefertigte Waffe im Shop kaufen (zu dem später mehr), die sich dann aber nicht weiter modifizieren lässt.

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Des Weiteren bietet unser Ausrüstungsbildschirm ein Sortiment an verschiedenen Kampfanzügen sowie Granaten und Minen. Besonders interessant ist allerdings unser »Depot«. Hier können wir die Gegenstände festlegen, die wir uns während einer laufenden Partie an einem Versorgungspunkt kaufen wollen. Dafür müssen wir »Kampf-Punkte« investieren, die es etwa für Abschüsse, Hilfestellungen und eingenommene Ziele gibt. Darunter befinden sich Spaßbringer wie eine Minikanone, Flammen-, Granat- und Raketenwerfer sowie ein Mech. Ja, ein gepanzerter Kampfläufer inklusive Gatling-Kanonen und Railgun. Klingt unfair und macht auch ganz schön Rabbatz, allerdings nur solange, bis man das Pech hat, vor einen Raketenwerfer zu laufen oder von einem Pyromanen mit Feuerspucker aus dem Sitz gebrutzelt zu werden.

Im Standard-Equipment befindet sich zudem wie im Vorgänger Tango Down auch wieder der sogenannte Hyper Reality Visor, der uns kurzzeitig durch Wände sehen lässt. Eine Art legaler Wallhack also. Das klingt zuerst etwas suspekt und der Balance nicht gerade zuträglich, kratzt am Spielspaß jedoch kein Stück. Zudem ist der HRV zwischen seinen Aufwärmphasen jeweils nur sehr kurz einsetzbar. Auch schießen können wir während der Nutzung nicht.

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