Blitzkrieg 3 - Early Access - Lagerkoller statt Blitzkrieg

Blitzkrieg 3 ist in eine wichtige Kriegsphase eingetreten: Operation Early Access läuft seit dem 6. Mai. Der asynchrone Multiplayer-Modus zeigt in der Preview aber einige Schwächen.

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»Stell Dir vor, es ist Krieg - und es ist keiner zu Hause!« Das passiert uns in Blitzkrieg 3 ständig. Dank der asynchronen Multiplayerfunktion, die die Entwickler Nival für die Zukunft des Multiplayererlebnisses halten, richten sich unsere geführten Angriffe ausschließlich auf gegnerische Basislager, deren Kommandanten gerade nicht auf ihrem Posten sind; die Verteidiger sind ein zusammengewürfelter Haufen aus fest installierten Abwehrgeschützen und Wachdienst schiebenden Verteidigungstruppen, die nur in einem ihnen zugewiesenen Bereich den Zerberus spielen.

Im Gegensatz zur geplanten Einzelspielerkampagne und den historischen Missionen des Spiels ist die Multiplayerfunktion bereits in der Early-Access-Version von Blitzkrieg 3 zugänglich. Schrittweise rüsten wir unter Aufwand von Benzin und Material unsere eigene Basis auf und vergrößern unsere Truppenreserve, die uns gleichzeitig zum Angriff auf feindliche Spielerbasen sowie zur Verteidigung des eigenen Lagers dient. Sieg oder Niederlage erhöhen oder senken dabei unseren Kommandanten-Rang, nach dem uns dann härtere oder einfachere Gegner zugelost werden. Das erbeutete Nachschubgut - wiederum Benzin und Material - nehmen wir auch gerne in Empfang.

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Das Geschäftsmodell im Wandel der Zeit
Blitzkrieg 3 wurde ursprünglich mit einem recht ungewöhnlichen Geschäftsmodell angekündigt: Die Einzelspielerkampagnen sollten wir uns klassisch als Vollpreis-Paket kaufen, der Mehrspielerpart sollte dagegen kostenlos spielbar werden. Davon sind die Entwickler aber inzwischen abgewichen, nach aktuellen Plänen sollen wir Blitzkrieg 3 ganz normal kaufen und damit den Singleplayer und Multiplayer kriegen – Letzterer wird nicht mehr kostenlos.

Der Vorbestellerpreis beträgt derzeit 30 Euro und gewährt auch seit dem 23. Februar Zugang zur Mehrspieler-Alpha. Im fertigen Spiel sollen wir obendrauf ein Monatsabo abschließen können, um im Mehrspielermodus schneller Ressourcen zu sammeln. Ingame-Mikrotransaktionen, so versprechen die Entwickler, soll es im fertigen Spiel nicht geben.

Tower Defense im Weltkrieg

Blitzkrieg 3 ist eigentlich ein groß angelegter Level-Editor für ein Tower-Defense-Spiel zum Thema Zweiter Weltkrieg. Es macht schon einen teuflischen Spaß, Verteidigungsbunker, Panzerabwehrtrupps und andere Gemeinheiten so im Gelände zu verstecken, dass der Gegner viel Zeit und vor allem Einheiten verbrät, um unsere Linien zu knacken. Vergleichen lässt sich diese Funktion mit vielen Spielen aus der Gussform von Clash of Clans oder Mighty Quest for Epic Loot - nur eben mit Panzern.

Wie gut, dass es eine Funktion gibt, mit der wir die letzten Angriffe auf unsere Basis in der Replay-Ansicht anzeigen lassen können. So erkennen wir, welche unserer Verteidigungstaktiken funktioniert hat und welche nicht. Noch direkter können wir unsere eigene Basis auf die Probe stellen, indem wir einen Scheinangriff mit unseren eigenen Truppen auf sie starten. Das führt dann zu der paradoxen Situation, dass unsere Panzer doppelt auftauchen, einmal als Angreifer und einmal als Verteidiger.

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Unverzichtbares Werkzeug für den Angreifer ist die Artillerie, ohne deren Einsatz keine Offensive auch nur den Hauch einer Erfolgschance hätte. Feste Stellungen lassen sich mit Mörser- und Haubitzenbeschuss, den wir von außerhalb der Karte herbeiordern, sehr leicht ausradieren; wir müssen nur deren Position sorgfältig ausgekundschaftet haben. Die Anzahl der verfügbaren Artilleriesalven ist übrigens nicht unbegrenzt.

Kein Mann ist ein Kugelfang

Wissen wir, womit wir es zu tun haben, bleibt uns keine Wahl, als unsere sehr zerbrechlichen Panzer und Fußsoldaten ins feindliche Abwehrfeuer zu schicken, um den Gegner zu besiegen. Truppen in Blitzkrieg 3 fühlen sich momentan an, als wären sie aus porösen Eierschalen hergestellt, selbst schwere Panzer zerbröseln nach nur ein paar Treffern zu Altmetallbröckchen - von der extrem kugelempfindlichen Infanterie ganz zu schweigen. Die armen Frontschweine haben noch nicht einmal ein Deckungssystem, das sie vor feindlichem Beschuss bewahrt - nur in hohen Kornfeldern und Büschen sind sie ein klein wenig besser aufgehoben als in offenem Gelände.

Vorrücken auf eine deutsche Stellung (die Szene stammt aus einer der »historischen« Missionen): Vorbereitendes Artilleriefeuer erleichtert unseren Panzern den Kampf ungemein. Vorrücken auf eine deutsche Stellung (die Szene stammt aus einer der »historischen« Missionen): Vorbereitendes Artilleriefeuer erleichtert unseren Panzern den Kampf ungemein.

Lahmes Hochleveln

Die einzige Möglichkeit, unsere Soldaten etwas haltbarer zu machen, ist das Aufleveln in Kaserne und Fahrzeugfabrik. Das geht auf zwei Arten vonstatten. Erstens: Die Truppen erhalten Erfahrungspunkte, die sich in besserer Kampftauglichkeit niederschlagen und sie zäher machen. Möglichkeit Nummer zwei: Wir führen eine Neubewaffnung unserer Einheiten durch und verpassen ihnen ein Upgrade zum nächstbesseren Waffenmodell. Bei Panzern rüsten wir uns durch die jeweiligen Fahrzeugparks der jeweiligen Nationen hoch, während die Infanterie stinklangweilige, farblose Upgrades wie »Infanterie II« oder »Grenadier III« erhält.

Unser ganzer Stolz: die eigene Basis. Hier rüsten wir Panzer, Infanterie und Unterstützungsangriffe auf, mit denen wir feindliche Lager angreifen - und hier verteilen wir auch Verteidigungsanlagen, um Angreifern die Suppe zu versalzen. Unser ganzer Stolz: die eigene Basis. Hier rüsten wir Panzer, Infanterie und Unterstützungsangriffe auf, mit denen wir feindliche Lager angreifen - und hier verteilen wir auch Verteidigungsanlagen, um Angreifern die Suppe zu versalzen.

Liest man in den offiziellen Foren der Blitzkrieg-Community nach, so wünschen sich die Kommandeure zurzeit hauptsächlich eine ganz andere Sache: Minenräumtrupps. Es gibt nämlich momentan keine Möglichkeit, die vergrabenen Anti-Panzer- und Tretminen zu entschärfen. Nur Artilleriebeschuss oder selbstmörderisches Durchqueren mit Einheiten macht den Weg frei, wenn der Verteidiger seine Minenfelder clever angelegt hat.

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